- 22.06.2007, 09:00:00
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Das Ernst-Krenek-Institut wird 10 Jahre
Eine Erfolgsgeschichte

Krems (OTS) - Am 23. August 1900 wurde der Exilkomponist und
Literat Ernst Krenek in Wien geboren, vor etwas mehr als 15 Jahren,
im Dezember 1991, verstarb er in Palm Springs. Sein Leben hat in über
neun Dezennien und auf zwei Kontinenten Kulturgeschichte geschrieben,
wie seine Memoiren "Im Atem der Zeit" eindrücklich beweisen.
Mit dem Ernst-Krenek-Institut wurde 1997 eine international
außerordentlich aktive Anlaufstelle geschaffen, die sich mit
steigendem Erfolg der Sicherung und Förderung des Krenekschen Erbes
annimmt; mit Univ.Prof. Ernst Kovacic als Vorstandsvorsitzendem und
unter der langjährigen Leitung der Generalsekretärin Mag. Petra
Preinfalk.
Mag. Petra Preinfalk, die seit der ersten Stunde mit intensivem
persönlichem Engagement und Professionalität dabei ist, hat
wesentlich die Erfolge des Instituts für die Sache Kreneks in den 10
Jahren seines Bestehens geprägt. Ihre enge, freundschaftliche
Beziehung mit der Witwe Kreneks war mit ausschlaggebend dafür, dass
Kreneks großer Nachlass nach Österreich zurückgekommen ist, wie
Gladys Krenek gerne betont. Im Jahr 2004 holte Mag. Preinfalk den
"amerikanischen Nachlass" eigenhändig nach Österreich zurück, der
seither im Archiv der Stiftung aufgearbeitet wird. Für sie eines der
bewegendsten Erlebnisse ihrer langjährigen Tätigkeit als
Generalsekretärin.
Nach 10 Jahren ist die Initiative tatsächlich gelungen:
Seit Anfang 2007 liegen an die 75 % der Krenek-Autographe
aufbereitet im Archiv der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung. Unter
den mehr als 25.000 Seiten finden sich Krenek-Highlights wie
die Autographe von "Karl V." (2008 bei den Bregenzer Festspielen zu
sehen!) und "Jonny spielt auf" sowie eine umfangreiche
Korrespondenzsammlung - und das Archiv wird stetig erweitert.
Der gesamte Sammlungsbestand ist Eigentum der
Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung (z.B. der von der Witwe Gladys
Krenek eingebrachte umfangreiche "amerikanische Nachlass"), bzw.
erhielt die Stiftung Leihgaben von Privatpersonen und Verlagen. Im
Stiftungseigentum sind auch Kreneks über 80 Aquarelle, die im Rahmen
der Veranstaltungsreihe "Ernst Krenek- der Sprachmusiker" erstmals
auf Initiative von Mag. Preinfalk im Linzer Lentos gezeigt wurden.
Die Stiftung agiert Dank der engagierten und professionellen
Führung und Aufarbeitung der Sammlung durch das Team um die
Generalsekretärin als gefragte Anlaufstelle für Veranstalter,
Zeitzeugen sowie Krenek-Forscher und zunehmend als Leihgeberin für
Krenek-Exponate (Ausstellungen unter anderem in Paris, Berlin,
Barcelona und Linz).
Im Jahr 2006 wurde Kreneks Nachlass an Musik- und literarischen
Manuskripten sowie bedeutenden Notizen (aus dem Besitz der EKIP), der
professionellen Digitalisierung zugeführt. Die digitalisierten Daten
der mehreren Tausend Seiten stellen nicht nur eine wertvolle
Sicherung der Archivalien dar, sondern stehen nun für verschiedene
weitere Verwendungszwecke zur Verfügung.
Gleichzeitig mit der Digitalisierung wurden vom Team der
Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung (bis vor kurzem Dr. Dietlind
Pichler und Dr. Katharina Prager) alle relevanten Werkdaten in eine
umfangreiche Datenbank eingearbeitet und mit entsprechenden
Querverbindungen zu weiteren Materialsammlungen, zur Primär- und
Sekundärliteratur und zum Fotoarchiv versehen. Dies stellt einen
bedeutenden Fortschritt in der Erreichung eines übersichtlichen
Status in der schwierigen bedingten Situation bei Kreneks Werken und
Verlagen dar, die vor allem auf die emigrationsbedingte Zerstreuung
der Vertragspartner zurückzuführen ist. Die wesentlichsten Werkdaten
sind über die informative Website des Instituts www.krenek.com
abrufbar.
Verschiedene, auf Initiative und Hintergrundarbeit der
Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung basierende Noteneditionen (z.B.
ein Sammelband mit allen Krenek-Klaviersonaten) machten einzelne
Werke überhaupt erst verfügbar und initiierten entsprechende
Aufführungen, wie im April 2007 die höchst erfolgreiche Aufführung
von Kreneks Kammeroper "Tarquin" im Linzer Landestheater.
Mag. Petra Preinfalk zeichnet zu den bisher genannten
Schwerpunkten auch für die beim Verlag Argus im Jahr 2005 begonnene
Publikationsreihe der Ernst Krenek Studien verantwortlich, deren
erster Band sich der Beziehung Kreneks und Oskar Kokoschkas widmete,
bzw. dem Opernkomponisten Krenek in Band 2; Band 3 "Echoes from
Austria" wird sich Kreneks Beschäftigung mit Volksmusik widmen und
im Herbst 2007 erscheinen.
Seit seinem Bestehen ist das Ermst-Krenek-Institut für seine
kreativen und qualitätsvollen Veranstaltungsreihen, Symposien und
Initiativen bekannt. In Lehre und Forschung setzte die
Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung im April 2007 wieder einen
vielbeachteten Akzent: In Zusammenarbeit mit der Linzer
Anton-Bruckner-Universität fand unter dem Titel "Ernst Krenek - der
Sprachmusiker" eine Veranstaltungsreihe mit Konzerten,
Bühnenaufführungen, zwei Ausstellungen, einem Workshop und einem
Symposium statt, die Theorie und Praxis ideal verband. Im Jahr 2006
wurde erstmals mit der von der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung
geschaffenen Krenek-Förderung eine Dissertantin bei ihrem
Forschungsaufenthalt in Krems unterstützt.
Als Markstein in der Geschichte der EKIP ist sicherlich auch der
Entschluss zu werten, Ernst Kreneks Leben und Werk in einer
permanenten Ausstellung zu präsentieren. Hierfür fand sich im Laufe
des letzten Jahres in dem vom Land NÖ der Revitalisierung zugeführten
Minoritenkloster Krems-Stein ein geeigneter Ort. (Idee: Prof. Ernst
Kovacic, Kurator: Dr. Matthias Henke).
Als das Ernst-Krenek-Institut im Jahre 1997 von
Krenek-Enthusiasten und späteren Vorstandsmitgliedern als Verein
gegründet wurde, hatte es einen schwierigen Start: Mit eher geringen
finanziellen Mitteln (von der Stadt Wien und dem Bund) ausgestattet,
musste erst eine Infrastruktur und ein Bewusstsein für Kreneks großes
Vermächtnis aufgebaut werden. Man begann mit nicht viel mehr als zwei
Schreibtischen, einem Telefon und einem Computer in einem
Durchgangszimmer... Mit Pioniergeist stellte sich das Institut der
Herausforderung, Kreneks Werke in seiner alten Heimat Österreich zu
sammeln, zu fördern und der Öffentlichkeit zu erschließen. Durch die
Gründung der Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung durch Kreneks Witwe
im Jahr 2004 (und entsprechende Absicherung durch Bund und Land NÖ)
wurde der Verein abgelöst. Heute wird von dem nach Entwürfen der
Generalsekretärin attraktiv gestalteten 200m2-Büro die Öffentlichkeit
weiter mit Krenek bekannt gemacht und Forscher sowie alle
Interessenten kompetent beraten.
Im Rückblick auf die 10jährige erfolgreiche Aufbauarbeit (8 Jahre
davon als Generalsekretärin und zeitweise einzige Angestellte des
Krenek-Instituts) resümiert Mag. Petra Preinfalk:
"Gut in Erinnerung ist mir noch die buchstäbliche 'Ausgrabung' von
Krenek-Autographen aus Umzugskartons in der Garage eines früheren
Krenek-Verlages in Deutschland," kommentiert Petra Preinfalk eines
ihrer Erlebnisse aus der bewegten Geschichte des Instituts. Das
zeigt, wie durchaus diffizil die Arbeit, die kontinuierlich im
Hintergrund geleistet und kaum öffentlich mit der Person verbunden
wurde, gestaltet ist.
"Die Herausforderung, vor der wir weiterhin stehen, ist, die in
akribischer Kleinarbeit gesammelten, nun in beachtlicher Anzahl und
Qualität vorliegenden Artefakte aus Kreneks 'one-man-history of
20th-century-music' entsprechend für die Zukunft zu archivieren,
Künstler, Veranstalter, Medien und die wissenschaftliche
Öffentlichkeit zu informieren aber sie darüber hinaus zu einer
verstärkten Auseinandersetzung mit Kreneks Leben und Werk zu
bewegen."
"In Ausblick auf solche Erfolge wie den großartigen
Krenek-Schwerpunkt bei den Bregenzer Festspielen 2008, der mir
persönlich ein besonderes Anliegen ist, kann ich mit viel Freude auf
das in 10 bewegten Jahren Geleistete und für die Sache Kreneks
Erreichte zurückblicken. Das bestätigt und motiviert mich für meine
Arbeit in der Zukunft".
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sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Ernst Krenek Institut Privatstiftung
Petra Preinfalk
Tel.: 0699-125 46 966
mailto: petra.preinfalk@krenek.com
http://www.krenek.com
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