- 24.10.2006, 13:07:22
- /
- OTS0187 OTW0187
NÖ Energiehandel fordert: Öffentliche Unterstützung fürs Energiesparen statt für Heizkraftwerke!
Wien (OTS) -
- Einseitige Förderung der Fernwärme diskriminiert Konsumenten mit
Einzelheizungen
- Sparsamer Umgang mit Energie muss unabhängig vom Energieträger
gefördert werden
- Nachteile der zentralen Wärmeversorgung überwiegen die Vorteile
Kritik übt der Niederösterreichische Energiehandel daran, dass vom Land Niederösterreich mehrere Millionen Euro Steuermittel für verschiedene Biomasse-Fernwärmewerke gewährt werden. "Selbstverständlich begrüßen wir eine nachhaltige und Umwelt schonende Raumwärmeerzeugung", erklärt Rudolf Eigl, Gremialobmann des Energiehandels in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. "Es ist allerdings dringend zu hinterfragen, warum ausgerechnet die zentralisierte Wärmeerzeugung in Heizwerken gegenüber der privaten Einzelheizung mit Steuermitteln gestützt wird." Eindeutig zielführender wäre es laut Eigl, Energiesparmaßnahmen auf der Ebene der individuellen Heizung massiv zu fördern. "Dies würde der Umwelt, dem Gewerbe und dem Arbeitsmarkt wesentlich mehr nützen als hohe Summen für ein paar wenige Großanlagen." Ungleichbehandlung kann nicht hingenommen werden Konsequent weitergedacht heißt die einseitige Förderung der Fernwärme, dass Haushalte diskriminiert werden, die außerhalb der Reichweite von Fernwärmenetzen liegen. Wenn jemand das "Pech" hat, nicht in einem Ballungsraum zu wohnen, erhält er für seine privaten Bemühungen in Sachen umweltfreundliches und sparsames Heizen keine Förderung. Maßnahmen wie Isolierung und Dämmung, Umstieg auf moderne Heizungstechnologie oder Kesselsanierung müssen sich viele Heizungsbesitzer buchstäblich vom Munde absparen. Den Betreibern der Großkraftwerke hingegen werden die Bilanzen durch Steuergeld aufgebessert. Massive Nachteile der Fernwärme Noch schwerer wiegt jedoch für die Energiehändler, dass die offensichtlichen Nachteile der Fernwärme nicht thematisiert werden:
- Die Leitungsverluste, die je nach Anlage und Netz bis zu 40% und
mehr erreichen können - und die dem Energiespargedanken völlig
entgegengesetzt sind
- Die zusätzliche Energieverschwendung durch Produktion von nicht
benötigter Wärme, etwa bei Verstromungsanlagen
- Die meist auf viele Jahre hinaus angelegten Fixlieferverträge
und die fehlende Ausstiegsmöglichkeit für den Konsumenten, wenn
die Preise zu empfindlich ansteigen
- Die zunehmende Holzverknappung im Inland und daraus resultierend
steigende Holzimporte aus dem Ausland
- Der Kampf um das Holz bringt Papier-, Spanplatten- und
Sägewerksindustrie unter enormen Preisdruck und gefährdet
Arbeitsplätze
- Die Gefährdung von Arbeitsplätzen in Handel und Gewerbe, etwa
bei Rauchfangkehrern, Installateuren, Energiehändlern und
Servicetechnikern durch Verdrängung der privaten Heizung
- Die Zentralisierung der Wärmeversorgung widerspricht dem Trend
zur Individualisierung und persönlichen Selbstbestimmung
Wirtschaftskammer Niederösterreich
Landesgremium des Energiehandels
Obmann Rudolf Eigl
Tel. 02742/851 19330
IWO-Austria
Mag. Martin Reichard
Tel.: 01/710 68 99 - 0
mailto:wien@iwo-austria.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF






