Maßnahmen gegen Geisterfahrerunfälle werden mit Experten bei Regierungsverhandlungen diskutiert
Wien (OTS) - Wien (OTS) - "Jeder Geisterfahrerunfall muss Anlass
sein erneut über alle möglichen Maßnahmen nachzudenken wie solche
Unfälle verhindert werden könnten," erklärte heute Staatssekretär
Kukacka. Deshalb sollte dieses Thema durchaus ein Thema sein, das mit
Verkehrssicherheitsexperten in den Koalitionsgesprächen besprochen
werden sollte, meinte Kukacka auf die diesbezügliche Anregung von
LH-Stv. Erich Haider.
Die flächendeckende Errichtung von Geisterfahrerkrallen, wie sie von
LH-Stv. Erich Haider gefordert wird, ist aber aufgrund der hohen
Fehlauslösungsquote - alleine in Oberösterreich wurden seit dem Jahr
2000 über 500 Fehlauslösungen verzeichnet - nach Expertenmeinung
nicht der Weisheit letzter Schluss", stellte Verkehrsstaatssekretär
Mag. Helmut Kukacka fest.
Die hohe Fehleranfälligkeit würde auch hohe Betreuungskosten
verursachen - die Straßenmeisterei müsse rund um die Uhr besetzt
sein, bei jeder Auslösung müsse ein Mitarbeiter hinausfahren, da
jemand verletzt oder die Fahrbahn blockiert worden sein könnte. Im
Winter wiederum sei das System nicht voll betriebstauglich, die
Krallen frieren ein und müssen laufend gereinigt werden. Jede
Anschlussstelle brauche zusätzlich eine Stromzufuhr und eine
Datenleitung in die nächste Straßenmeisterei. Insgesamt verursacht
dies rund 3000 EUR Betriebskosten pro Jahr. Ein weiteres Problem sei,
dass die neue Reifen-Generation durch Krallen nicht mehr sicher
gestoppt werden könne.
Solche Geisterkrallen sollten deshalb primär, schwerpunktmäßig an
Problemauffahrten installiert werden.
Es dürfe auch nicht vergessen werden, dass viele Geisterfahrten sehr
oft auf der Autobahn selbst z.B. bei Raststationen, Parkplätzen ihren
Anfang nehmen - diese Fehlfahrten können mit Krallen an allen
Anschlussstellen wieder nicht verhindert werden.
Eine wichtige Alternative stellt nach Ansicht des Staatssekretärs die
Errichtung von Verkehrsbeeinflussungsanlagen dar. Diese Anlage
erkennen mit Hilfe von Sensoren Geisterfahrer auf der
Autobahnauffahrt und geben ohne Zeitverzögerung Meldungen an die
Medien aus bzw. schalten auf den Überkopfanzeigen die Warnung
"Achtung Geisterfahrer". Zudem würden sie optische Signale starten
wie seitliche Lauflichtanlagen, um den Geisterfahrer noch auf seinen
Fehler hinzuweisen.
In Tirol wird bereits flächendeckend am Aufbau dieser VBAs
gearbeitet; der Großraum Graz und Linz wird folgen.
"Es ist richtig, dass wir alles unternehmen müssen, um
Geisterfahrerunfälle zu vermeiden. Die Geisterfahrerkralle kann, an
der richtigen Stelle eingesetzt, einen wichtigen Beitrag leisten,
aber es als alleiniges Allheilmittel zu betrachten, wäre weit
gefehlt. In den Koalitionsgesprächen sollte dieses Thema mit Experten
umfassend diskutiert werden" erklärte Kukacka.
Im übrigen wies Staatsekretär Kukacka darauf hin, dass erst im Juli
in einer Novelle zur STVO ein neues Verkehrszeichen "Achtung
Geisterfahrer" eingeführt wurde. Dieses Verkehrszeichen schafft die
rechtliche Möglichkeit auf entsprechenden
Verkehrsbeeinflussungsanlagen die auf den betroffenen
Autobahnabschnitt fahrenden Fahrzeuglenker vor der drohenden Gefahr
durch Geisterfahrer zu warnen. Es handelt sich dabei um ein
Warnzeichen unter dem in Leuchtschrift "Achtung Geisterfahrer" zu
lesen ist.
Rückfragehinweis:
Staatssekretariat im BM für Verkehr, Innovation und Technologie
Stefan Naglis, Pressesprecher
Tel.: +43 (01) 711 62/8803
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SVT