Wien (OTS) - Mit der Zusammenlegung von ehemals 18 von einander
unabhängigen Bundesanstalten unter dem gemeinsamen Dach der AGES, der
Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit
GmbH, wurde vor vier Jahren ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung
der Lebensmittelsicherheit und des Gesundheitsschutzes für die
Österreicherinnen und Österreicher gesetzt. Durch das Zusammenwirken
der sechs strategischen Fachbereiche - Landwirtschaft, Lebensmittel,
Veterinärmedizin, Humanmedizin, PharmMed und Kompetenzzentren - ist
es möglich geworden, bestehende und mögliche Risken in den Bereichen
Gesundheit, Ernährungssicherheit und Verbraucherschutz schneller als
früher zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu setzen. "Mit der
Gründung der AGES wurde bereits im Jahr 2002 ein europäisches Vorbild
für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz geschaffen", betont
Geschäftsführer Dr. Bernhard Url. "Mit der Erweiterung unserer
Agenden um den gesamten Komplex der Arzneimittelzulassung mit Beginn
2006 sind wir in der Tat eine einzigartige Expertenorganisation im
Dienst des umfassenden Gesundheitsschutzes für Mensch, Tier und
Pflanze geworden."
Vernetzung funktioniert
Wie positiv sich das nunmehrige Zusammenspiel von früher
getrennten Einrichtungen im Bereich der Ernährungssicherheit
auswirkt, lässt sich gut am Beispiel Salmonellen zeigen.
Salmonelleninfektionen sind nach wie vor Nummer eins bei
lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in Österreich. Allerdings
ist die Zahl der bestätigten Salmonelleninfektionen beim Menschen in
den vergangenen drei Jahren um gut ein Drittel gesunken. Wurden im
Jahr 2003 noch 8271 Fälle verzeichnet, so betrug dieser Wert im
Vorjahr 5615. Mitverantwortlich für diese positive Entwicklung sind
die Ausbruchsabklärungen durch das Kompetenzzentrum
Infektionsepidemiologie oder die Nationale Referenzzentrale für
Salmonellen der AGES.
Die Untersuchung auf das Vorhandensein von Salmonellen in
Geflügelfleisch gehört zum Standardverfahren an den AGES-Instituten
für Lebensmitteluntersuchung. Werden Salmonellen gefunden, erfolgt
die genaue Bestimmung, um welchen Salmonellentyp es sich handelt, an
der nationalen Referenzzentrale am AGES-Institut für medizinische
Mikrobiologie und Hygiene in Graz. Die gewonnen Daten wiederum
können durch das AGES-Kompetenzzentrum Infektionsepidemiologie mit
gemeldeten Ausbrüchen dieser Krankheit verglichen werden.
Die positiven Effekte der Vernetzung strategischer Bereiche
innerhalb der AGES haben sich auch beim Auftreten der Vogelgrippe in
Österreich im ersten Halbjahr 2006 gezeigt. Durch ständigen Austausch
der strategischen Fachbereiche Veterinärmedizin und Humanmedizin
konnte eine schnelle und effektive Risikokommunikation gewährleistet
werden, die wesentlich dazu beitrug, dass diese Krise auch im
europäischen Vergleich höchst professionell bewältigt wurde.
Die starke Vernetzung innerhalb der AGES ermöglicht es auch,
Ressourcen da zu bündeln, wo sie benötigt werden. So wurden seit der
Gründung der AGES die Pflanzenschutzmittelverkehrskontrollen
vervielfacht und die Zahl der untersuchten Proben wie auch die Zahl
der untersuchten Pestizid-Wirkstoffe nahezu verdoppelt. Bei den
Kontrollen im Jahr 2005 wurden insgesamt 78 Tonnen
Pflanzenschutzmittel vorläufig beschlagnahmt. Die Zahl der
Betriebskontrollen wurde in den vergangenen Jahren stark erhöht:
Wurde 2004 bereits jeder vierte Inverkehrbringer kontrolliert (241
Betriebsinspektionen mit 235 Beanstandungen), wird inzwischen das
Ziel gesetzt, etwa jedes zweite Unternehmen per Jahr zu kontrollieren
(2005: 439 Betriebsinspektionen mit 848 Beanstandungen). Innerhalb
eines Zeitraumes von zwei Jahren werden somit alle Betriebe
kontrolliert. Die Kontrollen des Bundesamts für Ernährungssicherheit
(BAES) werden streng und zuverlässig auf der Grundlage eines
risikobasierten Probenplanes durchgeführt.
Risikobasierte integrierte Kontrollpläne
Gemäß der Verordnung (EG) Nr. 882/2004 sind alle
EU-Mitgliedstaaten ab 1. Jänner 2007 verpflichtet, die Kontrolle in
den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Tierschutz, Tiergesundheit und
Futtermittelsicherheit im Rahmen von risikobasierten integrierten
Kontrollplänen durchzuführen.
Im Prinzip bedeutet das, dass der Schwerpunkt der Kontrollen von
der Endproduktkontrolle dahin verlagert wird, wo Risken tatsächlich
auftreten. Dadurch wird die Zahl der Lebensmittelkontrollen bei den
Endprodukten zwar zurückgehen, dieser Rückgang wird aber durch die
vermehrte Zahl von Kontrollen im gesamten Produktionsprozess
wettgemacht. Oberstes Ziel bleibt, den bestmöglichen Schutz der
Gesundheit von Mensch und Tier zu erreichen.
Der Grundgedanke an risikobasierten integrierten Kontrollplänen
besteht darin, mögliche auftretende Gefahren so früh wie möglich zu
erkennen und zu minimieren. Dementsprechend werden die Kontrollen
dort durchgeführt, wo das höchste Risiko besteht, dass Gefahren für
Menschen, Tiere oder Lebensmittel auftreten. Dieser Ansatz, dem sich
die AGES seit ihrer Gründung verpflichtet fühlt und der nun auch
europaweit durchgesetzt wird, trägt dazu bei, dass
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz in Österreich weiter
gestärkt werden.
Rückfragehinweis:
AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH Unternehmenskommunikation: DI Oskar Wawschinek Tel.: 050 555-25000 E-Mail: oskar.wawschinek@ages.at www.ages.at
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