• 18.10.2006, 10:06:28
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ÖAMTC: Bei einem Reifenwechsel in Eigenregie gibt es einiges zu beachten

Wer falsch wechselt, fährt gefährlich

Wien (OTS) - Selbst ist der Mann und die Frau. Wer sich am
liebsten persönlich die Finger schmutzig macht, steckt die Reifen in
Eigenregie um. "Der Verzicht auf Fachwerkstätten birgt allerdings das
Risiko, dass nicht alles richtig gemacht wird", warnt
ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel.

Vorsicht gilt zunächst bei der Reifendimension. "Wer eine falsche
Reifendimension fährt, riskiert nicht nur Strafen, sondern auch
Schäden am Auto", so Eppel. Breite Reifen oder Felgen können an
Teilen der Radaufhängung streifen. Das Fahrverhalten kann sich
nachteilig verändern und die Radaufhängung durch ungeeignete
Felgendimensionen hoch belastet werden. "Außerdem stimmt die Anzeige
des Tachos nicht mehr, wenn der Radumfang ein anderer ist", warnt der
ÖAMTC-Experte.

Welche Reifengrößen verwendet werden dürfen, ist leicht
herauszufinden. "Nur was im Typenschein steht, ist erlaubt", so
Eppel. Der Blick in den Zulassungsschein ist allerdings zu wenig. In
der Rubrik "Reifendimension" scheint aus Platzmangel nämlich oft nur
eine Größe auf. Jede Reifendimension, die nicht im Typenschein
eingetragen ist, muss extra typisiert werden und braucht die
Zustimmung des Fahrzeugherstellers oder Importeurs. "Dass Reifen eine
Dimension größer oder kleiner gefahren werden dürfen, ist daher noch
immer ein weit verbreiteter Irrtum", erklärt der ÖAMTC-Experte. Doch
selbst bei typisierten Reifen kann es im Winter passieren, dass
Schneeketten nicht mehr oder nur eingeschränkt, zum Beispiel mit
einer feingliedrigen Spezialkette, verwendet werden können. Genaue
Informationen dazu findet man in der Betriebsanleitung.

Mögliche Fehlerquellen beachten

Hat man die richtige Reifendimension ausgewählt, warten auf den
Selbstwechsler noch weitere Tücken. "Ein häufiger Fehler ist, dass
die Radschrauben unregelmäßig angezogen werden - entweder zu leicht
oder zu fest", erklärt der Club-Experte. Nur in den wenigsten Fällen
steht nämlich daheim ein dafür notwendiger Drehmomentschlüssel zur
Verfügung. Viele Autofahrer vergessen außerdem, die Radschrauben nach
rund 50 Kilometern nachzuziehen. Gefährlich wird es, wenn die
Vorschriften des Fahrzeugherstellers beim Luftdruck nicht beachtet
werden. "Die früher praktizierte Erhöhung des Reifendrucks bei
Winterreifen um 0,2 bar wird nicht mehr empfohlen", so Eppel.
Falscher Reifenluftdruck bedeutet nicht nur zusätzlichen
Kraftstoffverbrauch, Materialverschleiß und Lärm, sondern führt auch
zu einem höheren Unfallrisiko. Wer selbst Hand anlegt, muss außerdem
bedenken, dass nur Fachkräfte in einer Werkstätte Reifen wuchten
können. Ungewuchtete Pneus sorgen für eine wesentlich schlechtere
Straßenlage und einen schnelleren Verschleiß von Reifen und Fahrwerk.

ÖAMTC-Tipps für die richtigen Pneus

Vor dem Umstecken ist die Kontrolle der Funktionstüchtigkeit
besonders wichtig. Ein genauer Blick, ob die Pneus die lange Sommer-
oder Winterpause ohne Risse und Schäden überstanden haben, macht
sicher. Zu beachten bei der Umrüstung auf Winterreifen ist die
ÖAMTC-4x4x4-Formel. Das heißt, dass man nur vier gleiche Reifen, die
maximal vier Jahre in Gebrauch sind und vier Millimeter Mindestprofil
haben, verwenden soll. Der Experte erklärt warum:

* "Ein ausgewogenes und stabiles Fahrverhalten ist nur bei vier
gleichen Reifen gegeben", so Eppel. Bei unterschiedlicher Bereifung
können elektronische Regelsysteme wie ABS oder ESP nicht ihre volle
Leistung entfalten. Dies gilt auch bei achsweiser unterschiedlicher
Bereifung. Die gleiche Bauart des schwarzen Quartetts ist deshalb
gesetzlich vorgeschrieben. "Dringend anzuraten sind aber auch vier
gleiche Modelle", erläutert der ÖAMTC-Experte.

* Winterreifen unter der vorgeschriebenen Profiltiefe von
mindestens vier Millimetern haben drastisch schlechtere Schnee- und
Nass-Griffeigenschaften. Unter diesem Wert gelten sie vor dem Gesetz
außerdem nicht mehr als Winterreifen.

* Reifen altern auch, wenn sie nur wenig gebraucht werden.
Außerdem sind die Griffeigenschaften im Vergleich zu neuen
Reifenmodellen wegen technischer Weiterentwicklungen schlechter.
Unabhängig vom Antriebssystem sollte man die besseren Reifen mit mehr
Profil und schärferen Kanten immer an der Hinterachse montieren, um
die Schleudergefahr zu verringern.

Selbst bei neuen Produkten hält nicht jeder Reifen das, was er
verspricht. Die ÖAMTC-Reifentests geben einen Überblick über Stars
und schwarze Schafe unter den Pneus. Eine ausführliche Übersicht
aller getesteten Produkte findet man im Internet auf der
Club-Homepage unter www.oeamtc.at/reifentests.

(Schluss)

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Schweighofer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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