Privater Hausbau: Sicher bauen heißt gut bauen

Wien (OTS) - Wer träumt ihn nicht, den Traum vom eigenen Haus.
Zahlreiche Häuslbauer bevorzugen es selbst Hand anzulegen. Zum einen
um den Geldbeutel nicht allzu sehr zu belasten, zum anderen, weil so
die eigenen Vorstellungen des Eigenheims viel leichter umzusetzen
sind. Doch die nüchternen Zahlen und Fakten zeigen, dass es sich
hierbei nicht immer um ein leichtes und ungefährliches Unterfangen
handelt. Alleine im letzten Jahr haben sich in Österreich rund 1.000
Personen beim privaten Hausbau so schwer verletzt, dass sie im Spital
behandelt werden mussten. Männer sind mit 88 Prozent besonders stark
betroffen.

Sturz als häufigste Unfallursache

"Ein großes Problem ist, dass oft Sicherheitsnormen, die für den
gewerblichen Hausbau gelten - wie etwa das Tragen von
Sicherheitsschuhen und Helm - beim privaten Haubau nicht beachtet
werden. Dementsprechend ernsthaft können die Konsequenzen eines
Unfalls sein", sagt Dr. Rupert Kisser, Bereichsleiter Heim, Freizeit
& Sport im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Über die Hälfte
der Verunfallten verletzen sich durch einen Sturz aus der Höhe,
gefolgt von 23 Prozent aufgrund von Zusammenstößen oder
herabfallenden Gegenständen, und schließlich 13 Prozent die sich
Quetschungen zuzogen. 18 Prozent der Verunfallten verletzten sich so
schwer am Kopf, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die
Unfallhergänge sind meist ähnlich: Häufig ist es der Sturz vom Gerüst
aufgrund eines Fehltritts oder eines schlecht befestigten Bretts.
Aber auch die mangelnde Schutzausrüstung führt immer wieder zu
Verletzungen. Sei es ein Metallsplitter im Auge, weil die
Schutzbrille vergessen wurde oder aber der durch einen Ziegel
verletzte Fuß, weil auf Sicherheitsschuhe verzichtet wurde.

Bauarbeitenkoordinationsgesetz gilt auch für private Häuslbauer

"Im privaten Bereich wird sehr häufig übersehen, dass das
Bauarbeitenkoordinationsgesetz (BauKG) für alle Baustellen gültig
ist, auf denen Arbeitnehmer beschäftigt werden. Auch wenn bei vielen
dieser Privatbaustellen die Mithilfe von Verwandten und Nachbarn
erfolgt, so wird es doch sehr wenige Baustellen geben auf denen
keinerlei Arbeitnehmer im gesetzlichen Sinne beschäftigt sind", weiß
Kisser. Das seit 1. Juli 1999 geltende BauKG regelt unter anderem die
Bestellung eines Planungs- und Baustellenkoordinators oder auch die
Erstellung eines Sicherheits- und Gesundheitsschutzplanes. Im
schlimmsten Fall wird dem privaten Bauherrn erst die Gültigkeit des
BauKG klar, wenn bereits ein Unfall passiert ist. "Um solche bösen
Überraschungen und vor allem schwere Unfälle zu vermeiden, sind
Architekten, Planer oder Baumeister gefragt, die als erstes mit dem
Bauherrn in Kontakt treten. Ihre Aufgabe müsste es sein, den Bauherrn
auf die Bestimmungen des BauKG hinzuweisen", meint Kisser weiter.
Grundsätzlich ist der Bauherr angehalten, Gesundheit und Sicherheit
derjenigen zu schützen, die auf seiner Baustelle arbeiten - auch wenn
es sich um freiwillige Helfer handelt.

Wer sicher baut, baut gut

Letztendlich ist es im Interesse aller Beteiligten, dass es rund um
die private Baustelle sicher zugeht. Unbedingt notwendig sind das
Absichern von diversen Absturzstellen, eine gründliche Planung aller
Bauwege, die korrekte Lagerung von Baumaterial und das Tragen von
Sicherheitsschuhen und Helm. Eine sicher gestaltete private Baustelle
wird auch dem Bauherrn mehr Freude am neuen Eigenheim bescheren,
denn: Wer sicher baut, baut gut.

Rückfragehinweis:

Mag. Kerstin Gardill 
   Kuratorium für Verkehrssicherheit 
   Marketing & Kommunikation
   Tel.: 05 77 0 77-1906 
   E-Mail: kerstin.gardill@kfv.at 
   www.kfv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KVS

print