- 08.09.2006, 08:18:31
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Einladung zur Pressekonferenz zum Thema: Land Burgenland gefährdet Fortbestand des Seniorenzentrums Strem!
Trotz Pflegenotstand verweigert Land Burgenland Sozialhilfeempfänger die Unterbringung im Pflegeheim Strem!
Strem (OTS) -
Datum: Donnerstag 14.09.2006 um 10.00 Uhr
Ort: Seniorenzentrum Strem, Kapellenstraße 24, AT- 7522 Strem.
Zwei Jahre altes Seniorenzentrum im Burgenland und damit 39
Arbeitsplätze wegen harter Haltung des Landes in seinem Fortbestand
gefährdet!
Das Seniorenzentrum Strem, ein Altenwohn- und Pflegeheim im
Südburgenland, ist nunmehr seit Oktober 2004 im Betrieb. Bauherr und
Eigentümer ist die Marktgemeinde Strem, Betreiber ist das Rote Kreuz
Landesverband Burgenland. Das Haus bietet bis zu sechzig Bewohnern
Platz und hat sich zur Aufgabe gestellt, von der Tagesbetreuung, über
die Kurzzeit- bis hin zur Langzeitpflege das gesamte Angebotsspektrum
der Altenbetreuung zu bieten. Beim Betreuungskonzept und auch bei der
Bauweise wurden neue Wege beschritten, so dass man mit gutem Grund
sagen kann, dass es sich hier um ein Vorzeigeprojekt handelt.
Im Anbetracht der Diskussionen über den Pflegenotstand sollte man
meinen, dass man froh sein sollte, solche Einrichtungen im Land zu
haben - nicht so im Burgenland. Obwohl von Experten immer wieder
bestätigt wird, dass die Überalterung der Bevölkerung und die daraus
resultierenden Probleme zukünftig eine immense Herausforderung für
unsere Gesellschaft darstellen werden, und auch Politiker (aller
Parteien) nicht müde werden, auf die massiven demografischen
Entwicklungen hinzuweisen, wird dem Seniorenzentrum Strem die
Tagsatzvereinbarung mit dem Land Burgenland als Träger der
Sozialhilfe nach wie vor verwehrt!
Seit nunmehr 4 Jahren laufen die Bemühungen der Marktgemeinde
Strem und auch des Betreibers, mit dem Land Burgenland eine
Tagsatzvereinbarung abzuschließen, um damit Menschen, die der
Unterstützung des Landes im Rahmen der Sozialhilfe zur
Heimunterbringung bedürfen, den Heimaufenthalt in Strem zu
ermöglichen.
Mittlerweile haben über 40 Bewohner im Seniorenzentrum Strem eine
neue Heimat gefunden. Weiters haben bis dato an die 100 Menschen das
Angebot der Kurzzeitpflege genutzt. Bei diesen Zahlen stellen sich
zwei Fragen: Wo hätten diese Menschen Betreuung gefunden bzw.
Unterbringung finden können, wenn es das Heim in Strem nicht gäbe? Im
Bezirk Güssing sind momentan außer im Heim Strem nur 5 Pflegeplätze
frei!
Sind die Zahlen des Bedarf- und Entwicklungsplans für die
Pflegevorsorge im Burgenland, auf die sich die Sozialabteilung des
Landes zur Ablehnung der Tagsatzvereinbarung stützt, noch aktuell?
Nicht zuletzt haben 39 Menschen aus der Region, vorwiegend Frauen,
im Seniorenzentrum Strem Arbeit gefunden. Von der Wertschöpfung für
die Region, die ohnehin mit massiven Problemen, wie
Bevölkerungsrückgang durch Abwanderung, Arbeitslosigkeit,
Überalterung usw. kämpft, gar nicht zu reden!
Jeder "Selbstzahler" kann selbstverständlich in unser Haus kommen
und diese kommen auch auf Grund der von unserer Einrichtung gebotenen
Qualität sehr gerne. Derjenige aber, der Sozialhilfe benötigt, kann
auf Grund der fehlenden Tagsatzvereinbarung, nur bei uns einziehen,
wenn die umliegenden Heime voll belegt sind. Er ist dadurch einer
Willkür ausgesetzt, die unserer Meinung nach menschenunwürdig ist. In
kaum einem anderen Bundesland wird die freie Wahl des Heimes derart
eingeschränkt.
Zwei Fragen brennen jedem Burgenländer besonders unter den Nägeln:
Warum kann sich ein sozial schwacher Mensch im Südburgenland nicht
aussuchen, in welchem Pflegeheim er seinen Lebensabend verbringen
möchte?
Warum gefährdet man aus politischer Härte (ein anderer Grund ist
nicht ersichtlich) 39 ohne jegliche Förderung entstandene
Arbeitsplätze, in einer wirtschaftlich ohnehin besonders
benachteiligten Region?
Die in letzter Zeit heftig geführte Diskussion um den
Pflegenotstand zeigt deutlich auf, dass sehr breit gefächerte und
individuelle Angebote benötigt werden, um den Herausforderungen, die
durch die Überalterung der Bevölkerung auf uns zukommen, gerecht zu
werden. Das Seniorenzentrum Strem mit seinen vielfältigen Angeboten
und Möglichkeiten geht diesen Weg bereits!
Es bleibt zu hoffen, dass dies auch seitens des Landes rasch
Anerkennung finden wird und zu einem Umdenken im Bezug auf die für
den Betrieb so notwendige Tagsatzvereinbarung führt.
Rückfragehinweis:
Bgm. ÖKR Werner Trinkl, Tel: 03324 7204;
Gemeindeamt Strem, Lindenstraße 1, AT - 7522 Strem
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