- 22.05.2007, 10:19:51
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25. Mai: Internationaler Tag der vermissten Kinder
"147 - Rat auf Draht" gibt Tipps zum Schutz der Kinder
Wien (OTS) - Vermisste Kinder sorgen Jahr für Jahr für traurige
Schlagzeilen, auch wenn nicht alle Fälle einen derartigen weltweiten
Bekanntheitsgrad erreichen wie der Fall Natascha Kampusch oder
aktuell das Schicksal der verschwundenen Britin Madeleine. Am 25. Mai
1979 ist der sechs Jahre alte Etan Patz aus New York auf dem Weg zur
Schule verschwunden. Er wurde nie wieder gefunden. Im Jahr 1983
deklarierte der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika den 25.
Mai als "Tag der vermissten Kinder". 1986 schloss sich auch Kanada
diesem Gedenktag an, der seither auch international Bedeutung
erreichte.
"Vergissmeinnicht" als Symbol für Leben in Ungewissheit und Hoffnung
Die "Europäische Vereinigung für vermisste und sexuell missbrauchte
Kinder", der viele europäische Kinderhilfsorganisationen und
Kinderhotlines - so auch "147 - Rat auf Draht", die ORF-Telefonhilfe
und Österreichs Notruf für Kinder, Jugendliche und deren
Bezugspersonen - angehören, hat bei seiner Generalversammlung im Jahr
2002 beschlossen, diesen Tag auch in Europa zu begehen. Das kleine
blaue Blümchen "Vergissmeinnicht" wird als Symbol für diesen
Gedenktag eingesetzt.
Der 25. Mai soll an vermisste Kinder erinnern, die Bevölkerung über
dieses Phänomen informieren, Hoffnung vermitteln und ein Zeichen der
Solidarität mit betroffenen Eltern sein, die seit dem Verschwinden
ihrer Kinder nichts mehr von ihnen gehört haben und in ständiger,
unerträglicher Ungewissheit leben. Ein weiteres Ziel ist die
Vermittlung von Präventionsstrategien und die Zusammenarbeit mit
allen in solchen Fällen involvierten öffentlichen Stellen. So nimmt
auch der Gedanke einer europaweiten Notrufnummer für Kinder in Not,
wie Michaela Cirka, Leiterin der ORF-Helpline "147 - Rat auf Draht",
zu berichten weiß, konkrete Formen an.
Motive fürs Ausreißen: Schule und familiäre Probleme
Immer wieder verschwinden Kinder. Hierzu gehören Jugendliche, die von
zu Hause "ausreißen" und binnen kürzester Zeit zurückkommen oder sich
bei den Angehörigen melden, wissen auch die professionellen
Berater/innen von "147 - Rat auf Draht", die jährlich mehr als 130
Gespräche mit jungen Ausreißern führen. Probleme in der Schule,
Gewalterfahrungen und Alkoholkonsum zu Hause sind dabei die
häufigsten Gründe fürs Ausreißen.
Unter den minderjährigen Vermissten sind weiters Kinder, die nach der
Scheidung der Eltern einem Elternteil entzogen und ins Ausland
gebracht werden, ohne dass der Aufenthalt bekannt wird. Schließlich
gibt es Kinder, die verschwinden, ohne dass es Hinweise auf mögliche
Ursachen und Aufenthaltsorte gibt, wie der aktuelle Fall der
dreijährigen Britin Madeleine, die am Urlaubsort der Eltern in
Portugal verschwunden und deren Schicksal bis heute ungewiss ist.
Tipps zum Schutz der Kinder vor Verbrechen
- Klären Sie Ihr Kind früh und der jeweiligen Entwicklung
entsprechend auf. Mit banalen Warnungen ist Kindern nicht geholfen.
"Böse Männer und Frauen" sehen eben nicht wie solche aus. Denken Sie
daran: Nicht nur Mädchen, auch Buben sind gefährdet!
- Lassen Sie Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt auf dem Spielplatz
verweilen oder an abgelegene Orte gehen.
- Lassen Sie Ihr Kind die Telefonnummer von zu Hause oder von Ihrer
Arbeitsstelle auswendig lernen. Zeigen Sie ihm, wie Sie telefonisch
zu erreichen sind.
- Erklären Sie Ihrem Kind, wie Notrufnummern funktionieren.
- Machen Sie sich mit Ihrem Kind aus, was es tun soll, wenn es in
einem Shopping-Center oder anderen Umgebungen verloren geht.
- Kinder sollten sich beim Spielen im Freien sowie auf dem Schulweg
in Gruppen organisieren und den Heimweg wieder gemeinsam antreten.
- Erziehen Sie Ihr Kind zur Pünktlichkeit.
- Überprüfen Sie den Freundeskreis Ihrer heranwachsenden Kinder.
Erkundigen Sie sich nach ihren Freizeittreffs und wie sie dorthin -
und wieder nach Hause kommen.
- Holen Sie Ihre Kinder von Partys ab oder bezahlen Sie ihnen das
Taxi für die Heimfahrt. Warnen Sie immer wieder vor den Gefahren des
Autostoppens.
- Sollte Ihr Kind - aus unerklärlichen Gründen - nicht rechtzeitig
heimkehren, wenden Sie sich möglichst rasch an die Polizei.
Polizeiliche Suchaktionen sind kostenlos.
- Seien Sie vorsichtig gegenüber Personen, die Ihrem Kind zu großes
Interesse entgegenbringen und ihm ohne Grund Geschenke machen.
- Erklären Sie Ihrem Kind den sicheren Umgang im Internet (keine
persönliche Daten wie Namen, Adresse, Telefonnummern weiterzugeben).
- Sagen Sie Ihrem Kind, dass es Fremden nicht vertrauen soll.
- Warnen Sie Ihr Kind immer wieder davor, in das Auto eines Fremden
einzusteigen, von Unbekannten Geschenke anzunehmen, sich mit Fremden
in Gespräche einzulassen, sie zu begleiten, mit ihnen einen
verlorenen Gegenstand zu suchen oder etwas Schönes anzuschauen.
- Erklären Sie Ihrem Kind, dass es Leute gibt, die ihm anfänglich
liebenswürdig begegnen und es später aber durch das geweckte
Vertrauen oder auch die Hilfsbereitschaft missbrauchen.
- Gehen Sie den Ursachen einer auffälligen seelischen Veränderung
Ihres Kindes nach.
Dem ORF ist soziales Engagement ein Selbstverständnis und die
Erkenntnisse über die Bedürfnisse der anrufenden Kinder und
Jugendlichen fließen laufend in das Programm ein. Die Finanzierung
der Telefonhilfe "147", Österreichs Notruf für Kinder und deren
Bezugspersonen, der rund um die Uhr zum Nulltarif aus ganz Österreich
erreichbar ist, wird durch die langjährigen Partner - Telekom
Austria, Innenministerium, Förderungen der Landesregierungen sowie
als jüngstem Partner dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
- gesichert und darüber hinaus von Infoscreen-Your City Channel und
saferinternet.at unterstützt.
Rückfragehinweis:
ORF - Humanitarian Broadcasting
Christine Kaiser
(01) 87878 - DW 12422
http://confetti.ORF.at/rataufdraht
http://kundendienst.ORF.at/service/humanitaeres/rataufdraht
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