- 06.12.2006, 10:45:52
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Haberzettl: Mit vida beginnt ein neues Projekt gewerkschaftlicher Arbeit
18. GdE-Bundeskongress beschließt Zusammenschluss mit HTV und HGPD zu neuer Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida
Wien (GdE/ÖGB) - "Dieser 18. Bundeskongress der
Eisenbahnergewerkschaft wird der letzte in der mehr als 114 Jahre
langen Geschichte dieser Gewerkschaft sein. Aber wir beenden damit
nicht die Geschichte unserer Organisation, sondern eröffnen mit der
Gründung der neuen Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft "vida"
ein neues Projekt gewerkschaftlichen Engagements, das in mehrjähriger
Arbeit vorbereitet worden ist", erklärte der Vorsitzende der
Eisenbahnergewerkschaft, Wilhelm Haberzettl, Mittwoch beim
GdE-Bundeskongress in Wien, der den Zusammenschluss der GdE mit den
Gewerkschaften Handel, Transport, Verkehr (HTV) und Hotel,
Gastgewerbe, Persönlicher Dienst (HGPD) beschloss. ++++
Haberzettl wies darauf hin, dass im künftigen Leitbild der
Gewerkschaft "vida" formuliert werde, dass sich in der neuen
Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft Frauen und Männer
zusammengefunden haben, die sich entschieden haben, die Entwicklung
der Arbeitswelt, der sozialen politischen Ordnung in Österreich und
Europa aktiv mitzugestalten". Dies entspreche nicht nur der
bisherigen Tradition und Haltung der Eisenbahnergewerkschaft, sondern
damit werde auch den Beschlüssen des letzten GdE-Bundeskongresses
Rechnung getragen.
vida steht für Lebensqualität und Lebensfreude
Aus der GdE werde am heute, Mittwoch, Nachmittag beginnenden
Gewerkschaftstag der neuen Gewerkschaft "vida" - zu Deutsch "Leben" -
, "weil wir in unserer gemeinsamen gewerkschaftlichen Arbeit erkannt
haben, dass die künftig in vida beheimateten Berufsgruppen rund um
die Uhr in allen Lebensabschnitten mit ihren beruflichen
Dienstleistungen für Lebensqualität und Lebensfreude sorgen.
Vorteile, die sich die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch im
beruflichen Alltag zu Recht verdienen - dafür wird sich vida und
dafür werden sich die Menschen, die hinter vida stehen, einsetzen."
In vida, so Haberzettl weiter, werden künftig so unterschiedliche
Berufsgruppen wie die EisenbahnerInnen, Beschäftigte im Handel,
soziale Dienste, SanitäterInnen und Krankenhauspersonal,
HausbesorgerInnen, WohnhausbetreuerInnen, Reinigungspersonal,
Beschäftigte im Tourismus, persönliche DienstleisterInnen, sowie
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Bereichen Luftfahrt,
Schifffahrt und Kraftfahrt eng zusammenarbeiten. Die Eisenbahnerinnen
und Eisenbahner werden sich künftig in der Sektion "Verkehr" wieder
finden, der Haberzettl als Vorsitzender vorstehen wird.
Der GdE-Vorsitzende erinnerte in einem historischen Rückblick
daran, dass der Vorläufer der Eisenbahnergewerkschaft, der "Fach- und
Unterstützungsverein der Verkehrsbediensteten Österreichs" vor 114
Jahren, am 2. April 1892, in Wien gegründet worden ist und rasch
enormen Zulauf an Mitgliedern erhielt. Bereits in den ersten
Jahrzehnten nach seiner Gründung ging der Eisenbahnerverein daran,
die Rechte der österreichischen Eisenbahner auszubauen: Am 15. Mai
1919 wurde vom Parlament das Betriebsrätegesetz beschlossen, das die
Mitbestimmung und das Mitspracherecht der gewählten Vertreter der
Arbeiterschaft in der privaten Industrie regelte. Im selben Jahr
wurde eine Personalvertretungsvorschrift für die Bediensteten bei den
österreichischen Staatsbahnen ausgearbeitet - die ersten
Personalvertretungswahlen fanden im Juli 1919 statt.
Größte Logistikgewerkschaft Europas
Der Kampf für die Rechte der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner
werde selbstverständlich auch in der neuen Verkehrs- und
Dienstleistungsgewerkschaft vida weitergehen, unterstrich der
GdE-Vorsitzende. "Wir werden mit vida Teil der kompaktesten
Logistikgewerkschaft Europas sein - mit mehr als 166.000 Mitgliedern
kann man was bewegen!" vida werde "eine sinnvolle Weiterentwicklung
unserer bisherigen Aktivitäten sein, die den Anforderungen der
Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts entspricht. Wir wissen alle, dass
bei den ÖBB verschiedene Berufssparten durch Ausgliederungen aus dem
Unternehmen - etwa im Bereich der Wagenreinigung - für die
Gewerkschaft der Eisenbahner verloren gegangen wären. Mit der
Gründung der neuen Gewerkschaft können die Interessen für diese
Gruppen von Eisenbahner weiterhin unter einem Dach von einer starken
Gewerkschaft vertreten werden. Wir werden diese neue Dynamik einer
neuen Gewerkschaft im Interesse unserer Mitglieder nützen."
Abschließend rief Haberzettl, der beim "vida"-Gewerkschaftstag
nicht für den Vorsitz kandidieren wird, dazu auf, "mit dem Elan und
der Lebensfreude, die das spanische Wort "vida" (also Leben)
beinhaltet, diese neue Gewerkschaft zu leben - getreu dem Motto der
neuen Gewerkschaft: Menschen bewegen uns - wir bewegen Menschen!"
(Schluss)
ÖGB, 6. Dezember 2006
Nr. 799
Rückfragehinweis:
GdE-Presse
Walter Kratzer, Tel.: 0664/61 45 765
Hansjörg Miethling, Tel.: 0664/61 45 733
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