Wien (OTS) - Die Robbenjagd in Kanada ist nachhaltig und wird auf
humane Weise durchgeführt. Dies erklärte heute die Botschaft von
Kanada in Österreich als Reaktion auf eine in Wien stattfindende
Protestkundgebung gegen die Robbenjagd.
"Unabhängige Tierärzte beobachten die Jagd in Kanada seit vielen
Jahren und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Robben rasch und
auf humane Weise getötet werden, unabhängig davon, ob dies mit
Gewehren oder dem Hakapik (einer Keule) geschieht", erklärte die
Botschafterin von Kanada in Österreich, I.E. Marie
Gervais-Vidricaire, und fügte hinzu, dass "95% der in Kanada gejagten
Robben mit Hochleistungsgewehren erlegt werden".
"In Kanada, wie auch in Europa, ist es uns ein großes Anliegen,
dass die Tiere nicht unnötig leiden müssen, und es gibt strikte
Gesetze, die hohe professionelle Standards für die Jagd festlegen.
Die Robbenjagd in Kanada findet nach denselben Humanitätskriterien
statt wie die Jagd auf Wildtiere in Europa und anderen Teilen der
Welt und die Tötung von Tieren in kommerziellen Schlachthäusern",
betont die kanadische Botschafterin.
Die Sattelrobben, die am häufigsten gejagte Robbenart in Kanada,
ist keine gefährdete Tierart. Laut Wissenschaftern gibt es derzeit
5.8 Millionen Sattelrobben, das ist der höchste Bestand seit ungefähr
200 Jahren. Das Kanadische Ministerium für Fischerei und Ozeane legt
eine jährliche Jagdquote fest, in der Faktoren wie die
Eisbeschaffenheit, die Altersstruktur der Robbenpopulation und die
Anzahl der von Ureinwohnern und in anderen Ländern gejagten Robben
berücksichtigt werden.
Heuer wurden ungefähr 1 Million Robben geboren. Aufgrund
schlechter Eisbedingungen im südlichen Golf von St. Lorenz, wo etwa
30% der Robben erlegt werden, ist mit einer relativ hohen
Mortalitätsrate zu rechnen. Aus diesem Grund wurde die Fangquote
heuer von 335,000 im letzten Jahr auf 270,000 herabgesetzt.
Die Jagd auf Robbenbabys (im Englischen als "Whitecoats" bzw.
"Bluebacks" bezeichnet) ist in Kanada seit 1987 strikt verboten.
Obwohl Befürworter eines Verbots von Robbenprodukten die
kanadischen Ureinwohner, die Inuit, vom Verbot ausnehmen wollen,
sieht die Realität anders aus: Jedes Verbot von Robbenprodukten hätte
auch negative Auswirkungen auf die Inuit und andere
Ureinwohnervölker, da es den Absatzmarkt zerstören würde, von dem die
Inuit abhängig sind. Ein europäisches Verbot von Robbenprodukten in
den 80er Jahren hatte verheerende Auswirkungen auf Inuit-Gemeinden,
von denen sie sich nur langsam erholten.
Eine hochrangige kanadische Delegation, angeführt vom
Sonderbeauftragten für nachhaltige Fischerei, Botschafter Loyola
Sullivan, besuchte vom 3. bis 6. April 2007 Österreich und traf in
Wien mit Mitlgiedern des parlamentarischen Umweltausschusses
zusammen, um Missverständnisse zu klären und Fakten und Hintergründe
zur Jagd zu präsentieren.
Kanada hat heuer tierärztliche Experten der Europäischen
Kommission eingeladen, die Jagd an Ort und Stelle zu beobachten, um
sich persönlich ein Bild von der Jagd und der Humanität der
angewandten Jagdmethoden zu machen.
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AVISO an die REDAKTIONEN: Im Titel der OTS0165 vom 19. April hat sich
leider beim Aussenden durch den APA-OTS-Desk ein Tippfehler
eingeschlichen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
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Rückfragehinweis:
Frau Botschaftsrätin Jennifer May
Botschaft von Kanada
Tel.: 01/531 38-3280
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