- 27.12.2006, 09:49:16
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ÖAMTC-Test: Vier von acht Dachboxen waren k.o. statt o.k. (+Foto, +Grafik, +TV-Material)
Die Hälfte der Schi-Boxen ist mangelhaft - besonders schlechte Ergebnisse beim Crashtest
Wien (OTS) - "Eine Box flog im Ganzen vom Dach und bei drei
Modellen bohrten sich schon bei einem harmlosen Aufprall von 30
Stundenkilometern die Schier durch das Plastikgehäuse", beklagt
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Insgesamt acht Dachboxen für Pkw
wurden beim ÖAMTC-Test genauer unter die Lupe genommen. Keines der
getesteten Produkte konnte dabei restlos überzeugen. Vier der acht
Schi-Boxen mussten sogar mit "mangelhaft" gewertet werden. Getestet
wurden die Produkte in den Kriterien Gestaltung, Handhabung sowie
Sicherheit bei Fahr- und Crashversuchen.
Testsieger mit dem Urteil "gut" wurde die Box Corvara 310 von
Kamei. Ihre Stärken liegen in der guten Verarbeitung, dem guten
Nässeschutz und der robusten Bauweise. "Außerdem war die Corvara 310
die einzige Box im Test, die den City Crash praktisch unbeschadet
überstehen konnte", erklärt der ÖAMTC-Experte. Ebenfalls mit der
Bewertung "gut" wurde die MontBlanc Triton 450 bedacht. Die gute
Position begründeten die Tester mit der soliden Verarbeitung, dem
dreifachen Verschluss-System und dem guten Abschneiden im Nässe-Test.
Auf Platz drei kam mit Jetbag Sprint 270 von ATU die günstigste Box
(137 Euro) im Test. Gleich dahinter, ebenfalls mit einem
"befriedigend", die Thule Ocean 500. "Bei beiden Boxen verhinderte
das schlechte Ergebnis beim Crash-Test ein besseres Abschneiden", so
Kerbl.
Überraschung beim ÖAMTC-Test - Schibox mutierte zur Flugbox
Schlecht schnitten hingegen die Schi-Dachboxen G3 Cargo 12, Atera
Carver 411, G3 Pegaso 450 und Thule Atlantis 780 ab. Besonders
erschreckend waren die Ergebnisse beim Crash-Test. "Die Boxen G3
Cargo 12, Atera Carver 411 und G3 Pegaso 450 hielten der Belastung
bei einem Aufprall des Fahrzeugs mit 30 km/h nicht stand, die Ladung
schoss durch die Box nach außen und lag anschließend entweder auf
oder vor dem Fahrzeug. Ein möglicherweise lebensgefährlicher Mangel",
so der ÖAMTC-Experte. Bei der Thule Atlantis 780 hat sich der
Schnell-Verschluss für den Grundträger an allen vier
Befestigungspunkten verbogen. Die ganze Box ist komplett vom Auto
geflogen. "Thule und Atera haben auf die Testergebnisse reagiert und
arbeiten bereits an Verbesserungen", sagt Kerbl.
Den Ausweichtest meisterten die billigen Boxen besser als die
teuren. Grund dafür waren die Schnellverschluss-Systeme, die nicht
den festen Halt bieten, wie einfache
U-Bügel-Verschraubungen. Ein gutes Ergebnis erzielten in diesem Test
die Boxen ATU Jetbag Sprint 270 und G3 Cargo 12. "Durch die
Verschraubungen hielten sie erheblich besser am Grundträger als die
Konkurrenz", so der Club-Techniker. Mit "befriedigend" und
"ausreichend" haben die Boxen von Atera, Thule und Kamei
abgeschnitten. Ein Schwachpunkt bei allen Boxen war außerdem die
Ladungssicherheit. Mit den vorhandenen Spanngurten lassen sich die
Gepäckstücke nur unzureichend sichern.
Mangelnde Wasserdichtheit bei sechs Modellen
Getestet wurde auch die Dichtheit der Dachboxen. Am ehesten mit
trockener Ausrüstung kommt man mit der Kamei Corvara 310 und der
MontBlanc Triton 450 ans Ziel. Deutlich durchgefallen wegen
deutlicher Nässe im Innenraum der Boxen sind ATU Jetbag Sprint 270,
G3 Cargo 12 und Atera Carver 411. Bei der Handhabung wussten die
teureren Produkte zu überzeugen. "Die beste Bewertung erzielte die
Thule Atlantis 780", so der ÖAMTC-Techniker.
Langfinger tun sich bei den Boxen von Kamei, ATU und G3 Pegaso am
schwersten, da sie mit Metall-Verriegelungen ausgerüstet sind. Im
Diebstahlschutz-Test des ÖAMTC schnitt die G3 Cargo 12 wegen ihrer
Kunststoff-Verriegelung am schlechtesten ab. Bei Gewaltanwendung wäre
die Box rasch geknackt.
ÖAMTC-Forderungen für sichere Dachboxen
Das Gesamtergebnis beweist, dass bei den meisten Dachboxen
Nachholbedarf besteht. "Der Crash-Test hat gezeigt, dass sie noch
sicherer, stabiler und wasserdichter gebaut werden müssen. Die
Vorrichtungen für die Ladungssicherung in den Boxen müssen ebenfalls
verbessert werden", fordert der ÖAMTC-Techniker. Im Bereich
Diebstahlsicherung besteht auch Grund zur Nachrüstung. "Die Schlösser
sollten aus Metallkomponenten bestehen", so Kerbl
Ein abschließender Tipp des ÖAMTC-Experten: Die Dachboxen sollten
abmontiert werden, wenn man sie nicht wirklich braucht. Schon bei
Tempo 100 und schmaler Dachbox verbraucht ein Mittelklassewagen pro
100 Kilometer einen Liter mehr Kraftstoff. "Bei Tempo 130 und breiter
Dachbox sind es sogar fast drei Liter", sagt der ÖAMTC-Techniker.
Aviso an die Redaktionen:
Fotos und eine Grafik zum ÖAMTC-Dachboxentest 2006 sind auf der
Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/presse abrufbar. TV-Material
kann bei der ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit unter 01 71199 - 1218
angefordert werden.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Schweighofer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
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