Durchschnittlich sterben in Österreich pro Jahr drei Kinder unter fünf Jahren, weil sie Substanzen oder Gegenstände eingeatmet haben.
Wien (OTS) - Für die Kleinen ist ihre Umgebung interessant und
spannend. Alles muss genau betrachtet und ertastet werden. Nicht
selten erkundet der Nachwuchs sein Umfeld auch indem er Dinge in den
Mund nimmt. Im schlimmsten Fall - wenn Gegenstände oder kleine
Nahrungsmittel eingeatmet werden - kann so eine Situation
lebensbedrohlich werden. Mediziner nennen diesen Vorgang Aspiration.
Gemeint ist damit unter anderem das An- oder Einatmen von Substanzen
oder Gegenständen. Zu den häufigsten eingeatmeten Fremdkörpern
gehören Erdnüsse, Münzen, Murmeln und kleine Plastikbausteine. Mit
Aspiration ist nicht das Verschlucken von Kleinteilen gemeint. Im
Normalfall werden verschluckte Gegenstände, nachdem sie den
Verdauungstrakt durchlaufen haben, wieder ausgeschieden. Richtig
gefährlich wird es, wenn kleine Gegenstände in die Atemwege gelangen.
Wann es gefährlich wird
Von 2002 bis 2005 starben in Österreich zwölf Kinder bis vier Jahre
durch Aspirationsunfälle, neun davon waren noch kein Jahr alt
(ST.AT., Todesursachenstatistik). Pro Jahr müssen durchschnittlich
175 Kinder unter fünf Jahren auf Grund eines Fremdkörpers in den
Atemwegen stationär im Spital behandelt werden (ST.AT.,
Spitalsdiagnosenstatistik). Woran erkennt man, dass ein Kind
Fremdkörper eingeatmet hat? Plötzliche starke Hustenattacken sind oft
die Folge von Aspiration, meist begleitet von Atemnot. In einem
solchen Fall muss das Kind umgehend ins Krankenhaus gebracht werden,
da ein Fremdkörper zu einer totalen Verengung der Atemwege führen
kann. Des Weiteren kann ein eingeatmetes Kleinteil eine schwere
Lungenentzündung auslösen. Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn
die Aspiration nicht bemerkt wird, weil die Symptome nach einiger
Zeit wieder nachlassen können. Deshalb in jedem Fall mit dem
Nachwuchs das Krankenhaus aufsuchen, auch wenn die starken
Hustenattacken abgeklungen sind.
Auf folgende Symptome muss besonders geachtet werden:
1. Anfallsartiger Husten und Erstickungsangst: Zwar werden manche
Fremdkörper sofort wieder ausgehustet, Gegenstände von zwei
Zentimetern können jedoch die Luftröhre verschließen und zum
sofortigen Tod oder zu einer bleibenden Schädigung des Gehirns
aufgrund von Sauerstoffmangel führen
2. Bei chronischer Fremdkörperaspiration kommt es zu starkem Husten
mit oder ohne Sekretproduktion, eventuell sogar mit Blut
Was kann präventiv getan werden
Grundsätzlich dürfen Säuglinge und Kleinkinder ausschließlich
Nahrungsmittel erhalten, die für ihr Alter geeignet sind. Nüsse,
Kerne, Popcorn, zu große Apfel- und Karottenstücke haben auf dem
Speiseplan der Kleinen nichts zu suchen. Auch sollten sich
Gegenstände, die kleiner als eine Euro-Münze sind, nicht in
Reichweite von Kindern zwischen einem und vier Jahren befinden.
Vorsicht ist vor allem bei folgenden Gegenständen geboten: Münzen,
kleinen Plastikbausteinen, Schokolade mit großen Nüssen, Kirschen,
Murmeln und allen Gegenständen, die kleiner als zwei Zentimeter sind.
Solche Gegenstände sind für Kleinkinder besonders gefährlich, weil
sie im Falle einer Aspiration den Kehlkopf verschließen können und
die Kinder daran ersticken können. Um die Umgebung des Nachwuchses
kindgerecht zu gestalten, muss Kleines für die Kleinen zu jeder Zeit
unerreichbar sein.
Rückfragehinweis:
Mag. Kerstin Gardill Kuratorium für Verkehrssicherheit Marketing & Kommunikation Tel.: 05 77 0 77-1906 E-Mail: kerstin.gardill@kfv.at www.kfv.at
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