• 23.03.2007, 11:56:17
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Golfmarkt Österreich: Kräftiges Wachstum, geringe Kundenbindung

WIFI-Golfstudie 2006 bietet Strategien für die Zukunft - Durchschnittlicher Golfer gibt jährlich 3.100 Euro für sein Hobby aus

Wien (Himberg PWK215) - Der Golfsport hat sich in Österreich
kräftig entwickelt und wird weiter wachsen. Gab es 1988 erst 35
Plätze und 9.800 Spielerinnen und Spieler, so waren es 2006 bereits
147 Plätze mit 96.000 Golfern. Zurzeit spielt jeder 86. Österreicher
Golf. Laut Prognose werden es 2015 rund 175.000 Spieler auf 200
Plätzen sein. Dies geht aus der neuen WIFI-Golfstudie 2006 hervor,
die heute, Freitag, in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit
präsentiert wurde.

Die vom WIFI Unternehmerservice in Zusammenarbeit mit dem
Österreichischen Golfverband und der Ennemoser Wirtschaftsberatung
ausgearbeitet Studie bietet Entscheidungsgrundlagen für
Zukunftsprojekte, Vergleichszahlen (Benchmarks) für bestehende
Anlagen, aktuelle Zahlen, Zukunftsprognosen und mögliche Strategien.
"Wir sehen es als unsere Aufgabe an, Entscheidungsgrundlagen für die
Wirtschaft zu liefern", betonte WIFI Kurator Dr. Michael P. Walter
anlässlich der Präsentation der Studie im Golfclub Himberg. "Die WIFI
Golfstudie erscheint nun nach 1988, 1993 und 2000 das vierte Mal und
hat sich zu einem Standardwerk für die betriebswirtschaftliche Seite
des Golfsports entwickelt. Aus der WIFI-Golfstudie 2006 haben wir
fünf Strategien für die Zukunft abgeleitet."

"Starkes Wachstum und Serviceorientierung gegenüber unseren
Mitgliedern sind die zentralen Herausforderungen der Zukunft",
erklärte Robert Fiegl, Generalsekretär des Österreichischen
Golfverbandes. "Mit der Studie 2006 können wir aktuelle Benchmarks
zur Verfügung stellen und Strategien für die Zukunft anbieten." Der
Autor der Studie, Dr. Klaus Ennemoser, dazu: "Golfanlagen müssen
stärker auf den lokalen Markt und den Verwendungszweck zugeschnitten
werden. Ähnlich wie in der Automobilindustrie, wo es von einem Modell
eine breite Palette gibt, müssen auch Golfplätze für Marktnischen
konzipiert werden." Neben der Strukturierung gibt es vier weitere
Strategien: die Klassifizierungen der Golfanlagen, Kooperationen,
Jugendförderung und die erweiterte Ausbildung der Mitarbeiter.

Die Problemkreise sind Fluktuation, Mitgliedergewinnung und
Kundenbindung. Der Zuwachs im vergangenen Jahr betrug 8.500
Spielerinnen und Spieler, gleichzeitig waren aber auch 2.700
Austritte zu verzeichnen. Golfer zeigen immer weniger
Bindungsabsicht an einen bestimmten Club und üben den Sport auf
unterschiedlichen Plätzen aus. Im Schnitt dauert es sieben Jahre, bis
eine Golfanlage mit 500 oder mehr Mitgliedern ausgelastet ist.

Während in den letzten zehn Jahren die Jahresbeiträge (plus 23
Prozent) und Greenfees (plus 38 Prozent) über dem
Verbraucherpreis-Index gestiegen sind, sind die Aufnahmegebühren
(minus 34 Prozent) drastisch zurückgegangen. Auch zeigt sich
deutlich, dass jüngere Golfanlagen häufig nur geringere Preise am
Markt platzieren können. Für alle Anlagen gilt weiters, dass die
Preisdurchsetzung zur Herausforderung wird.

Der durchschnittliche Golfer gibt jährlich 3.100 Euro für sein
Hobby aus. Die Tagesausgaben eines Golfurlaubers liegen bei 300 Euro.
Insgesamt beträgt das Umsatzvolumen von Golf in Österreich 832
Millionen Euro. Daraus wird - durch Multiplikator-Effekte - ein
jährliches Regionaleinkommen von 2,7 Milliarden Euro generiert. 62
Prozent davon entfallen auf den Golftourismus. Der Golfhandel setzt
in Österreich ca. 45 Millionen Euro jährlich um.

Die durchschnittliche Golfanlage erwirtschaftet einen Cash-Flow
(vor Pacht und Zinsen) von 29,4 Prozent der Betriebserlöse, wobei die
Erlöse 810.000 Euro und die Betriebsaufwände 593.000 Euro betragen.
Die Wirtschaftlichkeit der Anlagen hat sich gegenüber den vorherigen
Vergleichen weiter verbessert. Zu beobachten ist ein Trend zur
Qualität: Gestiegen sind der Platzpflege- und der Personalaufwand.
Alle Anlagen verfügen über Kapazitätsreserven. Die mittlere
Auslastung liegt bei 45 Prozent. An durchschnittlich 226
Betriebstagen könnten auf einem 18-Loch-Platz 40.000 Runden gespielt
werden.

Für die Golfanlage der Zukunft spielen ein günstiger Preis,
Erlebnis und kurze Spielzeit eine Rolle. Im dichter werdenden
Wettbewerb muss ein verstärktes Augenmerk auf die Positionierung und
auch Markenbildung gelegt werden. Es wird deshalb in absehbarer Zeit
ein Klassifizierungssystem ähnlich der Hotellerie geben, meinen die
Autoren der Studie. Low-Budget-Anlagen werden die Betriebskosten
optimieren und den Preis für eine Runde vom Markt her ableiten. Im
Hochpreissegment positionierte Anlagen werden bestrebt sein müssen,
den Kunden immer die beste Qualität zu bieten.

Das WIFI Unternehmerservice ist ein Team des WIFI der
Wirtschaftskammer Österreich. Es bereitet neue Themen auf, die für
Unternehmen in Zukunft wichtig werden. Zu aktuellen Themen werden
Veranstaltungen und Publikationen angeboten. Im Mittelpunkt steht das
Entwickeln und Koordinieren geförderter Beratungsprogramme mit
Kofinanzierungspartnern.

(WIFI-Golfstudie 2006, 247 Seiten, für Mitglieder der
Wirtschaftskammer 75 Euro und für Nichtmitglieder 150 Euro. Zu
bestellen bei der Service-GmbH der Wirtschaftskammer Österreich, T:
05 90 900-5050  F: 05 90 900-236  E: mservice@wko.at
oder auf der Homepage des WIFI Unternehmerservice
www.unternehmerservice.at/publikationen). (hp)

Rückfragehinweis:

Wirtschaftskammer Österreich
   WIFI Unternehmerservice
   Mag. Claudia Scarimbolo
   Tel.: (++43) 0590 900-3647
   mailto:claudia.scarimbolo@wko.at
   www.wifi.at

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