- 14.12.2006, 10:31:24
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FORMAT: SPÖ will ÖBB-Aufsichtsrats-Chef Reithofer ablösen
Nicht durch Kompetenz geglänzt", Vorwurf geschäftsschädigender Äußerungen
Wien (OTS) - ÖBB-Aufsichtsrats-Präsident Wolfgang Reithofer gerät
schwer unter Druck der SPÖ. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin
FORMAT in seiner morgen, Freitag, erscheinenden Ausgabe. "In Sachen
ÖBB hat Reithofer bisher nicht durch Kompetenz geglänzt", erklärte
SPÖ-Verkehrssprecher Kurt Eder gegenüber FORMAT. Eder wirft Reithofer
zudem geschäftsschädigende Äußerungen vor. Dieser habe die ÖBB unter
anderem als "Geisterbahn, bei der in jeder Ecke ein anderer Blödsinn
steht" bezeichnet. "Wir brauchen einen neuen Aufsichtsrat, der dann
auch über das operative Führungspersonal entscheiden kann", so der
SP-Politiker.
Noch vernichtender ist die Kritik von ÖBB-Betriebsrats-Chef Wilhelm
Haberzettl an Reithofer. "Es gibt sicher niemanden, der mehr
Verantwortung für den derzeigen schlechten Zustand der ÖBB trägt, als
Aufsichtsratspräsident Reithofer", so Haberzettl im Interview mit
FORMAT. "Er hat vor allem die derzeitige falsche Struktur zu
verantworten, er hat bei den ÖBB selbst eingegriffen und auch die
Regierung beraten."
Reithofer, der signalisiert hatte, auch unter einer roten Regierung
ÖBB-Oberaufseher bleiben zu wollen, wollte gegenüber FORMAT
"politische Aussagen grundsätzlich nicht kommentieren". Im Gespräch
mit dem Magazin erklärte er: "Faktum ist, dass die ÖBB heuer ihr EGT
verdoppeln, und dass es nächstes Jahr weiter steigt. Die
"Geisterbahn"-Aussage schwächt Reithofer ab: "Es stimmt ja, dass man
bei den ÖBB ständig mit Überraschungen rechnen muss."
Haberzettel erklärte im FORMAT-Interview zudem, dass das Klima in den
ÖBB derzeit so schlecht sei, weil "einige Manager meinen, sich mit
Brutalität Respekt verschaffen zu müssen". Vorstand Huber nahm er
indirekt in Schutz. Dieser handle nicht selbst, sondern "lässt
handeln". Als Scharfmacher nannte Haberzettl Personalchef Franz Nigl
und Aufsichtsrat Fredmund Malik.
Wie FORMAT weiter berichtet, konkretisieren sich in der SPÖ als
Alternative zur bisher favorisierten Infrastruktur-Holding als
Nachfolgegesellschaft der ÖIAG Pläne für eine so genannte
Mobilitäts-Holding. ÖBB, Asfinag und die ebenfalls im Besitz der
Republik stehende Via Donau (Wasserstraßen-Verwaltung) würden dort
eingebracht. Die börsenotierten Staatsbeteiligungen sollen in diesem
Modell in eine eigene Holding wandern.
Rückfragehinweis:
Format Business
Tel.: (01) 217 55/ 4149 Bernhard Salomon
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