• 01.12.2006, 14:16:10
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Handtaschl 2006: Mück, Wlaschek, Schüssel im Rennen um rosa Trophäe

Frauennetzwerk Medien vergibt "Auszeichnung" für Frauendiskriminierung

Im Rennen dreier honoriger Herren der Gesellschaft um das diesjährige "Handtaschl" hat sich Noch-ORF-Chefredakteur Werner Mück als Sieger durchgesetzt. Im Bild: Werner Mück begutachtet sein rosa Handtaschl (Fotomontage)

Wien (OTS) - Im Rennen dreier honoriger Herren der Gesellschaft um
das diesjährige "Handtaschl" hat sich Noch-ORF-Chefredakteur Werner
Mück als Sieger durchgesetzt. Mit seiner Aussage, der Anblick einer
Redakteurin sei eine "Beleidigung für die Zuseher" verwies er seine
Konkurrenten Karl Wlaschek und Wolfgang Schüssel auf die Plätze zwei
und drei.

Zu einer Kollegin, die aus der Karenz zurückkehrte, sagte der
Nachrichtenchef: "In der letzten Sendung waren Sie voll im Bild.
Haben Sie sich schon einmal Ihren Hintern angeschaut?" Mücks Aussage
ist durch ein offizielles Protokoll dokumentiert. Das Frauennetzwerk
findet: Diese gelungene Kombination aus Sexismus und chauvinistischer
Herabwürdigung gegenüber einer qualifizierten Journalistin verdient
die knallrosa Trophäe.

Platz zwei sicherte sich der reichste Österreicher, Billa-Gründer
Karl Wlaschek mit seiner Begründung im Ö3-Frühstück, weshalb er eine
deutlich jüngere Freundin habe: "A Oide frisst genauso viel wie a
Junge, also nehm’ I die Junge", gestand der 88-Jährige seiner
Gesprächspartnerin Claudia Stöckl. Mit Platz drei muss sich
Noch-Kanzler Wolfgang Schüssel begnügen. Er qualifizierte sich mit
seinem Wahlkampf-Spruch, "Wäre ich ein Linker, die Feministen-Truppe
würde längst vor mir flach liegen".

Das Handtaschl wird in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben.
Bisherige Preisträger waren 2004 Wolfgang Ambros ("Frustbuchtel") ex
aequo mit Kurt Bergmann ("frustrierte"
Präsidentschaftskandidatinnen), im Vorjahr Gunnar Prokop ("Die Frau
gehört in die Kuchl…"). Mit dieser ironischen Auszeichnung weist die
unabhängige Plattform auf diskriminierende, sexistische oder
klischeehafte Äußerungen über Frauen in der öffentlichen Diskussion
oder medialen Berichterstattung hin. Brigitte Handlos, Vorsitzende
des Frauennetzwerks Medien, fürchtet: "Der Stoff für unseren
jährlichen Wettbewerb wird uns so bald nicht ausgehen. Aber: Auch wir
bleiben dran".

Der überparteiliche Verein Frauennetzwerk Medien mit rund 300
Mitgliedern wirkt seit der Gründung im Juni 1999 als Forum für
persönliche Kontakte und Informationen für Frauen, die in und mit
Medien arbeiten. Aktivitäten sind neben Themenabenden mit geladenen
Gästen, der Aufbau einer Expertinnen-Datenbank, der
Journalistinnen-Preis "Spitze Feder", der "karriere.TALK" und ein
Mentoring-Projekt.
(Internet: www.frauennetzwerk.at)

Für das Frauennetzwerk Medien:
Kristin Allwinger, Birgit Kleinlercher, Irmgard Rieger

Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service,
sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Für das Frauennetzwerk Medien :
   Kristin Allwinger
   Irmgard Schmidmaier 
   Birgit Kleinlercher
   mailto:kleinlercher@bpublic.at 
   Tel. 0676/ 391 79 45

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