Noch immer gefährliche Transfette enthalten - AK verlangt Transfett-Grenzwert
Wien (OTS) - Künstliche Transfette sind Gift für Herz und
Kreislauf. Sie können bei der industriellen Lebensmittelherstellung
entstehen, müssen aber nicht, wie das Beispiel Dänemark zeigt. Dort
gilt seit 2004 ein Grenzwert und der Markt ist quasi transfettfrei.
In Österreich schaut es anders aus, wie ein AK Test zeigt: von 76
Fast Food-Produkten, Backwaren und Popcorn hat jedes fünfte so hohe
Transfettwerte, dass es in Dänemark verboten wäre. "Es ist besser als
beim letzten AK Test 2005, aber es gibt extreme Werte wie etwa beim
neu getesteten Mikrowellen-Popcorn, von dem man am besten die Finger
lässt", sagt AK Ernährungsexpertin Petra Lehner. Die AK fordert
erneut einen gesetzlichen Transfett-Grenzwerte so wie in Dänemark.
Ungesunde künstliche Transfette entstehen, wenn Fette für die
industrielle Lebensmittelproduktion teilgehärtet werden. So sind sie
leichter zu verarbeiten und länger haltbar. Auch durch langes
Erhitzen von Fett, etwa beim Frittieren, können sich Transfette
bilden. Der Zusammenhang zwischen Transfetten und Herzinfarkt- und
Schlaganfall ist wissenschaftlich bewiesen. Ein Croissant zum
Frühstück, Pommes und Burger zu Mittag und Mikrowellen-Popcorn am
Abend - wer das isst, kann acht Gramm Transfett zuführen, viel zu
viel. "Ein Kind sollte nicht mehr als 1,5 Gramm am Tag essen, ein
Erwachsener verträgt das Doppelte", sagt Lehner.
Der AK Test zeigt: Jedes fünfte untersuchte Produkt hat so hohe
Transfett-Gehalte, dass es in Dänemark verboten wäre. Dort gibt es
einen gesetzlichen Grenzwert von maximal zwei Prozent künstlichem
Transfett im Fettanteil eines Produktes. Vor allem neu getesteter
Popcorn zeigt fette Ergebnisse: 38 Prozent der acht
Mikrowellen-Popcorn haben mehr als 30 Prozent Transfett im
Fettanteil. "So hohe Werte haben wir noch nie gemessen", ist Lehner
erstaunt, "mit einer Portion isst man über vier Gramm Transfett, das
ist mehr als man am Tag essen soll."
Die AK hat 2005 erstmals für Österreich Trandsfettdaten von 81
Produkten veröffentlicht. Das alarmierende Ergebnis damals: 27
Prozent wären in Dänemark aus Gesundheitsschutzgründen verboten.
Diesmal sind es 22 Prozent. "Dass wir 2005 umfassend informiert
haben, hat scheinbar geholfen", so Lehner.
Die AK fordert einen gesetzlichen Transfett-Grenzwert für
Österreich, genauso wie für Dänemark. Das dänische Tranfett-Gesetz
wurde kürzlich von der EU-Kommission anerkannt. Bis ein Grenzwert
schützt, müssen KonsumentInnen Klarheit haben: eine Auskunftspflicht
für Anbieter muss her, z.B. durch ein neues
Konsumenteninformationsgesetz. Wenn das Gesundheitsministerium
Untersuchungen beauftragt, sollte es die Ergebnisse auch umfassend
und nicht anonym - wie derzeit - veröffentlichen, damit
KonsumentInnen wissen, was sie bedenkenlos kaufen können oder auch,
wo sie sich zurückhalten sollten.
Die AK hat 76 Produkte vom Institut für Ernährungswissenschaften
der Uni Wien kaufen und testen lassen: 38 Fast Food (Pommes frites,
Burger, Tiefkühlpizzen), 27 Backwaren (Croissants, Topfengolatschen,
Schokodonats) 11 Popcorn (für Mikrowelle, vom Kinofbuffet). Gekauft
wurde in Supermärkten, bei Fast Food-Anbietern und Kinobuffets.
SERVICE: Die Erhebung und Transfett-Produkte finden unter
www.arbeiterkammer.at
Rückfragehinweis:
Doris Strecker AK Wien Kommunikation tel.: (+43-1) 501 65-2677 tel.: (+43)664 845 41 52 mailto:doris.strecker@akwien.at wien.arbeiterkammer.at
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