- 16.03.2007, 12:29:09
- /
- OTS0161 OTW0161
FPÖ fordert Gedenktafel am Arthur-Schnitzler-Hof in Währing!
Das Versagen der Wiener SPÖ bei der Bewältigung ihrer eigenen Vergangenheit ist gerade in diesem Fall offenkundig!
Wien, 16-03-2007 (fpd) - Die Wiener Freiheitlichen werden bei der
kommenden Gemeinderatssitzung einen Antrag zur Anbringung einer
Gedenktafel am Arthur-Schnitzler-Hof in Wien-Währing stellen. Der
Währinger jüdische Friedhof stellt ein eindrucksvolles Zeugnis des
zerstörten und vielfach unbekannten jüdischen Anteils an Wiens
Kulturgeschichte dar. Der Erhaltungszustand dieses eindrucksvollen
Kulturdenkmals ist jedoch denkbar schlecht, so heute der
Kultursprecher der Wiener FPÖ, LAbg. GR Mag. Harald Stefan im Zuge
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit LAbg. GR David Lasar und LAbg.
GR Mag. Gerald Ebinger.
Der Friedhof als Eigentum der Wiener jüdischen Gemeinde wurde im Jahr
1942 enteignet und von der nationalsozialistischen Stadtverwaltung
übernommen. Nur dank eines juristischen Winkelzuges eines damaligen
Magistratsbeamten, konnte der Friedhof vor der gänzlichen Zerstörung
gerettet werden, so Ebinger.
Die Gräber der berühmtesten Persönlichkeiten verlegte die
Kultusgemeinde in einer Rettungsaktion auf den Zentralfriedhof. In
der Nachkriegszeit wurde der Friedhof an die neu erstandene IKG
restituiert. Diese trat den zerstörten Teil des Areals an die Stadt
Wien ab, welche sich im Gegenzug verpflichtete, die religiösen Gebote
zu respektieren und das übernommene Areal als Grünland zu bewahren.
Am 12. 5. 1958 wurde der Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für das
Gebiet des ehemaligen Währinger jüdischen Friedhofes, gemäß dem
Gemeinderatsbeschluss vom 28. 3. 1958, Pr. Z. 776/58 jedoch
abgeändert und in "Bauland - Wohngebiet, Bauklasse IV,
Blockbauweise", umgewidmet. In den Jahren 1959-1960 wurde dann der
Arthur-Schnitzler-Hof errichtet, so LAbg GR David Lasar.
Das Vorgehen der Stadt Wien war in dieser Frage nicht nur unsensibel
- man hat sich damals auch nicht an die Vereinbarungen mit der
Kultusgemeinde gehalten und auf - dem jüdischen Glauben entsprechend
- unantastbaren Grabstätten einfach ein Wohnhaus errichtet. Die
Argumentation, wonach diese Gräber ohnehin durch den von der
nationalsozialistischen Gemeindeverwaltung angelegten Löschteich
bereits zerstört gewesen wären, ziele in diesem Fall jedenfalls ins
Leere, da sich natürlich nach wie vor die Gebeine im Boden befinden
und entsprechend der Halacha dieses Gebiet nach wie vor als jüdische
Grabstelle zu werten sei, so Lasar.
Alles in allem zeige sich auch in dieser Causa wieder einmal
eindeutig und klar, dass die SPÖ in Wien - vor allem in der
Nachkriegszeit - einen höchst problematischen Umgang mit dem
historischen, jüdischen Erbe pflegte, so die FPÖ-Politiker
abschließend. (Schluß)
Rückfragehinweis:
FPÖ
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NFW