• 16.03.2007, 13:30:28
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Theater an der Wien belebt die "Hölle" neu

Wien (OTS) - "Hölle" - so heißt der große Pausenraum im Souterrain
des Theater an der Wien seit Oktober 1905, als dort unter diesem
infernalischen Namen ein Kabaretttheater eröffnet wurde. Am 2.
Oktober 1905 berichtete die Wiener Allgemeine Zeitung: "Der große
Saal präsentiert sich, seinem Namen entsprechend, als Hölle freilich,
als eine Hölle, von größter Behaglichkeit, in der sich die Menschen
gern festhalten lassen werden." Während auf der großen Bühne des
Theater an der Wien "Die lustige Witwe" mit großem Erfolg gespielt
wurde, fanden sich im Programm der "Hölle" Kurz-Lustspiele,
Kabarettstücke, Chansonprogramme und Parodien, wie z.B. "Die zweite
Ehe der lustigen Witwe".

Ende des Ersten Weltkriegs musste die "Hölle" vorübergehend
schließen. 1923 übernahm Fritz Grünbaum für zwei Jahre die
künstlerische Leitung. Mit der Übernahme der Herrschaft durch die
Nationalsozialisten endete 1938 die einmalige Wiener Kultur des
Kabaretts schlagartig. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Theater an
der Wien der Staatsoper als Ausweichbühne diente, nutzte das
Staatsopernballett diese Räumlichkeiten für Proben. Der Raum, indem
über dreißig Jahre lang bestes Kabarett gespielt wurde, ist seit den
60er Jahren zum Pausenbuffet geworden.

Ab kommenden Dienstag findet in der Hölle gleichsam eine Reise
zurück in die Zukunft statt: Das eigentlich aus Graz stammende
"Kabinetttheater" wird ab 20. 3. die "Hölle" wieder bespielen. Den
Beginn macht das Puppenspiel "Zur Hölle mit Orpheus" ab 20.00 Uhr.
Weitere Spieltermine sind für den 22., 24. und 27. März vorgesehen.

Christopher Widauer und Julia Reichert haben das Kabinetttheater
im Jahr 1989 in Graz gegründet. Heute umfaßt das Repertoire fast 50
Minidramen, viele davon Uraufführungen und Auftragswerke von
zahlreichen Autorinnen wie Friederike Mayröcker, H.C.Artmann,
Wolfgang Bauer, Ernst Jandl oder Gerhard Rühm und Komponistinnen wie
Olga Neuwirth u. v. a. Das Kabinetttheater spielt im gesamten
deutschen Sprachraum, gastiert bei wichtigen Internationalen
Festivals wie in Erlangen, bei den Bregenzer Festspielen, der
styriarte Graz und der Biennale Bern, in Italien, der Ukraine und in
Übersee. 2004 erhielt das Kabinetttheater den wichtigsten
österreichischen Theaterpreis "Nestroy".

"Zur Hölle mit Orpheus" - inhaltlich geht es um den Schauspieler
Orpheus, dargestellt von Ulfried Haselsteiner, der in einem unter der
eigentlich Bühne befindlichen Raum angesichts von Requisiten,
Kostümen und Masken über die Schauspielerei sinniert - erfolgt in
einer Inszenierung von Thomas Reichert. Das Puppenspiel besorgen
Julia Reichert, Jenny Podehl, Christopher Widauer und Thomas
Kasebacher.

o Kartenbestellungen: 588 85 (Wien Ticket)         
  Tageskassa im Theater an der Wien:               
  1060 Wien, Linke Wienzeile 6 (tgl. 10 bis 19 Uhr)
  Internet: www.theater-wien.at/

(Schluss) hch

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Theater an der Wien
Sabine Seisenbacher
Tel.: 588 30-661

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