• 14.12.2006, 16:48:49
  • /
  • OTS0268 OTW0268

Chancengleichheit für Berufsschüler/innen durch Integration

Wiener Stadtschulratspräsidentin besucht das "Informationszentrum für Fragen der Integrationspädagogik"

Wien (OTS) - Dass Integration nicht nur ein Schlagwort ist, davon
konnte sich Wiens Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl
anlässlich ihres Besuchs des Informationszentrums für Fragen der
Integrationspädagogik (IPZ), Apollogasse 1, 1070 Wien, überzeugen.
Das IPZ, eine Expositur des Pädagogischen Instituts des Bundes in
Wien, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche mit besonderen
Bedürfnissen bzw. mit Migrationshintergrund auf ihrem Weg ins
Berufsleben zu unterstützen. Seit Jahren bietet das IPZ daher
Integrationslehrgänge für Berufsschullehrer/innen,
Migrationspädagogik, Gewaltprävention, Lehreinstiegsbegleitungen und
Lerncoachingprojekte an. Erst unlängst wurde das Pädagogische
Institut in der Kategorie "Öffentlichkeitsnahe Unternehmen" für sein
Bemühen um Menschen mit Behinderung mit dem JobOscar 2006
ausgezeichnet.

Am IPZ wird Integration gelebt. Das bestätigen auch drei
Mitarbeiter des Zentrums, die es wissen müssen, da sie trotz oder
auch gerade wegen ihrer Behinderungen ganz besonders geschätzt
werden. Eine angenehme ruhige Atmosphäre und das Zutrauen, das
seitens der Leitung des IPZ in sie gesetzt wird, ermöglicht es den
Mitarbeitern, ihre Fähigkeiten zum Einsatz zu bringen und
weiterzuentwickeln. Herr Iliev beispielsweise merkt sich als
Mathematikgenie der Abteilung beinahe jede Kontonummer und ist daher
in der Buchhaltung des Berufspädagogischen Fördervereins
unentbehrlich. Zudem betreut er gewissenhaft und mit großer Umsicht
sämtliche E-learning Plattformen.

"Im Bereich der Integrationspädagogik müssen wir vor allem darauf
schauen, was unsere Schüler/innen können und nicht nur auf ihre
Defizite", meint Mag. Heide Manhartsberger, die das Zentrum im Jahr
1996 gegründet hat. Ihr Vorzeigeprojekt "Equal", unterstützt von
Univ. Prof. Dr. Max Friedrich, richtet sich an benachteiligte
Jugendliche, Erziehungsberechtigte, Lehrer/innen und
Ausbildungsbetriebe und soll die Integration in die Berufsschule
verbessern. Viele Jugendliche kennen ihre Ansprüche auf Förderung
nach der Pflichtschule nicht. Das IPZ hat es sich zur Aufgabe
gemacht, sich um jene Jugendliche zu kümmern, gleichzeitig in den
Betrieben ein neues Bewusstsein zu schaffen, Jugendlichen mit
Teilqualifizierungen eine Chance zu geben und die Kommunikation
zwischen Schule und Betrieb zu verbessern. Zusätzlich unterstützen
vom IPZ speziell ausgebildete Coaches die Lehrer/innenteams an den
Berufsschulen.

Sozial und emotional benachteiligte Jugendliche, die
Schwierigkeiten haben, eine abgeschlossene Ausbildung zu erhalten,
werden im Projekt "LeB! Lehr- und Einstiegsbegleitung" betreut. Im
letzten Pflichtschuljahr werden die Neigungen und Fähigkeiten der
Schüler/innen abgeklärt und Entwicklungsprofile erstellt, gefolgt von
berufspraktischen Tagen sowie einem Bewerbungstraining. Sollten die
Jugendlichen keine Lehrstelle finden, können sie über "LeB" an andere
Einrichtungen, die ihnen eine Berufsausbildung ermöglichen,
vermittelt werden. "LeB" hilft den Jugendlichen bei Amtswegen, Gängen
zum AMS, in Betrieb und Berufsschule sowie bei der
Freizeitgestaltung.

Dipl.Päd. Christian Sevcik, seit September 2006 Leiter des IPZ,
setzt sich neben der Integration behinderter Menschen auch für die
Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein. In
Kooperation mit der evangelischen Akademie wurde der Film "Tragovi"
(Spuren im Gedächtnis), in dem Kriegsveteranen den Krieg in
Ex-Jugoslawien reflektieren, erstmals an der Berufsschule für Handel
und Reisen in Wien gezeigt. Der Film hat Spuren hinterlassen, denn
den Jugendlichen wurde erstmals bewusst, dass Migration erst durch
Krieg (lebens-)notwendig wurde. "Heimat, fremde Heimat" hat über das
Projekt berichtet.

Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl zeigte sich tief beeindruckt
über die Fülle an Angeboten seitens des IPZ und fordert gleichzeitig
eine noch stärkere Vernetzung zwischen Pflicht- und Berufsschule, um
die Jugendlichen auf ihrem Weg ins (Arbeits-)Leben bestmöglich zu
unterstützen.

Sie sei überzeugt, dass die Arbeit des Instituts auch in der
Pädagogischen Hochschule von großer Bedeutung sein werde.

Rückfragehinweis:

und Bildmaterialanforderung:
   
   Dipl.-Päd. Christian Sevcik
   pib-wien
   Expositur pib: Apollogasse 1
   1070 Wien
   Tel.: 0664-80118-4216
   mailto:Christian.sevcik@pib-wien.ac.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PIB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel