- 25.05.2007, 10:25:19
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Rotreat schloss Standort Werndorf
In ganz Europa erfolgreich - nur im Heimmarkt "versickern" Deponie-Abwässer
Graz (OTS) - Die in Graz ansässige Rotreat Abwasserreinigung GmbH
hat vor kurzem ihren Betriebsstandort Werndorf (südlich von Graz)
stillgelegt, weil die theoretisch nach dem "Stand der Technik" zu
reinigenden Sickerwasser-Mengen von Abfalldeponien in der Steiermark
immer kleiner geworden sind. "Wir haben zuletzt in Werndorf bis zu
14.000 Tonnen Deponie-Sickerwässer gereinigt, die wir großteils
jedoch aus anderen Bundesländern und sogar aus Tirol nach Werndorf
geführt haben. Das macht weder ökologisch - siehe Verkehrsemissionen
- noch wirtschaftlich Sinn", erklärt Michael Schöffel, der
Geschäftsführende Gesellschafter des steirischen
Abwasserspezialisten.
Die Rotreat Abwasserreinigung GmbH erzielt als reine
Betreibergesellschaft mit 12 Mitarbeitern rund 3,5 Mio. Euro
Jahresumsatz, zusammen mit Partnern bei kompletten Anlagenlieferungen
ca. 7,5 Mio. Euro Jahresumsatz. "Die Schließung des Standortes
Werndorf hat auf die Rotreat praktisch keine wirtschaftlichen
Auswirkungen, macht aber ein enormes Problem der steirischen
Deponiebetreiber deutlich: Die entweder nicht vorhandene oder nicht
zeitgemäße Behandlung der Deponie-Sickerwässer", erläutert Michael
Schöffel. "Wo bleibt hier der von der Politik stets intensiv
strapazierte nachhaltige Gewässerschutz?"
"Rund 80 Prozent der auf den österreichischen Abfalldeponien
eingesetzten Sickerwasser-Reinigungsanlagen arbeiten mit der
Rotreat-Technologie - aber von den neun Massenabfall-Deponien in der
Steiermark reinigen nur die Deponie Paulisturz der UEG auf dem
Erzberg und die Deponie Halbenrain der ASA ihre Sickerwässer nach dem
Stand der Technik. Die sieben anderen Deponien reinigen ihre
Sickerwässer nicht nach dem Stand der Technik und die Deponie
Frohnleiten verfügt nicht einmal über ein gesetzlich vorgeschriebenes
Sickerwasserbecken", erklärt Schöffel, weshalb er sich "chancenlos im
Heimmarkt Steiermark" sieht. "Wir sind mit unserer Technologie zwar
europaweit erfolgreich, von Spanien bis in die Türkei, wo man sich
überall um den bestmöglichen Gewässerschutz bemüht, in der Steiermark
aber wird dieser hohe Standard anscheinend nicht gebraucht".
Es sei sehr schwer verständlich, weshalb die Behörde diesen
"lockeren Umgang" mit den strengen abwasser- und abfallrechtlichen
Bestimmungen toleriere. Vermutlich setzten die Aufsichts- und
Genehmigungsbehörden auf das Auslaufen der Abfalldeponierung mit
Jahresende 2008 - obwohl es auch danach weiterhin Sickerwässer und
Deponien geben werde.
"Der schwächelnde Heimmarkt ist mit ein Grund, weshalb wir jetzt
die Auslandsexpansion weiter intensivieren, kündigt der
Rotreat-Geschäftsführer die nächsten Expansionsschritte an. Der
Wasserspezialist Rotreat, der über mehrere Patente zur
Wasseraufbereitung verfügt, hat dafür noch einige Pfeile im Köcher:
So engagieren sich die Grazer Spezialisten derzeit verstärkt in
Entwicklungen für die Trinkwasseraufbereitung sowie die Bier- und -
ganz aktuell - auch die Weinfiltration.
"Bei der Weinfiltration muss nämlich europaweit der Einsatz von
Kieselgur (Diatomeenerde) als Filtermedium auslaufen und wir wollen
eine unserer Spezialitäten, die Membrantechnologie, als mindestens
gleichwertigen Ersatz anbieten", erläutert Schöffel. "In St. Peter ob
Judenburg (Obersteiermark) betreiben wir bereits seit 2002 die
einzige Membran-Großkläranlage in Österreich - mit großem Erfolg -
und für die dort eingesetzte Membrantechnologie entwickeln wir
derzeit weitere Anwendungsgebiete".
Rückfragehinweis:
Für Rückfragen steht Michael Schöffel gerne unter 0664/2212084 oder
0316/812346 zur Verfügung.
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