- 06.03.2007, 11:02:55
- /
- OTS0115 OTW0115
Bollmann: Wasserstraße Donau bietet sich zur Verkehrsentlastung an
"Jetzt an der Zeit, in Infrastruktur und Flottenmodernisierung zu investieren" - Schifffahrtsenquete mit Staatssekretärin Christa Kranzl
Wien (PWK150) - "Vor knapp ein Jahr versammelte sich die
europäische Verkehrsgemeinde in Wien zum Binnenschiff¬fahrtskongress,
bekannte Handlungsfelder wurden in einem Aktionsplan aufgelistet und
vom Verkehrsmi¬nisterrat verabschiedet. Ein Jahr ist nun vergangen
und die vollmundigen Ankündigungen vergessen. Natio¬nal, wie auf
europäischer Ebene, fehlt der Wille, Geld in die Hand zu nehmen, um
in Infrastruktur, in die Flottenmodernisierung zu investieren",
kritisiert Harald Bollmann, Obmann der Bundessparte Transport und
Verkehr in der WKÖ, anlässlich einer Schifffahrtsenquete mit
Infrastruktur-Staatssekretärin Christa Kranzl.
Die Einrichtung des Wasserstraßen-Nutzer¬beirates, ähnlich jenem
bei der ASFINAG, also eines Gremiums aus Branchenexperten, sollte
endlich zügig realisiert werden, um die Kommunikation mit der Branche
zu fördern, betont Bollmann. Nicht bewährt habe sich die
Zusammenlegung der behördlichen Aufgaben der Wasserstraßendirektion
mit den Promotionsaufgaben in der via donau GmbH. "Auch nach zwei
Jahren haben sich die erhofften Synergien nicht eingestellt". Darüber
hinaus seit der im Wasserstraßengesetz vorgesehene Verkauf operativer
Unternehmensteile sowie die selektive Privatisierung von
Teilbereichen bis heute nicht abgeschlossen. Die Aufteilung der
Arbeitsbereiche und die Verwendung der vorhandenen Budgetmittel
entspreche nicht den Notwendigkeiten der Schifffahrt sondern werde
zum Teil zur Sicherung des Personalüberhanges verwendet. Dieser
sollte jedoch rasch abgebaut werden. "Es ist daher zu hoffen, dass
die neue Staatssekretärin hier rasch handelt und eine
gesellschaftliche Trennung von Promotionsaufgaben und
Wasserstraßenmanagement herstellt".
Die Schifffahrt könne unter Umweltaspekten künftig eine noch viel
stärkere Entlastung bringen. Dazu müs¬sten allerdings jetzt schon die
Weichen gestellt werden. Die Donau als Wasserweg habe noch freie
Kapazitäten. Die Binnenschifffahrt biete eine Reihe weiterer
Vorteile: Geringer Treibstoffbedarf, weniger CO2-Aus¬stoß, niedrigere
Kosten - ein Schiff kann rund 1.300 Tonnen laden. "Das schaffen auf
der Straße nur 325 Lkw à 40 Tonnen", so Bollmann.
Mit der politischen und wirtschaftlichen Integration rücken alte
Handelsverbindungen wieder in den Vordergrund. Die jüngste
EU-Erweiterung erneuert die Handelsverflechtungen entlang der
Donauachse. Es wäre daher eine verhängnisvolle politische
Kurzsichtigkeit in wirtschaftlicher, ökologischer und kultu¬reller
Hinsicht, würde man dieses Geschenk der Natur - "einen Fluss, der
keine Grenzen kennt" - nicht auch als effektive Wasserstraße
bestmöglich nutzen.
Der Verkehrsweg Donau bietet, wie Bollmann hervorhebt, der
österreichischen Wirtschaft eine kostengüns¬tige Alternative, um die
südosteuropäischen Wachstumsmärkte zu erreichen. Begrüßt wird daher
die Umsetzung des Nationalen Aktionsplanes Donauschifffahrt.
Angesichts der wirtschaftlichen Dynamik des Donauraums könne davon
ausgegangen werden, dass die Verkehrszuwächse auch in den nächsten
zehn bis fünfzehn Jahren anhalten werden. (hp)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Bundessparte Transport und Verkehr Mag. Martin Deusch Tel.: (++43) 0590 900-3255 mailto: bstv@wko.at http://wko.at/bsv
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PWK