- 05.06.2007, 10:00:00
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Business-Frauen und staubsaugende Männer!
- Ein aktueller Wegweiser für Medien führt durchs Genderlabyrinth
Wien (OTS) - Auf Fotos in Medien sind die Geschlechterrollen eine
klare Sache: Männer zerlegen den Braten, Frauen schneiden den Käse.
Männer dozieren als Experten, Frauen hören zu: Klischees in den
Medien zu durchbrechen gestaltet sich als steiniger Weg, viel ist
noch zu tun: Wussten Sie, dass Fotografien von Frauen in der
öffentlichen Darstellung rund ein Viertel kleiner sind als solche von
Männern? Dass Frauen an den Rand der Bilder gerückt werden, dass von
Männern Kopfporträts geschossen werden, während bei Frauen der
Bildausschnitt bis zum Dekolletee erweitert wird. Solche und andere
Beispiele hat das Büro KnollSzalai in einer Studie im Auftrag des
Lebensministeriums analysiert. Fünfzehn ausgewählte österreichische
Zeitschriften aus den Bereichen Umwelt und Nachhaltige Entwicklung
des gesamten Jahrganges 2005 haben die beiden Expertinnen auf
gendergerechte Bild- und Textgestaltung untersucht - die Ergebnisse
sind ernüchternd und ermutigend zugleich.
Frauen mit Putzkübeln sind passé
Nach wie vor sind drei Viertel der InterviewpartnerInnen und
ExpertInnen Männer, nach wie vor wird das Binnen-I nur zögerlich
eingesetzt. Neuartig in dieser Untersuchung ist die umfassende
Analyse aller in den Zeitschriften abgedruckten Fotos, auf denen auch
Personen abgebildet sind: Bilder wirken besonders stark, weil sie die
Gefühlswelt ansprechen, aber gerade hier sind traditionelle
Geschlechterrollen festzustellen: Männer werden generell öfter ins
Bild gerückt, sie stehen für Technik und Business, Frauen
illustrieren hingegen häusliche Bereiche. "Aber es gibt auch
erfreuliche Veränderungen", so Bente Knoll vom Büro KnollSzalai:
Beispielsweise habe ein Medium vor ein paar Jahren Frauen noch mit
Putzkübeln abgelichtet. Heute steht zwar immer noch kein Mann
daneben, mittlerweile ist der Putzkübel jedoch geschlechterneutral
allein abgebildet.
Neuer Gender-Leitfaden für Medien
Auf Basis ihrer Studie haben KnollSzalai nun einen Leitfaden für
Medien entworfen, "denn diesen kommt bei der
Gender-Bewusstseinbildung eine zentrale Rolle zu", wie Elke Szalai
betont. Der innovative Leitfaden enthält Tipps für gendergerechte
Bildgestaltung, für den sprachflussoptimierten Einsatz des Binnen-I
oder für das Recherchieren mithilfe von Expertinnendatenbanken, so
dass es leichter fällt, weibliche Interviewpartnerinnen ausfindig zu
machen. Ziel ist ein neues mediales Genderbewusstsein, "damit bei
Interviews eines Tages auch gefragt wird: Herr Generaldirektor, wie
können Sie Beruf und Familie unter einen Hut bringen?" schließt Elke
Szalai vom Büro KnollSzalai.
KnollSzalai, Technisches Büro für Landschaftsplanung und
Unternehmensberatung, verbindet Genderkompetenz mit Know-how aus den
Bereichen Landschafts- und Verkehrsplanung, Umwelt, Nachhaltigkeit
sowie Technik und Ingenieurwissenschaften. Seit kurzem bieten sie
auch spezielles Genderconsulting für MedienvertreterInnen und
Organisationen aus den Bereichen Umwelt und Nachhaltige Entwicklung
an.
Der Medienleitfaden "Blickpunkt Gender" ist erhältlich bei Knoll &
Szalai OEG, Technisches Büro für Landschaftsplanung und
Unternehmensberatung, Zieglergasse 28, 1070 Wien,
office@knollszalai.at bzw. steht als Download unter
www.knollszalai.at/download.htm zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
und Fotos: F.J. Purkarthofer PR,
Franz-Jakob Purkarthofer, 0664-4121491,
info@purkarthofer-pr.at
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