• 28.09.2006, 10:23:49
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Europas führende Dorferneuerungsorte prämiert!

Vier österreichische Gemeinden unter den Sieganwärtern

Wien (OTS) - Koudum in Holland gewinnt Europäischen
Dorferneuerungspreis 2006 - Rund 900 Dorferneuerungsakteure wohnen
stimmungsvoller Preisverleihung in Sachsen-Anhalt bei - die sieben
österreichischen Teilnehmer von beeindruckender Qualität

"Seit 1990 ruft die Europäische ARGE Landentwicklung und
Dorferneuerung alle zwei Jahre zum Wettbewerb um den Europäischen
Dorferneuerungspreis auf. Heuer geht diese begehrte Auszeichnung
erstmals nach Holland, und zwar an den 2.750 EinwohnerInnen zählenden
Ort Koudum, wo es auf Basis ausgeprägter Eigeninitiative,
Bürgerengagement und unternehmerischem Risiko auf überzeugende Weise
gelungen ist, das Wettbewerbsmotto 'Wandel als Chance' in die Tat
umzusetzen und eine nachhaltige Dorfentwicklung auf den Weg zu
bringen", betonte der Vorsitzende der Europäischen ARGE
Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann Erwin Pröll, aus
Anlass der Verleihung der Europäischen Dorferneuerungspreise 2006 in
Ummendorf, Sachsen-Anhalt, Deutschland, der Siegergemeinde des Jahres
2004. Dem Festakt wohnten neben einer Reihe hochrangiger
Persönlichkeiten und rund 900 Dorferneuerungsaktivisten aus
zahlreichen europäischen Staaten auch Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Landwirtschaftsministerin Petra
Wernicke, beide Magdeburg, bei. Workshops, Exkursionen und ein Fest
der Begegnung, das sich über den ganzen Ort erstreckte und drei Tage
andauerte, rundeten das Programm der von der Europäischen Union
geförderten und von der ARGE in Kooperation mit der Gemeinde
Ummendorf und dem Land Sachsen-Anhalt durchgeführten Veranstaltung
ab.

Koudum: mutige und zukunftsorientierte Entwicklung

Das zur Gemeinde Nijefurd gehörende Koudum, jahrzehntelang ein
Zentrumsort mit überregionaler wirtschaftlicher Bedeutung, verlor
1984 durch eine Gemeindegebietsreform schlagartig seine Funktion als
Amtszentrum, was binnen Kurzem das gesamte politische,
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Leben lahm legte. Doch die
Opferhaltung währte nicht lange und bald regten sich vielfältige
Bürgerinitiativen, die darauf abzielten, Koudum zu einem attraktiven
Wohn-, Arbeits- und Freizeitraum mit polyfunktionalen
Zentrumseinrichtungen für die gesamte Südwestregion Frieslands zu
entwickeln. "Eines der Schlüsselprojekte auf diesem erfolgreichen Weg
war der Kauf von Land zur Errichtung eines Neubaugebietes, bestehend
aus 130 Wohnungen, Ferienhäusern und permanent bewohnten Häusern,
durch eine Stiftung - auf eigenes finanzielles Risiko der Unternehmer
und BürgerInnen. Der dadurch induzierte Wohnimpuls bewirkte einen
deutlichen Anstieg der Bevölkerungszahlen und der Wirtschaftskraft",
erklärte der Vorsitzende der 17-köpfigen, internationalen
Wettbewerbsjury, Univ.-Prof. Matthias Reichenbach-Klinke, Technische
Universität München.

Aus einer Vielzahl an aufeinander abgestimmten Projekten -
getragen von einem effizienten Netzwerk aus BürgerInnen,
PolitikerInnen und ExpertInnen und geprägt von nachhaltiger
Orientierung - seien exemplarisch angeführt:

- Unterstützung für Existenzgründer, der örtlichen Mühle  und der 
   Gartenbau¬betriebe 
 - Erhalt der Schule durch räumliche und inhaltliche Verschränkung 
   mit lokaler Radio- und Fernsehstation, Bibliothek, Jugendtreff 
   und Musikschule
 - Neuansiedlung wichtiger Dienstleistungseinrichtungen im 
   sozialen, kulturellen und touristischen Bereich 
 - Verbesserung der Siedlungsentwicklung und des Ortsbilds sowie 
   Umnutzung zahlreicher leer gefallener Gebäude, etwa zu einem 
   Bildhauerzentrum und einer Pflegediensteinrichtung
 - Bedürfnis gerechtes Wohnen und Arbeiten für Menschen mit 
   geistigen oder körperlichen Handicaps sowie qualitätvolle 
   Infrastrukturen für Senioren- und Kinderbetreuung
 - Abgeschlossene Planung zur Errichtung einer Biogasanlage durch 
   eine Bauerngemeinschaft 
 - Nutzung von Naturschutzprogrammen als Entwicklungspotenzial
 - Entwicklungshilfepartnerschaft mit Tansania zum Know-how-
   Transfer und zur Errichtung einer Molkerei.

Österreichische Teilnehmer absolut "top" im europäischen Vergleich

Der 9. Wettbewerb um den Europäischen Dorferneuerungspreis
zeichnete sich durch eine große Teilnehmerzahl (30 Orte bzw.
Gemeinden bzw. Mikroregionen aus ebenso vielen europäischen Regionen)
sowie ein außerordentlich hohes Niveau aus. Besonders erfreulich aus
rot-weiß-roter Sicht ist, dass mit Gurk (Kärnten), Impulsregion 21
(Salzburg), Schwarzach (Vorarlberg) und Ybbsitz (Niederösterreich)
vier der elf Sieganwärter, die mit einem "Europäischen
Dorferneuerungspreis für ganzheitliche, nachhaltige und mottogerechte
Dorfentwicklung von herausragender Qualität" ausgezeichnet wurden,
aus Österreich kommen. 14 Teilnehmer, darunter Almenland (Steiermark)
und Neutal (Burgenland), erhielten einen "Europäischen
Dorferneuerungspreis für besondere Leistungen in mehreren Bereichen
der Dorfentwicklung", Schwendau (Tirol) wurde gemeinsam mit drei
anderen Gemeinden eine "Lobende Anerkennung besonderer Leistungen"
ausgesprochen.

Bewertet wurden neben der äußeren Erscheinung vor allem die
inneren Qualitäten der Dörfer. Fragen der Architektur, der
Siedlungsentwicklung, der Ökologie und der Energieversorgung spielten
dabei ebenso eine Rolle wie soziale Einrichtungen, kulturelle
Initiativen und Bemühungen um eine wirtschaftliche Entwicklung.
Wesentlich dabei waren ein ganzheitlicher Ansatz, eine Orientierung
in Richtung Nachhaltigkeit und eine von Bürgerbeteiligung,
Eigeninitiative und Kooperationsbereitschaft geprägte Methodik.

Rückfragehinweis:
Theres Friewald-Hofbauer, Projektleiterin
Europäische ARGE, Landentwicklung und Dorferneuerung
Tel.: ++43/1/533 84 01, Fax: ++43/1/533 84 01-20
mailto:friewald@clubnoe.at , http://www.landentwicklung.org

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