- 21.06.2007, 09:22:29
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Aktuelle Umfrage zeigt: Parkinson Patienten in Wien sind zufriedener
Wien (OTS) - Weltweit leiden rund 4,1 Millionen Menschen an Morbus
Parkinson, eine Zahl, die sich bis 2030 auf 8,7 Millionen erhöhen
wird. Angesichts dieser Entwicklung wurde ein Projekt ins Leben
gerufen, das die aktuelle Situation der österreichischen Parkinson
Patienten auf breiter Ebene beleuchten und deren Bedürfnisse und
Anliegen eruieren sollte. Dessen Ergebnisse liegen im ersten
Österreichischen Patientenbericht Parkinson 2007 vor. Dabei hat sich
gezeigt, dass die Betroffenen im Wiener Raum wesentlich zufriedener
sind, als in den übrigen Bundesländern.+++
Der Österreichische Patientenbericht Parkinson präsentiert die
Resultate einer landesweiten Umfrage, die auf die Bedürfnisse,
Interessen, Wünsche und Anliegen der Parkinsonpatienten Bezug nimmt
und in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, dem Bundesministerium für Gesundheit,
Familie und Jugend, dem Dachverband Parkinson Selbsthilfe Österreich
sowie den einzelnen Landesverbänden realisiert wurde. "Diese
wertvollen Daten sind ein wichtiger Schritt für uns Parkinson
Betroffene, der es uns ermöglicht, unsere Bedürfnisse einer breiten
Öffentlichkeit näher zu bringen", so der Präsident des Dachverbandes
Parkinson Selbsthilfe Österreich Dir. Peter Taborsky. "Die
Kooperation mit dem Bundesministerium und der Sozialversicherung gibt
uns Hoffnung, dass wir auch bei den Entscheidungsträgern des
Gesundheitssystems Gehör finden."
Daten belegen Handlungsbedarf
Der im Rahmen von Workshops erarbeitete Fragebogen einer
Patientengruppe wurde an insgesamt 300 Patienten aus allen
Bundesländern verteilt. Die ausgewerteten Daten ergaben, dass
lediglich 60 Prozent der Befragten sich positiv über ihren
Gesundheitszustand äußerten, 40 Prozent hingegen von Unzufriedenheit
und schlechter gesundheitlicher Verfassung sprachen. Dieser hohe
Prozentsatz belegt, dass in den Bereichen Information, Medizin und
Gesundheit sowie Soziales und Gesellschaft noch Defizite bestehen,
die es in Zukunft für die rund 20.000 Parkinsonpatienten in
Österreich auszugleichen gilt. "Die Betreuung und Unterstützung der
Parkinsonpatienten bedarf noch wesentlicher Verbesserungen. Das
bezieht sich sowohl auf die Anzahl spezialisierter Ärzte,
kontinuierliche Informationsarbeit sowie auf die Zusammenarbeit
zwischen Hausarzt und Facharzt, um eine frühe und exakte Diagnose zu
stellen", erklärt Prim. Dr. Dieter Volc, Facharzt für Neurologie und
Parkinson-Spezialist an der Wiener Confraternität Privatklinik
Josefstadt. Im Bundesländervergleich zeigt sich jedoch, dass die
Zufriedenheit der Wiener Patienten um 20 Prozent höher ist als im
Rest des Landes, die Betroffenen sich somit im Wiener Raum besser
versorgt fühlen.
Information
Bei der Datenerhebung hat sich herausgestellt, dass der Wunsch
nach umfassender und kontinuierlicher Information für die Betroffenen
vorrangig ist. Das betrifft vor allem die bestmögliche Therapie und
deren Anwendung, Nebenwirkungen, ergänzungsmedizinische Maßnahmen
oder den Krankheitsverlauf. Vergleicht man die Ergebnisse der
einzelnen Bundesländer zeigt sich, dass die Zufriedenheit mit der
Information über schulmedizinische Therapiemöglichkeiten in Wien
beispielsweise um 90 Prozent höher ist.
Medizin und Gesundheit
In diesem Bereich wird vor allem der Wunsch nach problemloser
Kostenübernahme aller schulmedizinischen Therapien, einer
funktionierenden Kommunikation zwischen Patient und betreuendem Arzt,
neuen Applikationsformen sowie gut informierten Allgemeinmedizinern
laut. Bezüglich der Kommunikation zwischen Patient und betreuendem
Arzt ergibt die Umfrage, dass die Zufriedenheit der Betroffenen in
der Bundeshauptstadt um 80 Prozent höher ist als im übrigen
Österreich. Die Leistungen der Neurologen werden ebenfalls als sehr
hoch bewertet und führen zu dem Ergebnis, dass sich die
Parkinsonbetroffenen der Stadt Wien um 30 Prozent positiver
aussprechen.
Soziales und Gesellschaft
Grundsätzliche Forderungen der Parkinsonpatienten im Bereich
Soziales und Gesellschaft beinhalten die (finanzielle) Unterstützung
der Selbsthilfegruppen sowie den Aufwand der Betroffenen möglichst
gering zu halten (Langzeitbewilligungen, Großpackungen). Dazu zählt
beispielsweise auch eine umfassende Information über das Pflegegeld,
wobei Wien wiederum eine Frontposition einnimmt: Der Vergleich ergibt
eine um 80 Prozent höhere Zufriedenheit bei den Wiener
Parkinsonpatienten.
Stadt Wien - größte Leistungsdichte
Die höhere Zufriedenheit der Betroffenen lässt sich vor allem auf
das große medizinische Leistungsangebot und das dichte
Vertragspartnernetz der Stadt Wien zurückführen. So wird in den
Spitälern der Bundeshauptstadt Neurologie an neun Orten mit rund 650
Betten angeboten. Für die Einwohner Wiens stehen damit 27 Prozent
aller neurologischen Betten zur Verfügung. Die Wiener
Gebietskrankenkasse hat 55 niedergelassene Neurologen unter Vertrag,
das ist um 27 Prozent mehr als im Bundesdurchschnitt. Für deren
Leistungen werden jährlich rund elf Millionen Euro abgerechnet.
58 Vertragsfachärzte für physikalische Medizin und Vertragsinstitute,
80 diplomierte Vertrags-Physiotherapeuten sowie 46 Logopäden
vervollständigen das umfangreiche Angebot. In der Stadt Wien ist
somit die größte Leistungsdichte zu verzeichnen.
Die in diesem Pressetext verwendeten Personen- und
Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in
einer Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf beide
Geschlechter bezogen.
Rückfragehinweis:
Dachverband Parkinson Selbsthilfe Österreich
c/o Welldone Marketing- und Kommunikationsberatungsges.m.b.H.
Mag. Sigrid Stratil | Sekretariat
Tel.: 01 402 13 41 - 34 bzw. 0664 / 78 222 03
E-Mail: sekretariat@parkinson-sh.at | Website: www.parkinson-sh.at
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