• 02.11.2006, 10:19:52
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ÖAMTC: Das richtige Fahrverhalten zum Wintereinbruch

Bei Glatteis gehört die Geschwindigkeit um 70 Prozent reduziert

Wien (OTS) - Nach dem sonnigen Oktober begann der November mit
Eiseskälte und in Teilen Österreichs bereits mit Schneefall. Regen,
Schnee und Eis sind derzeit die ständig wechselnden Begleiter der
Autofahrer. "Angepasste Fahrgeschwindigkeit muss bei winterlichen
Straßenverhältnissen das Gebot der Stunde sein", erklärt Gerhard
Blümel, Leiter des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums Teesdorf. Bei Regen,
Schnee und Eis verschieben sich die physikalischen Grenzen. Der
Bremsweg wird um vieles länger, die Bodenhaftung der Reifen nimmt ab
und das Lenkverhalten des Autos verändert sich. Auch geübte
Autofahrer fühlen sich in solch einer Situation oft "unsicher".

Besonders wenn die Gefahr besteht, dass es rutschig ist, gehört
die Geschwindigkeit den Gegebenheiten angepasst. Der Club-Experte
gibt dazu ein Beispiel. Bei besten Bedingungen kann man auf einer
trockenen Freilandstraße 100 km/h fahren. Wenn die Fahrbahn nass ist,
muss man seine Geschwindigkeit bereits um 30 Prozent reduzieren. Bei
Schneefahrbahn heißt es, die Geschwindigkeit zu halbieren, und bei
Eis muss man gar um 70 Prozent langsamer fahren, damit der Bremsweg
unverändert bleibt. "Bei Tempo 130 beträgt der Bremsweg auf glatter
Fahrbahn bis zu 435 Meter. Für diese Strecke braucht man zu Fuß
sieben Minuten", so Blümel.

ÖAMTC-Tipps für eine sichere Fahrt

Im November des Vorjahres kam es zu 435 Unfällen mit
Pkw-Beteiligung bei winterlichen Fahrbedingungen. Besonders
heimtückisch zur kalten Jahreszeit sind Brücken, Kuppen, Waldstücke
und Straßen entlang von Bächen und Flüssen. Hier sollte man besonders
vorsichtig unterwegs sein. Mit Glatteis muss man nicht nur bei
klirrendem Frost rechnen. Auch bei Temperaturen oberhalb der
Null-Grad-Grenze kann sich aufgrund des ausgekühlten Bodens Glatteis
bilden. Besonders gefährlich ist derzeit die unsichtbare Glätte durch
gefrorenes Tauwasser, sogenanntes Black Ice. "Vor allem Sommerreifen
können sich den tiefen Temperaturen nicht ausreichend anpassen. Daher
ist die Umrüstung auf Winterreifen mit thermoelastischer
Gummimischung wichtig", so Blümel. Für eine sichere Fahrt auf Eis und
Schnee hat der ÖAMTC-Experte einige Tipps:

* Besonders großen Abstand zum Vordermann halten und langsam fahren.
Fuß weg vom Gas und vorausschauend fahren.
* Zu abrupte Fahrmanöver führen zu einem Ausbrechen des Fahrzeuges.
Ruhig, rund und anti-aggressiv ist der bewährte Fahrstil auf
Glatteis.
* Wenn überholt werden muss, dann nur besonders gefühlvoll und
vorsichtig.
* Bei Automatikfahrzeugen sollte grundsätzlich die Schaltstellung "D"
(Drive) gewählt werden. Auf Bergabstrecken kann es aber erforderlich
werden, eine andere Schaltstellung zu wählen. Wenn schon durch die
Motorbremswirkung bergab das Fahrzeug ins Rutschen kommt, dann ist
der Einsatz von Schneeketten erforderlich. Dies gilt auch für
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe.

Kommt der Autolenker trotz aller Vorsicht ins Schleudern, rät der
Fahrsicherheits-Experte:

* Fuß weg vom Gaspedal, auskuppeln und blitzartig in die gewünschte
Fahrtrichtung lenken. Bei schleuderndem Fahrzeug tritt der Lenker
instinktiv auf die Bremse. Verfügt das Fahrzeug über ABS, ist das
Bremsen und gleichzeitige Lenken möglich. Hat das Fahrzeug aber kein
ABS, sollte während des Gegenlenkens nicht gebremst werden.
* Der Blick muss immer in die gewünschte Fahrtrichtung gehen. Eine
alte Faustregel der Profis lautet: Wohin man blickt, dorthin lenkt
man auch.
* Ist das Fahrzeug wieder stabilisiert, kann wenn nötig wieder voll
gebremst werden.

"Viele Autos sind heute zwar bereits mit modernster
fahrerunterstützender Sicherheitselektronik ausgestattet, aber auch
Antiblockiersysteme oder Stabilitätsprogramme können die Grenzen der
Physik nicht überwinden. Das sollte man sich immer vor Augen halten",
sagt Blümel.

Das richtige Verhalten bei winterlichen Fahrverhältnissen kann man
bei einem Fahrsicherheitskurs in einem der neun
ÖAMTC-Fahrsicherheitszentren trainieren. Auf der Homepage des Clubs
unter www.oeamtc.at/fahrsicherheit finden sich neben dem gesamten
Kursangebot auch die Adressen aller ÖAMTC-Fahrsicherheitszentren.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Schweighofer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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