• 12.01.2007, 10:07:24
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GLOBAL 2000: Pestizidrückstände zeigen Handlungsbedarf

Gesetzliche Höchstwertfestlegung erlaubt gesundheitsgefährdende Pestizidbelastung

Wien (OTS) - Eine groß angelegte Untersuchung von konventionellem
Obst und Gemüse durch Greenpeace Deutschland zeigt erneut den
dringenden Handlungsbedarf der Behörden bei der Festlegung der
gesetzlichen Höchstwerte. Unter 576 untersuchten Proben wurden in
zwölf Fällen Pestizidrückstände nachgewiesen, bei denen eine
gesundheitliche Gefährdung nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
"Brisant ist, dass elf von diesen zwölf Proben den gesetzlichen
Höchstwert für Pestizidrückstände dabei klar einhalten", so Karin
Bartonek, Pestizidexpertin von GLOBAL 2000.

Derzeit ist es also gesetzlich gedeckt, Waren in Verkehr zu bringen,
bei denen eine Gesundheitsgefährdung nicht mehr ausgeschlossen werden
kann. "Dieser Missstand ist den österreichischen Behörden und der EU
schon seit langem bekannt. Doch die Mühlen der EU mahlen viel zu
langsam und auch in Österreich fehlt die Bereitschaft zu einem
Alleingang für die erforderliche Herabsetzung der Höchstwerte", so
Bartonek. Umgerechnet zwei Prozent der untersuchten Produkte lagen
über der so genannten "Akuten Referenzdosis". Diese wird unter
anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO und dem deutschen
Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) festgelegt. Bereits bei
einmaliger Überschreitung dieser Dosis ist eine Gesundheitsgefährdung
nicht auszuschließen.

Weil die gesetzlichen Vorgaben nicht ausreichen, um gesundes Obst
und Gemüse am Markt zu garantieren, hat GLOBAL 2000 das
"Pestizidreduktionsprogramm" entwickelt, das seit 2003 von der
Supermarktkette Billa und seit einem Jahr von der gesamten
REWE-Austria-Group umgesetzt wird. Das Reduktionsprogramm zielt auf
eine stufenweise Reduktion der Pestizidbelastung von Obst und Gemüse
ab. Da die Einhaltung der gesetzlichen Höchstwerte allein noch keinen
Gesundheitsschutz gewährleistet, setzt GLOBAL 2000 strengere
Höchstwerte fest, die auf den gesundheitlichen Richtwerten der WHO
basieren. Ihre Einhaltung wird durch laufende
Rückstandsuntersuchungen kontrolliert. Überschreitungen werden
sanktioniert, im Wiederholungsfall wird das Produkt gesperrt.

Dass dennoch Greenpeace Deutschland stellvertretend für den
österreichischen Markt bei Billa drei Proben gefunden hat, die der
Risikobewertung nicht standhielten, zeigt, wie wichtig es ist, das
Ziel der Pestizidreduktion in Obst und Gemüse weiter voran zu
treiben. Gerade die Rückstände bei türkischen Trauben sind ein
bekanntes Problem, hier setzt das "Pestizidreduktionsprogramm" mit
speziellen Projekten bei den Landwirten vor Ort an. "Es ist wichtig,
dass Billa im Bereich der Pestizidrückstände Verantwortung übernimmt
und mit der gesamten REWE-Gruppe in Österreich unser Programm
umsetzt", so Bartonek. "Dringender Handlungsbedarf besteht bei jenen
Pestiziden, deren Höchstwerte eine Gesundheitsgefährung dulden. Wir
appellieren eindringlich an die zuständigen österreichischen
Behörden, die Höchstwerte endlich zu korrigieren und mit Missständen
dieser Art schnellstens aufzuräumen", so Bartonek abschließend.

Rückfragehinweis:
GLOBAL 2000, Karin Bartonek 0699/14 2000 33 (ab 11:00 Uhr)
Andreas Baur 0664/103 24 23
andreas.baur@global2000.at

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