• 26.03.2007, 17:34:44
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OeNB-"Seid umschlungen Millionen ... Beethoven und das Geld"

Eine Ausstellung im Geldmuseum der Oesterreichischen Nationalbank

Wien (OTS) - Anlässlich des 180. Todestages von Ludwig van
Beethoven am 26.3.1827 beschäftigt sich die Ausstellung in der
Oesterreichischen Nationalbank mit der wirtschaftlichen Situation des
Musikgenies. Interessante Einblicke in die Lebenswelt des Komponisten
gewähren seine Briefe und Haushaltsbücher, die Einsicht in seine
Vermögensverhältnisse ermöglichen.

Als freischaffender Künstler, der sich von jedem Dienstverhältnis
frei machte, sorgte er sich stets um seine finanzielle Situation. Ein
Großteil seiner Wiener Zeit war geprägt von der politisch und
wirtschaftlich schwierigen Situation während der napoleonischen
Kriege. Besonders die inflationäre Ausgabe von Stadt-Banco-Zetteln
zur Kriegsfinanzierung, die 1811 im Staatsbankrott gipfelte, führte
dazu, dass sich Beethoven intensiv mit dem Thema Geld beschäftigte.
Umso bemerkenswerter ist es, dass er bei seinem Tod - anders als sein
Kollege Mozart - über ein ansehnliches Vermögen von 10.232 Gulden
Konventionsmünze (entspricht ca. 145.000 Euro) verfügte. Nur rund 5
Prozent der Wiener hinterließen damals höhere Vermögen als Beethoven,
bei 77 Prozent machte der Wert des Nachlasses nur ein Zehntel aus.

Anhand seiner Briefe und anderer Dokumente werden die
verschiedenen Einnahmequellen Beethovens beleuchtet. Neben den
herkömmlichen Verdienstmöglichkeiten eines Musikers wie der
Veranstaltung von Konzerten, Verlagshonoraren, Widmungen und
wohlwollenden Förderern erschlossen sich Beethoven auch neue
innovative Einnahmequellen. So erwarb er bereits 1819 Aktien der drei
Jahre zuvor, 1816, neu gegründeten "Privilegirten oesterreichischen
Nationalbank", die, wie Gouverneur Dr. Liebscher betont, als erste
Aktiengesellschaft im deutschsprachigen Raum gilt. Mit der
Aktionärsnummer 3170 gehörte Beethoven mit zu den Ersten, die in
diese neue Anlageform investierten. In der Folge arbeitete er auch
mit den Aktien, indem er sie mehrfach belieh und wieder auslöste.

Was seine Ausgaben betraf zeigt sich ein zwiespältiges Bild: In
Bezug auf Kleidung und Wohnen pflegte Beethoven einen eher
bescheidenen Lebensstil, während er als Weinliebhaber und Gourmet,
auch in den führenden Feinkostläden Wiens wie dem "Schwarzen Kameel",
einkaufte. Obwohl er nur wenig Geld für Luxusgüter ausgab, war er
auch modernen Erfindungen aufgeschlossen, so beschreibt er in einem
der ausgestellten Dokumente z.B. eine frühe Kaffeemaschine. Viel Geld
benötigte er jedoch zur Behandlung seiner chronischen Krankheiten und
für die Erziehung seines Neffen Karl.

In diesem Sinn zeigt die neue Ausstellung der OeNB das Musikgenie
Ludwig van Beethoven als Mensch mit ganz gewöhnlichen finanziellen
Alltagssorgen.

Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.Nr.: (++43-1) 404 20 DW 6666
http://www.oenb.at

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