• 31.10.2006, 13:07:43
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Versicherungsmakler kritisieren AK-Empfehlung keine Pflegeversicherungen abzuschließen

Pflegerisiken nur über Eigenvorsorge mit Sparbuch absichern ist unsolidarisch - AK-Vorschlag erster Schritt zur Zwei-Klassen-Gesellschaft

Wien (OTS) - Kritik übt der Fachverband der Versicherungsmakler an
der Empfehlung der Arbeiterkammer (AK), keine Pflegeversicherungen
abzuschließen. Stattdessen sollen laut AK-Empfehlung Konsumenten mit
Bausparverträgen oder Sparbüchern selbst Vorsorge tragen. Diese
Aussage widerspricht jedoch dem Grundprinzip jeder Versicherung:
Viele bezahlen jeweils einen kleinen Anteil, wodurch Einzelrisiken
innerhalb einer Gesellschaft erst solidarisiert werden können.

Der Fachverband der Versicherungsmakler kritisiert die Empfehlung
der AK Wien, statt über eine Pflegeversicherung mit einem Sparbuch
oder einem Bausparvertrag für einen möglichen, späteren Pflegefall
vorzusorgen. "Ich bin erschüttert, solche unsolidarischen Aussagen
von der AK vernehmen zu müssen. Die Versorgung eines Pflegefalls
kostet immens viel Geld, deshalb gibt es Pflegeversicherungen. Die
Einzelrisiken werden über die Versicherung auf eine große Gruppe
aufgeteilt, weshalb die finanziellen Belastungen für den Einzelnen
wesentlich niedriger ausfällt als die Kosten eines tatsächlichen
Pflegefalls", erklärt Gunther Riedlsperger, Bundesobmann des
Fachverbands der Versicherungsmakler. "Wenn jeder über ein Sparbuch
vorsorgt, bricht das System zusammen."

Zudem kritisiert Riedlsperger, dass der AK-Vorschlag nur für
überaus Wohlhabende umsetzbar ist: "Schließlich braucht man viel Geld
auf der hohen Kante, um sofort gegen das Pflegerisiko abgesichert zu
sein wie bei einer Pflegeversicherung. Wer nicht reich genug ist,
fällt bei dem AK-Vorschlag durch den Rost. Zudem bräuchte dann
jedermann mehrere Sparbücher, um auch Feuer-, Hochwasser- oder
Haftpflichtversicherungen ersetzen zu können. Die Mehrheit der
Österreicher lehnt solche angloamerikanische Verhältnisse ab, wo sich
nur Besserverdienende derartige soziale Absicherungen leisten
können." Am gestrigen Montag hat die AK in einer österreichischen
Tageszeitung empfohlen, statt einer Pflegeversicherung das Risiko
über Ansparen mit einem Sparbuch, einem Bausparvertrag oder einer
Erlebensversicherung abzudecken. Wenn keine Pflegebedürftigkeit
eintrete, könne man das Geld anderweitig verwendet werden, so die AK.

"Dieser Gedanke hebelt das Grundprinzip des privaten
Versicherungswesens völlig aus, bei dem Risiken innerhalb einer
Gemeinschaft solidarisiert werden", erklärt Riedlsperger. "Zudem kann
das Geld niemals - wie die AK argumentiert - anderweitig verwendet
werden, sondern nur vererbt, da ja erst im Todesfall feststeht, dass
keine Pflegebedürftigkeit eingetreten ist."

Foto Gunther Riedlsperger elektronisch unter
http://www.prime.co.at/riedlsperger.html

Über den Fachverband der Versicherungsmakler

Der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in
Versicherungsangelegenheiten ist die gesetzliche
Interessensvertretung dieser Berufsgruppe in der WKÖ. In dieser
Funktion kümmert sich der Fachverband in erster Linie um die
Begutachtung von Gesetzen und um das Lobbying zugunsten der
Versicherungsmakler. In Zusammenarbeit mit den Fachgruppen der
Bundesländer werden Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und
die Erstellung von Serviceprodukten (Allgemeine Geschäftsbedingung,
Beratungsprotokoll, etc.) koordiniert.
Der Fachverband ist weiters Interessensvertretung für einzelne
Versicherungsmakler, wenn damit die Klärung einer für den gesamten
Berufsstand bedeutenden Rechtsfrage verbunden ist. Zu den weiteren
Aufgaben zählen die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs seiner
Mitglieder untereinander und der Schutz vor unfairen Maßnahmen
anderer Teilnehmer. Die ständige Marktbeobachtung, die Förderung
wissenschaftlicher Arbeiten rund um das Maklerrecht und die
politische Einflussnahme auf die europäische Gesetzgebung durch
aktive Mitarbeit im europäischen Maklerverband BIPAR runden die
Aufgaben des Fachverbands ab.

Rückfragehinweis:

Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in
   Versicherungsangelegenheiten
   Akad. Vkfm. Gunther Riedlsperger
   Wiedner Hauptstraße 63, A-1045 Wien
   Tel.: +43 05 90 900
   Email: ihrversicherungsmakler@wko.at
   Internet: http://www.ihrversicherungsmakler.at/kontakt.html
   
   Prime Consulting GmbH
   Mag. Albert Haschke, MAS
   Public Relations
   A-1090 Wien, Währinger Straße 2-4/1/48
   Tel.: +43/1/317 25 82-0
   Email: haschke@prime.co.at
   Internet: www.prime.co.at

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