• 27.11.2006, 11:58:50
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Steiermark startet Landentwicklungs-Initiative

Ziel: Abwanderung stoppen und neue Arbeitsplätze schaffen

Graz (AIZ) - Mit Jänner 2007 wird die "Landentwicklung Steiermark"
ihre Tätigkeit aufnehmen. Es handelt sich dabei um eine gemeinsame
Initiative von Landesrat Johann Seitinger und der
Landwirtschaftskammer. Der neue Landesverein entsteht aus einer
Zusammenführung der beiden Vereine "Ökologische Landentwicklung" und
"Integrierte Ländliche Entwicklung". Er wird zunächst 20 Mitarbeiter
beschäftigen, darunter elf Regionsbetreuer, die in sieben regionalen
Kompetenzteams zusammengefasst werden. Der Sitz der Landentwicklung
Steiermark ist in Graz, Hans-Sachs-Gasse 5/3, die Standorte in den
Regionen befinden sich in den Baubezirksleitungen sowie in den
Bezirksstellen der Landwirtschaftskammer. Ziel dieser Initiative ist
es, die Abwanderung am Land zu stoppen und neue Arbeitsplätze zu
schaffen.

"Der ländliche Raum ist der Zukunftsraum des 21. Jahrhunderts. Es
gilt, dem vielfältigen Land mit seinen vielseitigen Menschen die
besten Bedingungen für die Zukunft zu sichern. Als Lebensmittel-,
Rohstoff- und Erholungsraum ist er für die Zukunft der Steiermark von
entscheidender Bedeutung", betont Landesrat Seitinger. Er fungiert
als Obmann des neuen Landesvereins, zum Geschäftsführer wurde
Christian Gummerer bestellt.

"Die Landentwicklung wird die Stärken des ländlichen Raumes in
besonderem Maße forcieren. Dabei setzen wir auf einen engen
Schulterschluss von Landwirtschaft, Tourismus und Gewerbe, um
ländliche Regionen lebenswert, attraktiv und anziehend zu machen",
betont der Direktor der Landwirtschaftskammer Steiermark, Winfried
Eberl.

Zahlreiche Initiativen und Dienstleistungen geplant

Erstes Ziel des neuen Landesvereins ist die Begleitung von
Zukunftsprozessen in Regionen und Gemeinden mit starker
Bürgerbeteiligung: Ausgehend von der weltweiten Konferenz zur
Nachhaltigen Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 wurden bisher in 180
Unterzeichner-Staaten Gemeindeentwicklungs-Prozesse nach dem Modell
der "Lokalen Agenda 21" durchgeführt. Österreich ist Mitunterzeichner
der Agenda 21, die Steiermark ist österreichisches Vorbildland mit
bereits über 100 LA21-Gemeinden. "Mit der Landentwicklung Steiermark
soll diese Entwicklung noch verstärkt werden - bis 2013 wird
flächendeckend allen steirischen Gemeinden und Regionen die fachliche
Begleitung ihrer Zukunftsentwicklung mit Bürgerbeteiligung
angeboten", erläutert Seitinger.

Eberl: Umsetzung von Projekten zur Stärkung des ländlichen Raumes

"Mit dem 'Grünen Pakt' für die Ländliche Entwicklung stehen in
Österreich bis zum Jahr 2013 insgesamt EUR 7,8 Mrd. zur Verfügung. In
der Steiermark allein sind etwa EUR 160 Mio. für konkrete Projekte
zur Stärkung des ländlichen Raumes reserviert. Vorrangiges Ziel
projektorientierter Fördermaßnahmen der EU ist ein starkes Netzwerk
aus Landwirtschaft, Tourismus, Regionalwirtschaft, Infrastruktur
sowie Kultur- und Sozialinitiativen", berichtet der Landesrat.

"Die steirischen Bauern werden aktiv an Gemeinschaftsprojekten mit
Tourismus und Gewerbe mitwirken. Sie werden ihre Stärken in den
Bereichen Kulinarik, Tourismus, erneuerbare Energie und nachwachsende
Rohstoffe in die Projekt-Netzwerke offensiv einbringen",
unterstreicht Eberl. So sollten durch eine Nahversorger-Initiative
verstärkt Qualitätsprodukte von Direktvermarktern in örtlichen
Geschäften erhältlich sein. Außerdem würden Kulinarik-Bauernhöfe und
typische steirische Produkte wie "Steirisches Kürbiskernöl ggA"
forciert. "Teile der Oststeiermark wollen mit Kräuteranbau punkten.
Einige Regionen haben vor, mit 'Biomassehöfen', mit Nahwärme aus
Holzenergie sowie mit Produkt-Innovationen wie 'Agropellets'
energieautark zu werden. Ziel ist es, dass die Bauern entlang der
gesamten Wertschöpfungskette mitpartizipieren", so der
Kammerdirektor.

"Nur ein wirtschaftlich attraktiver ländlicher Raum schafft
Arbeitsplätze und sichert Lebensqualität. Bestes Beispiel dafür ist
die Region Almenland. Dort wurden durch vernetzte Projekte in den
vergangenen Jahren 2.300 Arbeitsplätze geschaffen", gibt Eberl zu
bedenken. Die Landwirtschaft sei ein Job-Motor. Jeder bäuerliche
Betrieb sichere 1,5 weitere Arbeitsplätze. In der Steiermark seien
dies 117.000 Arbeitsplätze. Deshalb wäre es notwendig, dass durch
innovative Projekte der ländliche Raum neue Impulse bekommt.

Seitinger ergänzt, dass sich im Rahmen dieser Initiative in der
Steiermark bis zum Jahr 2010 verstärkt Gemeindekooperationen bilden
sollen, um Synergien auf kommunaler Ebene zu verstärken und
Ressourcen effizienter einzusetzen. Die wesentlichen Investitionen
sollen gemeindeübergreifend und mit gemeinsamer Zielsetzung
angegangen werden.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
AIZ - Agrarisches Informationszentrum, Pressedienst
Tel: 01/533-18-43, mailto:pressedienst@aiz.info
http://www.aiz.info
FAX: (01) 535-04-38

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