- 11.09.2006, 11:05:34
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Gusenbauer zu Jugendarbeitslosigkeit: "In vier Jahren gutmachen, was Schüssel-Regierung in sechs Jahren angerichtet hat"
"Schüssel hat gar nicht vor, seine Versprechen zu halten"
Wien (OTS) - Die SPÖ habe gemeinsam mit den besten Experten des
Landes ein Zehn-Punkte-Programm zur Halbierung der dramatischen
Jugendarbeitslosigkeit vorgelegt, mit dem die SPÖ "in vier Jahren
gutmachen wird, was die Schüssel-Regierung in sechs Jahren
angerichtet hat", betonte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer am
Montagmorgen bei einem Pressefrühstück zum Thema "Klare Konzepte
statt leere Versprechen: Wie die SPÖ die Jugendarbeitslosigkeit
halbieren wird". Wenn Schüssel "jetzt in der Not drei Wochen vor der
Wahl verspricht, die Jugendarbeitslosigkeit zu senken, ist das nur
das nächste Versprechen, das er gar nicht vorhat, zu halten", so
Gusenbauer, der diese "Verabreichung einer Beruhigungspille" als
"schlechten Stil der ÖVP, der den Menschen auf die Nerven geht",
kritisierte. An zentralen Punkten aus dem SPÖ-Programm zur Halbierung
der Jugendarbeitslosigkeit nannte Gusenbauer die
SPÖ-Ausbildungsgarantie, die sicherstelle, dass alle 15-Jährigen
entweder in der Schule, an einem Lehrplatz im Betrieb oder in einer
Lehrwerkstätte die nötige Qualifizierung erhalten. Weiters plädiere
die SPÖ für die Wiedereinführung des Lehrlingsfonds und der
Lehrlingsstiftung sowie für das kostenlose Nachholen des
Hauptschulabschlusses. ****
Nicht nur, dass die Schüssel-Regierung sechs lange Jahre Zeit
gehabt hätte, sich des "brennenden Problems" der
Jugendarbeitslosigkeit anzunehmen und stattdessen nichts getan hat,
die ÖVP sei im Gegenteil sogar für "die Verdoppelung der
Jugendarbeitslosigkeit während der letzten sechs Jahre
verantwortlich", so Gusenbauer. Die SPÖ werde mit "ganz konkreten
Maßnahmen" für eine Halbierung der Jugendarbeitslosigkeit innerhalb
von vier Jahren sorgen, unterstrich der SPÖ-Chef, der an zentralen
Punkten nannte:
* Flexibilisierung der Lehrlingsausbildung (Modulsystem in der
Ausbildung; Einrichtung von Gruppenlehrberufen)
* Aufwertung der Berufsschulen (Weiterentwicklung des
Ausbildungsangebots; neben Angebot von Schlüsselkompetenzen auch
Angebote in Richtung rhetorische Kompetenz, Mitarbeiterführung,
Zeitmanagement)
* Berufsmatura als eigenständiger Schulabschluss (Berufsmatura
berechtigt zum Universitätsstudium)
* Berufsschule als zusätzliches Auffangnetz (Berufsschulen als
"Sicherheitsnetz, um allen Jugendlichen Lehrabschluss zu ermöglichen)
* Einrichtung von regionalen Jugendbeschäftigungs-Gipfeln (gemeinsam
mit VertreterInnen der Sozialpartner, der Schulen und der Politik
jährlich bis Jahresmitte die Lage am Arbeitsmarkt erheben; Prüfung
von Angebot und Nachfrage, um frühzeitig etwaige Auffangmaßnahmen zu
beschließen)
* Echte Qualifizierung statt Verstecken in Schulungen.
Statt die Jugendlichen - so wie es die Schüssel-Regierung macht -
in Schulungen zu verstecken, müssten "die Mittel der aktiven
Arbeitsmarktförderung für Jugendliche auf direkte
Beschäftigungsförderung und auf die Förderung vollständiger
Berufsausbildung konzentriert werden", führte Gusenbauer aus. Wenn
die Schüssel-Regierung jetzt 285 Millionen Euro in Schulungsmaßnahmen
steckt, um die Menschen in Schulungen zu verstecken, sei das eine
"Einmalmaßnahme ohne nachhaltige Wirkung", so Gusenbauer, der zu
diesem "Schönen von Statistiken" festhielt: "Mit Bluffs sind weder
Wahlen zu gewinnen, noch kann man damit die Zukunft des Landes
gestalten".
Gusenbauer besucht Naschmarkt - SPÖ steht auf Seite der
Kleingewerbetreibenden
Ein trotz der frühen Stunde frischer Alfred Gusenbauer nutzte -
gemeinsam mit SPÖ-Umweltsprecher Jan Kai Krainer und
SPÖ-Gesundheitsstadträtin Renate Brauner - seinen frühmorgendlichen
Bummel durch den Wiener Naschmarkt, um mit den Standlern und
BesucherInnen ins Gespräch zu kommen und sich über das Thema
Nahversorgung zu informieren. Viele der kleinen Gewerbetreibenden
zeigten sich besorgt darüber, dass sie immer mehr unter Druck
geraten, viele haben zudem den Eindruck, dass es unter der
Schüssel-Regierung zu einer einseitigen Bevorzugung der großen
Unternehmen komme. Gusenbauer hielt fest, dass SPÖ-Finanz- und
Budgetsprecher Christoph Matznetter ein Programm vorgelegt hat, das
sich in erster Linie um die steuerliche und abgabenmäßige Entlastung
der kleinen und mittleren Unternehmen kümmere. Dies sei vor dem
Hintergrund, dass es gerade die KMU seien, die für Beschäftigung
sorgen, von zentraler Bedeutung, ergänzte der SPÖ-Chef.
Weiterer Programmpunkte der heutigen "Tour de Change" wird neben
zahlreichen Medienterminen der Wirtschaftsempfang Change 06 sein.
(Schluss) mb
Rückfragehinweis:
Pressedienst der SPÖ
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at
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