• 27.11.2006, 13:13:55
  • /
  • OTS0165 OTW0165

50-Jahre-Jubiläum ÖKSA: Soziale Investitionen machen uns reicher, nicht ärmer!

EU-Kommissar Fischler für "Einbau von Mindestsicherungselemente ins Sozialsystem" / Prof. Weidenholzer: "Sozialpolitik ist ein wichtiger Produktionsfaktor"

Wien (OTS) - "Ein soziales Europa ist möglich, wenn wir begreifen,
dass soziale Investitionen eine Volkswirtschaft reicher machen und
nicht ärmer", so Diakonie-Direktor und ÖKSA-Präsident Michael
Chalupka bei der heutigen Jubiläumsveranstaltung zu 50 Jahre
Österreichisches Komitee für soziale Arbeit (ÖKSA). "In einem
zukünftigen Europa werden die Bürgerinnen und Bürger und die sozialen
NGOs Partner sein und nicht Bittsteller", so Chalupka weiter.

Der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler merkte in seiner
Festrede an, dass es angesichts zunehmender Armut in Europa darum
gehe "das soziale Netz, dort wo es Löcher hat, zu ergänzen. Das heißt
auch Mindestsicherungselemente ins Sozialsystem einzubauen." Fischler
verwies auf erfolgreiche Beispiele nordischer Länder wie Dänemark,
die die hohe soziale Sicherung mit hoher Produktivität verbinden.
Hohe Arbeitslosengelder und eine geringe Arbeitslosigkeit seien kein
Widerspruch, so Fischler, sondern offenbar "ein guter Mix, um höhere
Flexibilität bei gleichzeitig hoher sozialer Sicherheit zu vereinen."

"Die sozialen Kosten nicht-sozialer Politik sind hoch", zitierte
Univ. Prof. Josef Weidenholzer, der für die Social Platform Europe
sprach, eine Studie der EU-Kommission. Die USA gebe bereits mehr Geld
für Gefängnisse als für Schulen aus. Ingesamt seien dort zwei
Millionen Menschen im Gefängnis, was die Arbeitslosenrate um zwei
Prozent hinunterdrücke. "Sozialpolitik ist ein wichtiger
Produktionsfaktor. Egal welches Ranking man heranzieht, etwa die
Auflistung der reichsten Länder durch die Weltbank oder den
Wettbewerbsindex des World Economic Forum, immer sind die
Spitzenpositionen mit zumeist europäischen Staaten besetzt, die
gleichzeitig auch die höchsten Sozialausgaben aufweisen", so
Weidenholzer.

Das "Österreichische Komitee für soziale Arbeit" ist die
Gesprächsplattform der Sozialreferate der Länder, des
Sozialministeriums und der wichtigsten Wohlfahrtsorganisationen. "In
Österreich ist soziale Integration ohne optimale Zusammenarbeit
zwischen diesen drei Akteuren undenkbar. Dabei gilt es, ideologische
und parteipolitische Fixierungen zu überwinden", so Chalupka zum 50.
Geburtstag des ÖKSA abschließend.

Rückfragehinweis:
Irene Köhler, Geschäftsführerin ÖKSA
Tel: 548 29 22
office@oeksa.at
www.oeksa.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel