- 28.09.2006, 10:00:50
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ÖAMTC-Winterreifen-Test 2006: 35 Pneus auf dem Prüfstand (+Grafik, +Foto)
"Geiz ist gefährlich" - Billigprodukte landen einen glatten Ausrutscher
Wien (OTS) - Tests rund um den Erdball, bei jeder Tages- und
Nachtzeit - die unabhängigen Experten des ÖAMTC scheuten keinen
Aufwand für den bislang umfangreichsten und aufwändigsten
Winterreifentest 2006. Insgesamt 35 Pneus lieferten sich eine
Rutschpartie. Und 'Ausrutscher' gab es einige. "Nur viermal gab es
ein 'sehr empfehlenswert', zwölf 'empfehlenswert', sieben 'bedingt
empfehlenswert' und sieben 'nicht empfehlenswert'", erklärt
ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. Geprüft wurden heuer drei
Größen: Die Dimension 185/60 R 14 T (für Kleinwagen- und
Kompaktklasse wie Fiat Punto, VW Polo oder Skoda Fabia), die Größe
195/65 R 15 T und die Dimension 205/55 R 16 H (beide für die
Mittelklasse wie etwa BMW 3er, Peugeot 307 oder Golf V).
"Ausgerutscht" - Billigreifen sorgen für endlos lange
Bremswege bei Nässe
In der meisterverkauften Dimension 195/65 R 15 T kamen gängige
Billigreifen auf den Prüfstand - mit einem eindeutigen Ergebnis:
"Geiz ist nicht 'geil', sondern gefährlich", so Eppel. In dieser
Testreihe mussten sich Billigprodukte dem Vergleich mit einem Sieger
aus dem Vorjahr stellen. Bis auf ein Modell hatten alle "Probanden"
mit Schwierigkeiten zu kämpfen. "Besonders auf nasser Fahrbahn zeigen
sich gravierende Schwächen mit endlos langen Bremswegen", urteilt der
ÖAMTC-Experte. Löbliche Ausnahme ist der Sava Eskimo S3 aus dem Hause
Goodyear. In neuester Ausführung überzeugt er zwar nicht auf nasser
Fahrbahn, wurde aber insgesamt mit "empfehlenswert" beurteilt. "Bei
Winterreifen im unteren Preissegment zeigte der Test ganz klar: Wer
spart, setzt die eigene Sicherheit aufs Spiel", so Eppel.
ÖAMTC testet die neuesten Produkte am österreichischen Markt
Überraschende Ergebnisse lieferte der Club-Spezialtest in der
Dimension 205/55 R 16 H. In dieser Reifengröße gibt es die neuesten
Innovationen am Markt. Die Experten des ÖAMTC wollten wissen, ob sich
Vorserienreifen - damit werden oft anderswo Tests absolviert - von
denen unterscheiden, die der Kunde schlussendlich zu kaufen bekommt.
Die Antwort lautet ja. "Wir stellten fest, dass der Umstieg auf die
Serienproduktion nicht immer 'spurlos' vor sich geht", erklärt Eppel.
"So gab es etwa für den Semperit Speed-Grip im Vergleich zu den
Vortests leichte Abzüge im Schnee und bei Nässe. Auch der Goodyear
Excellence kommt im Schnee nicht an das Niveau des Vorserienreifens
heran." Trotzdem beweist der alpenerprobte Semperit Speed-Grip bei
diesem Test seine Fähigkeiten als bester Winterkraxler. Lediglich auf
trockener Fahrbahn zeigt er Schwächen. Der ebenfalls brandneue
Goodyear UltraGrip Performance schlägt sich bei den
Wintereigenschaften nur durchschnittlich, ist dafür aber auf
trockener Fahrbahn stabiler. Auch der bewährte Pirelli Sottozero kann
mit den neuen Produkten gut mithalten. Der als vollwertiger
Winterreifen angepriesene Nokian All Weather Plus mag dies im
Flachland zwar sein, kann dieses Versprechen auf alpinen Bergstraßen
allerdings nicht halten. Dem Bridgestone LM-25 rollen die neuesten
Produkte davon, der oftmalige Testsieger wird sich aber sicher nicht
so schnell geschlagen geben.
Dichtes Gedränge an der Spitze bei den "Kleinen"
Der Vorjahressieger UltraGrip 7 von Goodyear verpasste einen
Spitzenplatz nur knapp. "Er zeigte im Aquaplaning Schwächen", erklärt
der ÖAMTC-Reifenexperte. Vier Modelle wurden in der kleineren
Dimension 185/60 R 14 T mit "sehr empfehlenswert" beurteilt und
gleich acht weitere mit "empfehlenswert". Neben sehr guten
Einzelleistungen überzeugt der neue Alpin A3 von Michelin wieder
einmal beim Verschleiß und im Rollwiderstand. Schneekönig in dieser
Klasse ist aber eindeutig der Pirelli Snowcontrol mit dem meisten
Vortrieb im Schnee. Die bewährten Produkte Bridgestone LM-20 und
Continental TS 800 brachten ebenfalls erneut Spitzenleistungen.
In dieser Dimension wurden auch fünf Ganzjahresreifen getestet.
Ganzjahresreifen sind besonders bei Wenigfahrern und im SUV-Bereich
beliebt. "Sie können aber immer nur ein Kompromiss sein", erklärt
Eppel. Die Beurteilung in diesem Test erfolgte nach den Maßstäben und
Gesichtspunkten von Winterreifen. Drei Produkte schnitten daher mit
"empfehlenswert" ab. Nach den Maßstäben von Sommerreifen beurteilt,
würden alle fünf getesteten Produkte auf Grund ihrer schlechteren
Nass- und Trockengriffeigenschaften aber nur ein "bedingt
empfehlenswert" bekommen. "Werden diese Reifen zudem noch im Sommer
gefahren, so verlieren die Kanten schnell ihre Schärfe, der Schnee-
und Eisgriff lässt nach", erläutert der Experte. "Zudem haben
Ganzjahresreifen im Sommer ein deutlich geringeres
Sicherheitspotenzial auf trockener Straße."
Eine ausführliche Übersicht aller getesteten Reifen findet man auf
der ÖAMTC-Homepage im Internet unter www.oeamtc.at/reifentests. Hier
sind auch die Ergebnisse aller anderen bisher durchgeführten
Reifentests abrufbar.
Aviso an die Redaktionen:
Fotos und eine Grafik zu dieser Meldung sind im Download auf der
Homepage des Clubs unter www.oeamtc.at/presse verfügbar.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Thomas Schweighofer
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
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