- 28.09.2006, 10:34:24
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Häupl/Rieder: Startschuss für U2-Ausbau Richtung Aspern
U2-Verlängerung geht in die nächste Bauphase: Ab Ende 2010 fährt die U2 dann auch vom Stadion bis Aspernstraße
Wien (OTS) - Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Finanz- und
Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder gaben am
Donnerstag den Startschuss für den nächsten Ausbauschritt bei der
Verlängerung der U2. Mit diesem Spatenstich beginnen die Arbeiten am
Streckenabschnitt vom Stadion bis zur Aspernstraße im 22. Bezirk. Auf
dem rund fünf Kilometer langen Teilstück, das in Hochlage geführt
wird, werden insgesamt sechs Stationen gebaut, unter anderem die
Station Stadlau als Umsteigeknoten zu den Bahnlinien der ÖBB. Auch
das zweitgrößte Krankenhaus Wiens - das SMZ-Ost - erhält eine eigene
Station. Ende 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Donaustadt - sie ist mit über 146.000 Einwohnern der an
Bevölkerung zweitreichste Bezirk Wiens - wird dann neben der U1
bereits mit der zweiten U-Bahn-Linie erschlossen. In die Errichtung
dieses U2-Teilabschnittes investieren die Wiener Linien insgesamt
rund 490 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für die komplette
Verlängerung der U2 vom Schottenring bis Aspernstraße betragen rund
1,3 Milliarden Euro. Mit diesem Großprojekt setzt die Stadt Wien den
Ausbau des U-Bahn-Netzes konsequent fort. Bereits im September
erfolgte die Eröffnung der neuen U1-Verlängerungsstrecke bis
Leopoldau. Auch die Arbeiten am ersten Bauabschnitt der
U2-Verlängerung vom Schottentor bis Stadion laufen planmäßig und
werden rechtzeitig vor der Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008
abgeschlossen sein.****
U-Bahn-Bau: Milliardenprojekt, das Arbeitsplätze sichert und
die Wirtschaft ankurbelt
Der U-Bahn-Bau bringt nicht nur eine massive Verbesserung der
Qualität des öffentlichen Verkehrs, sondern ist auch ein
entscheidender Faktor für die Wiener Wirtschaft, der das Wachstum
fördert und Arbeitsplätze sichert. Rund sieben Milliarden Euro, das
sind durchschnittlich rund 190 Millionen Euro jährlich, wurden seit
Beginn des U-Bahn-Baus in 66 U-Bahn-Kilometer, fast 700 U-Bahn-Wagen,
90 Stationen, moderne Aufzüge, Rolltreppen und die technische
Infrastruktur investiert. Fast 1.000 Firmen aus Bauwirtschaft und
Industrie haben davon enorm profitiert.
Laut einer Untersuchung des Österreichischen
Wirtschaftsforschungsinstituts - WIFO kann pro investierten 72,6
Millionen Euro von ca. 1500 Beschäftigten bzw. gesicherten
Arbeitsplätzen ausgegangen werden. Das heißt, durch den U-Bahn-Bau
wurden und werden jährlich rund 5.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw.
gesichert. Insgesamt hat der Wiener U-Bahn-Bau in den vergangenen
Jahrzehnten rund 120.000 Jahresarbeitsplätze garantiert. Und allein
mit dem Investment von 1,3 Milliarden Euro in die Verlängerung der U2
- Wiens derzeit größtes Infrastrukturprojekt - werden über die
gesamte Bauzeit bis 2010 rund 24.000 Arbeitsplätze erhalten oder
geschaffen.
Mit der U2 vom Stadion über die Donau bis nach Aspern
Der neue Teilabschnitt beginnt nach der Station Stadion und wird
auf einer Hochstrecke - sozusagen im 1.Stock - bis zur neuen
Endstelle in der Aspernstraße geführt. Dabei wird auch die Donau
gequert, und zwar auf der bereits Ende der 90er Jahre gebauten
Donaustadtbrücke. Sechs Stationen werden insgesamt entlang des fünf
Kilometer langen Abschnittes errichtet.
Nach dem Stadion erreicht die U-Bahn die neue U2-Station
Donaumarina, in deren Nahbereich auch ein großes Bürozentrum mit über
10.000 Arbeitsplätzen - das entspricht der Bevölkerungszahl von
Eisenstadt - entstehen wird. In Folge überquert die U-Bahn die
bereits im Jahr 1996/1997 gebaute Donaustadtbrücke (Schrägseilbrücke
mit einer Masthöhe von 85m). Diese Brücke wurde bereits damals so
konstruiert, dass später eine Querung mit der U-Bahn technisch
problemlos möglich ist. Die U-Bahn ist damit parallel zur
Süd-Ost-Tangente unterwegs und wirbt so auch in Sichtweite
staugeplagter Autofahrer um neue Kunden für den öffentlichen Verkehr.
Nach Querung der Brücke wird auf der anderen Seite der Donau die
Station Donaustadtbrücke erreicht.
Die Station Donaustadtbrücke erschließt das Freizeitparadies
Alte und Neue Donau. Damit ist die U2 nach der U1 und der U6 die
dritte U-Bahn-Linie Wiens, die die Donau überquert und einen direkten
Zugang zur Donauinsel ermöglicht.
Die nächste U-Bahn-Station Stadlau ist als optimale
Umsteigestation zu den Bahnlinien der ÖBB konzipiert. Damit wird dem
Gedanken des Schienenverbundes, also der Verknüpfung von
überregionalen Zügen der ÖBB mit den regionalen U-Bahn-Zügen Wiens,
voll entsprochen. Mit der Station Stadlau gibt es damit zehn solcher
Knotenpunkte zwischen U-Bahn und ÖBB - Schnellbahn
(U1: Praterstern und Leopoldau, U3: Westbahnhof und Simmering, U4:
Hütteldorf, Landstrasse und Spittelau, U6: Philadelphiabrücke und
Floridsdorf).
Die folgende Station Hardeggasse führt direkt in ein bestehendes
Wohngebiet und erhöht dadurch wesentlich die Attraktivität und
Lebensqualität dieses Bereiches.
Station Donauspital wird Wiens hundertste U-Bahn-Station
Mit der nächsten Station Donauspital verfügt auch das nach dem
AKH zweitgrößte Wiener Spital über einen direkten U-Bahn-Anschluss.
Die Station Donauspital ist übrigens die hundertste U-Bahn-Station,
die in Wien errichtet wird. Die erste U-Bahn-Station, der
Karlsplatz, wurde 1978 in Betrieb genommen. 100 Stationen in rund 30
Jahren zu errichten ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Die sechste Station und damit die vorläufige Endstelle dieser
U2-Verlängerung ist die Station Aspernstraße. Damit wird in diesem
Bereich die Stadtentwicklung wesentlich gefördert und ein neuer
Umsteigeknoten als Verbindung mit dem Busnetz entstehen. Die Anlagen
nach der Station Aspernstraße sind bereits auch für die nächste
Verlängerung zum Flugfeld Aspern konzipiert.
Die gesamte Verlängerungsstrecke vom Stadion zur Aspernstraße
ist 5.133 Meter lang und hat damit einen durchschnittlichen
Stationsabstand von 855 Metern. Die Fahrzeit von der Aspernstraße bis
zum Stadion wird neun Minuten betragen. Für eine Fahrt auf der
gesamten U2-Strecke von der neuen Endstelle bis zum Karlsplatz wird
man 23 Minuten benötigen. Die Fertigstellung und Eröffnung dieser
zweiten Verlängerung der U2 ist in vier Jahren für Dezember 2010
geplant.
U2-Verlängerung auch im ersten Bauabschnitt voll im Plan:
Eröffnung im Mai 2008 - rechtzeitig vor der Fußball-EM
Auch die anderen Arbeiten bei der U2-Verlängerung laufen
erfolgreich. Im ersten Bauabschnitt vom Schottenring bis zum Stadion
wird seit Sommer 2003 konsequent gebaut. Im Bereich der Hochstrecke
zwischen Messe und Stadion konnten die Wiener Linien bereits im Mai
2005 die Rohbauarbeiten abschließen. Die Tunnelvortriebsarbeiten
zwischen Praterstern und Messe wurden trotz eines Wassereinbruchs im
September 2005 ebenfalls termingerecht beendet. Selbst im Bereich der
zukünftigen Station Schottenring - hier liegen die Stationsröhren
direkt unter dem Donaukanal - sind die Wiener Linien absolut im
Zeitplan. Zu Verzögerungen im Baufortschritt kam es lediglich im
Bauabschnitt Taborstraße. Hier haben sich zwei Hausbesitzer gegen die
Untertunnelung ihrer Grundstücke gewehrt. Durch Umstellungen im
Bauablauf ist es den Wiener Linien gelungen, die durch den
Rechtsstreit entstandenen Verzögerungen wieder aufzufangen. Ab Mai
2008, also rechtzeitig zur Fußball-Europameisterschaft, wird man mit
der U2 über die bisherige Endstelle Schottenring hinaus bis zum
Ernst-Happel-Stadion fahren können.
U2-Verlängerung: Von 3,5 Kilometer heute auf 12,5 Kilometer im
Jahr 2010
Die U2 ist heute auf ihrer Stammstrecke 3,5 Kilometer lang. Nach
der kompletten Fertigstellung der U2-Verlängerung vom Schottenring
bis Aspernstraße wird die U2 dann auf einer Strecke von 12,5
Kilometern unterwegs sein. Das Wiener U-Bahn Netz wird dann von
derzeit 66 Kilometer auf insgesamt 75 Kilometer gewachsen sein und
über 101 Stationen (derzeit 90 Stationen) verfügen. Sowohl die
überwiegend von Jungfamilien bewohnte Donaustadt, der flächenmäßig
mit Abstand größte Bezirk Wiens mit der höchsten Einwohnerzunahme in
den letzen 10 Jahren, als auch die bevölkerungsstarke Leopoldstadt
bekommen mit der verlängerten Linie U2 ein attraktives öffentliches
Verkehrsangebot. Darüber hinaus gewinnt Wien durch den
U-Bahn-Anschluss an das Ernst-Happel-Stadion, an die Freizeit- und
Naherholungsbereiche Prater und Neue Donau und an die "Messe Wien"
weiter an Attraktivität für Besucher und Firmen aus dem In- und
Ausland.
Anhang:
Die 6 neuen U2-Stationen im Teilstück Stadion bis Aspernstraße
o Die Station Donaumarina
Diese Station liegt am rechten Donauufer im Bereich der
Yachthafenanlage "Marina Wien" über den ÖBB-Gleisanlagen und dem
Handelskai auf einem Brückentragwerk ca. zwölf Meter über dem Gelände
und ist mit zwei Seitenbahnsteigen konzipiert. Pro Bahnsteig sind
zwei Abgänge geplant. Der stadteinwärts gerichtete Hauptabgang
Wehlistraße sowie der Abgang Hochwasserschutzdamm erhalten Treppen
und je einen Lift zu den Seitenbahnsteigen.
o Die Station Donaustadtbrücke
Mit dieser am linken Donauufer gelegenen Station wird ein neuer
Anknüpfungspunkt des öffentlichen Verkehrs an die Donauinsel
geschaffen. Sie liegt unmittelbar nach der Donaustadtbrücke 13 Meter
über der Donauuferautobahn A22. Von den Seitenbahnsteigen erreicht
man an beiden Enden die Abgänge Neue Donau und Am Kaisermühlendamm
(Hauptabgang), die jeweils mit Treppen und Liften ausgestattet
werden.
o Die Station Stadlau
Die neue U2-Station liegt auf einem Brückentragwerk etwa 13 bis
14 Meter über dem Niveau und schräg über der Schnellbahn-Trasse, der
Kaisermühlenstraße und den bestehenden Sportplätzen. Sie erhält einen
Mittelbahnsteig und wird vollständig eingehaust. Beim Hauptabgang
Kaisermühlenstraße führen Treppen und Rolltreppen vom U-Bahn- zum
S-Bahn-Bahnsteig und zum Straßengeschoß. Zwei Lifte verbinden die
Geschoße. Für den Abgang Konstanziagasse sind eine Treppe und zwei
Lifte vorgesehen.
o Die Station Hardeggasse
Diese Station wird nördlich des Stadlauer Friedhofs im Bereich
der Kreuzung Hardeggasse/Schickgasse auf einem Brückentragwerk (ca.
sieben Meter über dem Gelände) errichtet. Aus Witterungs- und
Schallschutzgründen wird das Bauwerk komplett eingehaust. Es erhält
einen Mittelbahnsteig und einen Mittelaufgang mit zwei Treppen und
zwei Liften.
o Die Station Donauspital
Die Station liegt nördlich der Langobardenstraße auf Höhe der
Tamariskengasse auf einem Brückentragwerk etwa sieben Meter über dem
Niveau und wird vollständig eingehaust. Hier ist ein Mittelbahnsteig
mit Endabgängen vorgesehen. Der Abgang Zschokkegasse, mit Treppen,
Rolltreppen und einem Lift ausgestattet, ist für die zu erwartenden
Umsteiger zur Straßenbahnlinie 26 konzipiert. Der Abgang Buchsgasse
wird eine Treppe und einen Lift erhalten.
o Die Station Aspernstraße
Die vorläufige U2-Endstelle liegt nördlich bzw. unmittelbar über
der Erzherzog-Karl-Straße in Hochlage (ca. sieben Meter über dem
Gelände). Sie erhält einen Mittelbahnsteig mit zwei Endabgängen und
einen Abgang in Stationsmitte. Auch diese Station wird vollständig
eingehaust. Der Abgang Aspernstraße wird mit einer Treppe, einer
aufwärts führenden Rolltreppe und einem Lift ausgestattet, für den
Abgang Erzherzog-Karl-Straße Nord sind Treppen und ein Lift
vorgesehen. Beide Abgänge bringen die Fahrgäste zu den Anschlüssen
von voraussichtlich fünf städtischen und fünf regionalen Buslinien.
Der Abgang Erzherzog-Karl-Straße Süd, der hauptsächlich das künftige
Wohngebiet südlich der Erzherzog-Karl-Straße erschließen wird, erhält
eine Treppe und einen Lift. Rund um die Station sind ein
Einkaufszentrum, Büros und Wohnungen sowie Parkmöglichkeiten geplant.
(Schluss) gaw
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Wolfgang Gatschnegg
Mediensprecher Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder
T +43 1 4000-81 845
M +43 664 826 82 16
mailto:gaw@gfw.magwien.gv.at
Mag. Johann Ehrengruber
Pressestelle der Wiener Linien
T +43-1-7909/42200
M +43-664/623-44-44
mailto:johann.ehrengruber@wienerlinien.at
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