- 06.12.2006, 12:02:59
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Abschied von der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst
Aus HGPD wird vida - Rückblick vor der Neugründung
Wien (HGPD/ÖGB) - "Ich blicke nicht verklärt aber doch mit Stolz
auf mehr als 27 Jahre Geschichte einer kleinen, streitbaren
Dienstleistungsgewerkschaft zurück", erklärte Rudolf Kaske, bis heute
Vorsitzender der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe, Persönlicher Dienst
(HGPD) am 7. und letzten HGPD-Gewerkschaftstag. Kaske war elf Jahre
lang HGPD-Vorsitzender. Diese war am 7. November 1978 aus dem
Zusammenschluss der Gewerkschaft Gastgewerblicher Arbeitnehmer und
der Gewerkschaft Persönlicher Dienst entstanden. Das war die erste -
und für lange Zeit letzte - organisatorische Änderung im ÖGB nach
1945.++++
Am 7. und letzten ordentlichen Gewerkschaftstag der HGPD wird über
die vergangenen Tätigkeitsperioden Bericht erstattet; es werden die
Mitglieder gewählt, die in die neuen Gremien von vida entsandt werden
und die Delegierten beschließen den Zusammenschluss zu vida.
Bei seinem Rückblick berichtete HGPD-Vorsitzender Kaske von im
Jahresschnitt zehn Bundeskollektivverträge, 14 Landes-KV, 30
Mindestlohntarife und etliche Betriebszusatz-KV, welche die
Gewerkschaft HGPD in den Jahren 2003 bis 2006 abschließen konnte. Er
verwies auf 1.400 HGPD-BetriebsrätInnen und JugendvertrauensrätInnen:
"Von unseren mehr als 46.000 Mitgliedern sind fast drei Viertel
Frauen - darauf sind wir stolz. Und wir sind auch stolz darauf, dass
sich 13.000 Menschen als Mitglieder zu unserer Gewerkschaft bekennen,
obwohl sie keine Betriebsvertretung haben."
Aktionen und Initiativen
Rudolf Kaske erinnerte an den Aktionismus mit dem sich
FunktionärInnen, MitarbeiterInnen und Mitglieder an die Sache
machten, wenn es darum ging Ungerechtigkeiten zu verhindern: "Ob ich
an Lokalbesetzungen denken, die Demo gegen die
Dienstleistungsrichtlinie in Brüssel oder die Unterschriftenaktion
der Jugend auf Bierdeckeln." Kreativ haben sich die
GewerkschafterInnen auch bei verschiedenen Initiativen für die Jugend
gezeigt: Ob es um eine Zusatzausbildung für Salzburger
Tourismuslehrlinge geht, die die Gewerkschaft gemeinsam mit der
Hoteliervereinigung organisiert oder um die Ausbildung von
Friseurlehrlingen nach dem JASG.
Rückschläge und Erfolge
"Es gab aber auch Rückschläge wie die ersatzlose Abschaffung des
Hausbesorgergesetzes im Jahr 2000", ergänzt Kaske: "Die hat mehr als
10.000 Arbeitsplätze und natürlich auch Mitglieder gekostete. Oder
denken wir an die Verlängerung der Arbeitszeit für Jugendliche im
Hotel, Gastgewerbe auf 23 Uhr." Dem Gegenüber stünden aber auch
Erfolge wie die Einführung der Fünf-Tage-Woche, die Rettung des "Cafe
Mozart" oder die Abschaffung der Trinkgeldsteuer.
Der langjährige HGPD-Vorsitzende bedankte sich bei den Delegierten
und Mitgliedern und bat sie um ihre Mitarbeit in der neuen
Gewerkschaft: "Unsere Zukunftsdevise lautet größer, stärker, besser
und mit eurer Unterstützung noch lebensnäher in der neuen
Gewerkschaft vida."
ÖGB, 6. Dezember
2006
Nr. 800
Rückfragehinweis:
HGPD-Presse
Katharina Klee,
Tel.: 0664/381 93 67
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