• 11.06.2007, 10:51:41
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40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie in Innsbruck

Wien (OTS) - Vom 14. - 16. Juni findet im Congress Innsbruck die
40. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Gastroenterologie und Hepatologie unter ihrem Präsidenten Univ.-Prof.
Dr. Wolfgang Vogel statt. Der Präsident nimmt dies zum Anlass, die
Öffentlichkeit auf die große Bedeutung dieses Spezialfaches der
Inneren Medizin für den hohen Standard der Gesundheitsversorgung
hinzuweisen. Weiters sollen die wichtigsten Anliegen und aktuellen
wissenschaftlichen Entwicklungen dargestellt werden.

Die Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie

Es ist dies die wissenschaftlliche Vereinigung der internistischen
Spezialisten auf dem Gebiet der Gastroenterologie und Hepatologie.
Diese ÄrztInnen haben nach ihrer Fachausbildung in Innerer Medizin (6
Jahre) eine dreijährige Zusatzausbildung durchlaufen. In deren Rahmen
haben sie sich in die Problematik der Erkrankungen der Speiseröhre,
des Magens, des Dünn- und Dickdarms, aber auch der
Bauchspeicheldrüse, der Leber und Gallenwege vertieft. Sie haben
damit die höchste Stufe der Kompetenz in der Diagnostik und
nicht-chirurgischen Therapie dieser Erkrankungen erreicht. Zu ihrer
Fachkompetenz gehören aber auch Ernährungsberatung sowie
endoskopische Diagnostik und Therapie mit hoher Kenntnis und
Qualität. Erkrankungen des Magen-Darmtrakts zählen neben den
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zu den häufigsten
Erkrankungen. Verdauungsbeschwerden und die sprichwörtliche Gastritis
sind fast alltägliche Probleme geworden. Die Öffentlichkeit
investiert viel in die Ausbildung der internistischen Spezialisten
auf diesem Gebiet und ist aufgerufen, deren hohe Fachkompetenz
einzufordern. Die wissenschaftliche Muttergesellschaft stellt sicher,
dass der Wissensstand nach internationalem Vorbild kontinuierlich
sichergestellt wird und bemüht sich um die Umsetzung neuester
Erkenntnisse im Gesundheitssystem zum Wohl der Menschen. Ein
typisches Beispiel dafür ist die Magen- und Dickdarmspiegelung zur
Vorbeugung bösartiger Erkrankungen.

Vorsorgeuntersuchungen

Österreich und insbesondere Tirol haben eine über dem europäischen
Durchschnitt liegende Rate an bösartigen Magenerkrankungen.
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben den Ärzten
das Werkszeug in die Hand gegeben, um Veränderungen mit modernsten
Endoskopen im Vorläuferstadium zu erkennen und gleichzeitig entfernen
und damit heilen zu können. Die Österreichische Gesellschaft für
Gastroenterologie und Hepatologie hat sich erfolgreich dafür
eingesetzt, dass diese endoskopischen Untersuchungen heute bei hohem
Qualitätsstandard komfortabel und unbelastend ablaufen können. Damit
sollte für jede(n) ab 40 Jahren mit chronischen Magenbeschwerden eine
Magenspiegelung selbstverständlich sein. Dasselbe gilt für die "große
Schwester", die Dickdarmspiegelung. Bösartige Erkrankungen in diesem
Organ zählen zu den drei häufigsten und sind komplett verhinderbar.

Die Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie hat
erreicht, dass diese Untersuchung auf Kassenbasis für jede(n) ab 50
Jahren angeboten werden kann. Mit der Dickdarmspiegelung werden
Vorläuferveränderungen erfasst und gleichzeitig entfernt. Leider
nehmen noch immer viel zu wenige ÖsterreicherInnen dieses unter
Umständen lebensrettende Angebot in Anspruch.

Höhepunkte des Kongresses

Eine der aufregendsten aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse
ist das wachsende Verständnis der aktiven Interaktion der normalen
und gesunden Bakterienwelt im Dickdarm mit der Schleimhautoberfläche
und dem Immunsystem. Die Bakterien informieren die körpereigene
Abwehr über den "Normalzustand im Dickdarm", induzieren Toleranz
gegen normale eigene Bakterien und deren Produkte und spielen eine
wichtige Rolle in der Ernährung der Schleimhautzellen. Das
Verständnis über die normale Interaktion ist die Basis für das
Verständnis so häufiger Erkrankungen wie des Reizdarm-Syndroms aber
auch der verstümmelnden chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.
Beide zusammen haben inzwischen fast die Dimension einer
Volkskrankheit angenommen. Erfreulich ist, dass sich mittlerweile
gegen beide Erkrankungen neue segensreiche Behandlungsverfahren
anbieten.

Targeted Thearpy

Dieses Zauberwort steht eigentlich für eine neue Generation von
hochwirksamen Medikamenten gegen Krebs, im eigentlichen Wortsinn
handelt es sich aber um ein generelles Therapieprinzip, bei dem
gezielt molekulare Schlüsselmechanismen eines Krankheitsprozesses
ausgeschaltet werden. In der Gastroenterologie nimmt die Zahl dieser
Medikamente aufgrund der Erweiterung des Verständnis chronischer
Entzündung laufend zu. Die Ernte aus dieser wissenschaftlichen
Revolution bedeutet für Patienten mit chronisch entzündlicher
Darmerkrankung (Colitis ulzerosa oder Morbus Crohn) eine signifikante
Verbesserung der Lebensqualität durch höhere Wirksamkeit und
geringere Nebenwirkung, aber auch weniger Krankenhausaufenthalte und
verstümmelnde Operationen. Auch bei chronischen Lebererkrankungen
(Hepatitis bis Krebs) kann der Einsatz dieser neuen Medikamente die
Heilungsraten deutlich verbessern.

Die Targeted Therapy ist ein Paradebeispiel für die enorme Dynamik
der Grundlagenforschung in den letzten Jahren. Unter dem Motto "von
der Laborbank zum Patienten" führen die Fortschritte im Labor zu
einem verbesserten Verständnis hinsichtlich der Entstehung
zahlreicher Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts wie auch der
Bauchspeicheldrüse, Leber und der Gallenwege und folglich zu neuen
erfolgsversprechenden Therapien.

Zusammenfassung

Die Gastroenterologie bietet als spezialisiertes Sonderfach der
Inneren Medizin hochkompetente Fachleute für die große Zahl an
Patientinnen und Patienten mit "Bauchkrankheiten". Die
Gastroenterologie als Wissenschaft treibt den Fortschritt durch
Weiterentwicklung diagnostischer Verfahren und Behandlungen aus der
Kenntnis der Probleme der Kranken und übersetzt ihn in die
Wirklichkeit der Betroffenen.

Rückfragehinweis:
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Vogel, mailto:wolfgang.vogel@uki.at
oder Petra Unterweger, mailto:lehre@gastroenterologie-tirol.com
Mobil: 0664-5333397 (Veranstaltungskoordination)

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