• 24.10.2006, 13:07:22
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NÖ Energiehandel fordert: Öffentliche Unterstützung fürs Energiesparen statt für Heizkraftwerke!

Wien (OTS) -
- Einseitige Förderung der Fernwärme diskriminiert Konsumenten mit
Einzelheizungen
- Sparsamer Umgang mit Energie muss unabhängig vom Energieträger
gefördert werden
- Nachteile der zentralen Wärmeversorgung überwiegen die Vorteile

Kritik übt der Niederösterreichische Energiehandel daran, dass vom
Land Niederösterreich mehrere Millionen Euro Steuermittel für
verschiedene Biomasse-Fernwärmewerke gewährt werden.
"Selbstverständlich begrüßen wir eine nachhaltige und Umwelt
schonende Raumwärmeerzeugung", erklärt Rudolf Eigl, Gremialobmann des
Energiehandels in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. "Es ist
allerdings dringend zu hinterfragen, warum ausgerechnet die
zentralisierte Wärmeerzeugung in Heizwerken gegenüber der privaten
Einzelheizung mit Steuermitteln gestützt wird." 

   Eindeutig zielführender wäre es laut Eigl, Energiesparmaßnahmen
auf der Ebene der individuellen Heizung massiv zu fördern. "Dies
würde der Umwelt, dem Gewerbe und dem Arbeitsmarkt wesentlich mehr
nützen als hohe Summen für ein paar wenige Großanlagen."

Ungleichbehandlung kann nicht hingenommen werden

   Konsequent weitergedacht heißt die einseitige Förderung der
Fernwärme, dass Haushalte diskriminiert werden, die außerhalb der
Reichweite von Fernwärmenetzen liegen. Wenn jemand das "Pech" hat,
nicht in einem Ballungsraum zu wohnen, erhält er für seine privaten
Bemühungen in Sachen umweltfreundliches und sparsames Heizen keine
Förderung. Maßnahmen wie Isolierung und Dämmung, Umstieg auf moderne
Heizungstechnologie oder Kesselsanierung müssen sich viele
Heizungsbesitzer buchstäblich vom Munde absparen. Den Betreibern der
Großkraftwerke hingegen werden die Bilanzen durch Steuergeld
aufgebessert. 

Massive Nachteile der Fernwärme 

   Noch schwerer wiegt jedoch für die Energiehändler, dass die
offensichtlichen Nachteile der Fernwärme nicht thematisiert werden:

- Die Leitungsverluste, die je nach Anlage und Netz bis zu 40% und
mehr erreichen können - und die dem Energiespargedanken völlig
entgegengesetzt sind
- Die zusätzliche Energieverschwendung durch Produktion von nicht
benötigter Wärme, etwa bei Verstromungsanlagen
- Die meist auf viele Jahre hinaus angelegten Fixlieferverträge
und die fehlende Ausstiegsmöglichkeit für den Konsumenten, wenn
die Preise zu empfindlich ansteigen
- Die zunehmende Holzverknappung im Inland und daraus resultierend
steigende Holzimporte aus dem Ausland
- Der Kampf um das Holz bringt Papier-, Spanplatten- und
Sägewerksindustrie unter enormen Preisdruck und gefährdet
Arbeitsplätze
- Die Gefährdung von Arbeitsplätzen in Handel und Gewerbe, etwa
bei Rauchfangkehrern, Installateuren, Energiehändlern und
Servicetechnikern durch Verdrängung der privaten Heizung
- Die Zentralisierung der Wärmeversorgung widerspricht dem Trend
zur Individualisierung und persönlichen Selbstbestimmung

Wirtschaftskammer Niederösterreich
Landesgremium des Energiehandels
Obmann Rudolf Eigl
Tel. 02742/851 19330
IWO-Austria
Mag. Martin Reichard
Tel.: 01/710 68 99 - 0
mailto:wien@iwo-austria.at

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