• 24.11.2006, 10:52:18
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MAK zeigt ELKE KRYSTUFEK. LIQUID LOGIC The Height of Knowlegde and the Speed of Thought

Elke Krystufek seziert das MAK und generiert eine neue Werkgruppe

Wien (OTS) - Mit der Ausstellung "LIQUID LOGIC. The Height of
Knowlegde and the Speed of Thought" dringt Elke Krystufek intensiv
wie keine Künstlerin zuvor in das MAK ein. Mehrere Monate erforschte
Krystufek die Geschichte des Hauses und die tradierten Aufgaben des
Museums und entwickelte in einem kontinuierlichen Prozess eine
dialektische, komplexe, aber dennoch in sich logische Ausstellung.
"LIQUID LOGIC" eröffnet mit unterschiedlichen künstlerischen
Ausdrucksformen in enger Verwebung mit Themen wie Religion,
Weiblichkeit, Wert und Mythos neue Perspektiven zu Überleben und
Vergänglichkeit von Kunst, Sammlungsstrategien und die Rolle der Frau
im Kunstbetrieb.

Ihre Auseinandersetzung mit der MAK-Sammlung reduzierte Krystufek
nicht auf das "tote" Objekt. Sie suchte einen engen Dialog mit den
Kustoden des Hauses, mit denen sie sämtliche MAK-Sammlungsgebiete
diskutierte. Gemeinsam mit ihnen traf sie eine Auswahl von Objekten,
die in die Ausstellung "LIQUID LOGIC" einfließen. Auswahlkriterien
waren die Themenkomplexe Gehirn, Religion, Vagina und Heirat.
Inspiriert von diesen Objekten, aber auch von der Ordnung der
Sammlung, entwickelte Krystufek neue Objekte, Möbel, Bilder und
Fotografien, die zu den Sammlungsstücken gruppiert präsentiert
werden.

Anregungen holte sich Elke Krystufek auch aus Interviews mit den
MAK-Kustoden. Diese Gespräche, in denen die Kustoden zu ihren
Aufgaben, Interessen und zu ihrer Beziehung zum Museum befragt
wurden, finden sich auszugsweise im zur Ausstellung erscheinenden
Katalog wieder. Auch ihre eigenen Objekte, die sie für das MAK
entwickelte, lässt Krystufek in dieser Publikation von den Kustoden
kommentieren.

Schon vor ihrer Auseinandersetzung und Konfrontation mit dem MAK
beschäftigte sich Elke Krystufek mit dem holländischen Künstler Bas
Jan Ader. 1975 verschwunden, erfährt Bas Jan Ader derzeit eine
"Wiederauferstehung" in Ausstellungen und Publikationen und damit
eine posthume Vereinnahmung seines Werks und seiner Person.

Elke Krystufek erlaubt dem Künstler in "LIQUID LOGIC" eine
unerwartete Belebung: Personifiziert als weibliche Künstlerheldin
findet sich Bas Jan Ader auf der Osterinsel wieder. In einem Dialog
mit Dr. Love sinniert er über Macht und Ohnmacht, über die
Unmöglichkeit des Verschwindens und die verlorene Kontrolle über das
eigene Werk. Der dazu entstandene Film "Dr. Love on Easterisland"
wird im MAK erstmals gezeigt.

Der Filmschauplatz trägt die behandelte Thematik inhaltlich
weiter. Die Selbstaufgabe des Volkes der Rapa Nui für die Entwicklung
ihrer Moai-Statuen auf der Osterinsel gab der Forschung viele Rätsel
auf und lässt die rationale Forschung an ihre Grenzen stoßen.
Antworten finden sich hier nur in Kult und religiösem Fanatismus und
damit in Themenkreisen, denen sich Elke Krystufek immer wieder
widmet.

Einen speziellen Ausstellungsschwerpunkt widmet Krystufek der
Küche von Margarete Schütte-Lihotzky, die als Rekonstruktion in der
MAK-Studiensammlung ausgestellt ist. Entworfen als optimierter
Arbeitsraum für die berufstätige Frau, steht die "Frankfurter-Küche"
stellvertretend für das Ideal einer modernen Lebensform. Diesem Ideal
setzt Elke Krystufek ihre eigene Küche entgegen. Statt schlichter und
perfekter Gestaltung wie im Ausstellungsstück finden sich hier
Unordnung und Individualität. Geprägt und in Besitz genommen von der
Künstlerin selbst, ist Krystufeks Küche ein Ausdruck ihrer
individuellen Kraft und Lebensform und zentraler Ort ihres Schaffens.

Für "LIQUID LOGIC" entwarf und wählte Elke Krystufek Werke, die
durch ihren Entstehungsprozess oder ihre künstlerische Bearbeitung
neue Bedeutungsebenen erschließen und damit die inhärente
Zeichenhaftigkeit von Objekten in Frage stellen. Die Möbel, die sie
in der Ausstellung präsentiert und die in einem direkten Zusammenhang
mit ihrer eigenen Lebensumgebung stehen, fügen sich gemeinsam mit den
MAK-Sammlungsobjekten, Bildern und Fotografien der Künstlerin sowie
dem Film "Dr. Love auf Easterisland" zu einer in sich geschlossenen
Werkgruppe.

Elke Krystufek, geboren 1970, hat in den vergangenen 16 Jahren
ein komplexes, international anerkanntes Werk geschaffen. Mit ihrem
expressiven Kunstschaffen bewegt sie sich an der Grenze zwischen
Privatem und Öffentlichkeit. Den eigenen Körper definiert Krystufek,
die sich unzählige Male selbst abgebildet hat, als Teil ihrer Kunst.
Gesellschaftliche und politische Phänomene interessieren die
Künstlerin, die sich gerne verschiedenster Medien bedient. Malerei
vermischt sie mit Collagen, Skulpturen, Videos, Fotografie und
Performances. Elke Krystufek unterrichtet an der Akademie der
bildenden Künste in Wien und bekleidete 2005/06 eine Gastprofessur an
der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: "Elke Krystufek. LIQUID
LOGIC. The Height of Knowledge and the Speed of Thought", hrsg. von
Peter Noever, Texte von Tulga Beyerle, Max Borka, Silvia Eiblmayr,
Sebastian Hackenschmidt, Elisabeth Schmuttermeier, Johannes Wieninger
sowie Interviews der Künstlerin mit Heidemarie Caltik, Sebastian
Hackenschmidt, Peter Noever, Kathrin Pokorny-Nagel, dt./engl., Hatje
Cantz Ostfildern / MAK Wien, Euro 35,-.

Pressefotos zur Ausstellung "LIQUID LOGIC. The Height of Knowledge
and the Speed of Thought" stehen unter www.MAK.at/presse zum Download
bereit.

PRESSEDATEN:

Pressekonferenz: 5. Dezember 2006, 10.30 Uhr
Eröffnung: 5. Dezember 2006, 20.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 6. Dezember 2006 - 1. April 2007
Ausstellungsort: MAK-Ausstellungshalle, MAK, Weiskirchnerstraße 3,
A-1010 Wien
Öffnungszeiten:Di MAK NITE(C) 10.00-24.00 Uhr, Mi-So 10.00-18.00 Uhr,
Mo geschlossen
Ausstellung: Elke Krystufek, Peter Noever
Kuratorin: Tulga Beyerle
Führungen: Samstag, Sonntag 16.00 Uhr
Durchgehender Informationsdienst und Kurzführungen: Sa 14.00-18.00
Uhr
Sonderführungen nach Voranmeldung:Gabriele Fabiankowitsch,
Tel. (+43-1) 711 36-298, E-Mail: eduaction@MAK.at
Sonderführungen mit Elke Krystufek:
Dienstag, 30. Januar 2007, 18.00 Uhr und
Dienstag, 27. März 2007, 18.00 Uhr
MAK-Eintritt: Euro 9,90 mit MAK-Guide / Euro 7,90 / ermäßigt Euro
5,50 / Jeden Samstag(C) Eintritt frei. Powered by VERBUND

Rückfragehinweis:

Presse MAK 
   Judith Anna Jungmann
   Sandra Ghignone
   Teresa Raninger
   Tel.: (++43-1) 711 36-233, 212, 229
   Fax:  (++43-1) 711 36-227
   mailto:presse@MAK.at
   http://www.mak.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MAK

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