• 23.10.2006, 13:40:30
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Autos von morgen: gebaut um recycelt zu werden

Das Kompetenzzentrum KERP und MAGNA STEYR betreiben gemeinsames Projekt zur umweltgerechten Fahrzeugentwicklung

Das Kompetenzzentrum KERP und MAGNA STEYR betreiben gemeinsames Projekt zur umweltgerechten Fahrzeugentwicklung

Wien (OTS) - Vom 7. bis 8. November stellen KERP und MAGNA STEYR
auf der Product Life live-Konferenz in Mainz ihr gemeinsames Projekt
vor: eine innovative Software, die Automobilentwickler unterstützt,
vorgeschriebene Recyclingquoten zu optimieren und die
Umweltverträglichkeit von Autos zu steigern.

Umweltauswirkungen ganzheitlich bewerten

"Unser Einsatz für die Umwelt beginnt mit der Entwicklung
umweltgerechter Produkte und erstreckt sich auf ihren gesamten
Lebensweg.", erklärt Hannes Rabitsch, Leiter der Abteilung Umwelt und
Materialien bei MAGNA STEYR seine Motivation für das Projekt mit
KERP. Das ursprünglich von KERP und der TU Braunschweig für die
Elektronikbranche entwickelte Design for Recycling-Softwaretool
ProdTect wird derzeit für die umweltgerechte Produktgestaltung im
Automotive-Bereich zu einem ganzheitlichen Design for
Environment-Werkzeug weiterentwickelt. "Durch die Zusammenarbeit mit
MAGNA STEYR gelingt es uns, zum ersten Mal die Umweltauswirkungen
eines Fahrzeugs mit der Software ProdTect zu simulieren.", erläutert
Thomas Leitner, Geschäftsführer von KERP. Einen Schwerpunkt des
Projekts bildet die Bewertung von Umweltauswirkungen über den
gesamten Lebensweg. Ziel ist es, die negativen Umwelteinflüsse in
jeder Phase - von der Rohstoffgewinnung über Aufbereitung,
Verarbeitung, Transport, Verwendung, Entsorgung - bereits bei der
Produktentwicklung zu reduzieren. Dabei darf die ökologische
Verbesserung einer Phase nicht zu Lasten des gesamten Lebensyklus
gehen. Die Bewertung der Umweltauswirkungen soll mittels
vereinfachter Lebenszyklus-Analyse erfolgen. Daran maßgeblich
beteiligt ist das Institut für Abfallwirtschaft an der Wiener
Universität für Bodenkultur. "Eine Ökobilanz zu erstellen ist in der
Praxis mit einer zeitintensiven Recherchetätigkeit verbunden. Daher
ist es uns wichtig, keine neuen Daten zu generieren, sondern
bestehende, öffentlich zugängliche in die Software zu integrieren.",
erklärt Stefan Salhofer, Professor am Institut und Partner des KERP
Kompetenzzentrums.

Recyclingquoten für die Typgenehmigung

Die EU schreibt in der Richtlinie über die Typgenehmigung von
Kraftfahrzeugen vor, dass ab dem 15. Dezember 2008 für die Erteilung
einer EU-Fahrzeugzulassung eine Recyclingquote von 80 Prozent und
eine Verwertungsquote von 85 Prozent des Fahrzeuggewichts
nachgewiesen werden muss. Ab 2015 werden die Quotenvorgaben auf 85
bzw. 95 Prozent erhöht. Die Grundlagen für die Berechnung sind in der
ISO-Norm 22628 definiert. Daneben wird ein Nachweis der Verwertung
bzw. Entsorgung aller im Fahrzeug befindlichen Materialien gefordert.
Die Zusammenarbeit mit MAGNA STEYR ermöglicht es, erzielbare
Recyclingquoten und Recyclingprozesse für die im Fahrzeug verwendeten
Materialien bereits ab frühen Entwicklungsphasen zu simulieren.
Gerade für Zulieferer wird damit die Offenlegung von
Recyclingkonzepten für die gelieferten Bauteile gegenüber den OEMs
(Original Equipment Manufacturers) immer wichtiger. Mit ProdTect
können diese Anforderungen auch auf Bauteilebene ab frühen
Entwicklungsphasen erfüllt werden. Das Tool ist somit sowohl für
Fahrzeug- als auch für Bauteilentwickler ein wichtiges
Entscheidungswerkzeug in der Produktentwicklung.

Produktmodellierung

Die Modellierung eines Gesamtfahrzeugs erfordert die Auswahl und
Kennzeichnung von Zielbauteilen (Baugruppen), die von besonderer
Bedeutung für die Umweltbewertung sind und die entsprechend im
Simulationswerkzeug modelliert werden können. So haben
betriebsmittelführende, schadstoffbehaftete oder große, leicht
zugängliche Bauteile aus wertvollen Materialien, aber auch
Komponenten mit wesentlichen Umweltauswirkungen über den gesamten
Produktlebenszyklus, besondere Bedeutung für die Simulation.

Im Rahmen der Berechnung ist es mit der Software nicht nur
möglich, eine Demontage des modellierten Produkts zu simulieren,
sondern auch alle Aufbereitungs- und Verwertungsprozesse für
Materialien im Fahrzeug entsprechend gewählter Rahmenbedingungen
abzubilden. Durch die Abbildung aller Prozesse im Lebenszyklus eines
Produkts (Vorstufen aus der Gewinnung von Rohstoffen, Herstellung,
Nutzung des Fahrzeugs, Verwertung und Entsorgung) ist es möglich, die
daraus resultierenden Umweltauswirkungen darzustellen. Aus dem
Vergleich von Varianten bei der Produktentwicklung, z.B. in Hinblick
auf Leichtbauweise, ist der Entwickler somit in der Lage,
Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus zu berücksichtigen
und die Umweltverträglichkeit des Produkts zu steigern.

Das Wiener Kompetenzzentrum Elektronik & Umwelt KERP beschäftigt
sich seit seiner Gründung im Jahr 2002 mit Forschung, Entwicklung und
Beratung für die Elektronik- und Automobilindustrie. Dabei liegen die
Schwerpunkte auf umweltgerechter Produktgestaltung und Recycling. Die
Projekte werden gemeinsam mit den KERP Partnern - Wissenschaftern und
Unternehmen aus Produktion und Entsorgung - entwickelt und umgesetzt.

Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service,
sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Mag. Sabine Schwalbach 
   Public Relations
   KERP Kompetenzzentrum Elektronik & Umwelt
   Meldemannstraße 18/4, 1200 Wien 
   M:  +43 664 826 43 48 
   E:  sabine.schwalbach@kerp.at 
   W:  www.kerp.at 
   
   DI Hannes Rabitsch, MBA
   Energiemanagement - Umwelt und Materialien
   MAGNA STEYR Fahrzeugtechnik AG & Co KG
   Liebenauer Hauptstrasse 317, 8041 Graz 
   M: +43/676/8240-4770 
   E: hannes.rabitsch@magnasteyr.com 
   W: www.magnasteyr.com

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