• 07.09.2006, 10:30:49
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Ederer & Sima eröffnen Trinkwasser-Kraftwerk Mauer

Ökostrom für 1.000 Wiener Haushalte - Innovative Kooperation zwischen Siemens und den Wiener Wasserwerken

Wien (OTS) - "Sauberer kann Strom nicht sein", betonte
Umweltstadträtin Maga Ulli Sima heute, Donnerstag, anlässlich der
gemeinsam mit Maga Brigitte Ederer, Generaldirektorin der Siemens AG
Österreich, vorgenommenen Eröffnung des Trinkwasser-Kraftwerks Mauer
in Wien-Liesing. Das Trinkwasser der II. Wiener Hochquellenleitung
legt auf seinem Weg vom steirischen Hochschwab in die
Bundeshauptstadt rund 200 Kilometer zurück. Durch den
Höhenunterschied von 361 Metern ist dies im natürlichen, freien
Gefälle ohne den Einsatz von Pumpen möglich. In Wien angelangt,
musste die Gravitationsenergie des Wassers bisher mechanisch
vernichtet werden, um den optimalen Druck für das Leitungssystem zu
erreichen. Sima: "Mit dem neuen Trinkwasser-Kraftwerk gehört das der
Vergangenheit an. Die überschüssige Energie des Hochquellenwassers
wird zu Ökostrom, selbstverständlich ohne die hervorragende Qualität
des Wiener Trinkwassers zu beeinträchtigen. Das neue Kraftwerk, das
1.000 Wiener Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt,
leistet einen Beitrag zur Steigerung des Ökostromanteils in Wien und
zur Erreichung des ehrgeizigen Klimaschutzprogramms, das sich die
Stadt gesetzt hat."

Realisiert wurde das Trinkwasser-Kraftwerk Mauer, das jährlich
rund drei Millionen Kilowattstunden Strom liefert, in Zusammenarbeit
der Wiener Wasserwerke mit der Siemens AG Österreich.
Generaldirektorin Ederer: "Siemens ist seit vielen Jahren an
Projekten rund um die Wiener Wasserversorgung beteiligt. Mit dem
Trinkwasser-Kraftwerk Mauer konnten wir einmal mehr eine
maßgeschneiderte Lösung anbieten. Das betrifft nicht allein die
technische Umsetzung sondern auch das innovative
Finanzierungskonzept. Dadurch ist eine Win-Win-Situation für alle
Beteiligten entstanden."

Ganzheitliche und kostengünstige Lösung

Siemens entwickelte für das Trinkwasser-Kraftwerk Mauer ein
Contracting-Geschäftsmodell: Die eigens gegründete Hochquellstrom
Vertriebs GmbH finanziert das Kraftwerk (Investitionsvolumen rund
1,25 Millionen Euro) aus den Erlösen des Energieverkaufs. Ing. Thomas
Feige, Geschäftsführer der Hochquellstrom Vertriebs GmbH: "Die Wiener
Wasserwerke gestatten uns, das durchfließende Hochquellwasser für die
Stromproduktion zu nutzen. In 13 Jahren wird sich das Kraftwerk
amortisiert haben, dann können die Eigentumsrechte zum Restwert an
die Wiener Wasserwerke übergehen." Einen weiteren Vorteil für die
Wiener Wasserwerke betont Betriebsvorstand Dipl.-Ing. Hans Sailer:
"Die Druckvernichtung, die wir brauchen, damit der Wasserdruck für
das Trinkwasser-Leitungsnetz die geeigneten Werte hat, erfolgt für
uns in Zukunft kostenfrei. Bis jetzt haben dafür hydraulische
Regelventile gesorgt, deren Betrieb allerdings permanente Wartungs-
und Erhaltungskosten verursacht hat."

Durch die Druckentlastungskammer in Wien-Mauer fließen bei einer
Druckdifferenz von rund 30 Höhenmetern rund 2.000 Liter Trinkwasser
pro Sekunde. Damit wird eine Leistung von mehr als 400 kW erzielt,
was einer Jahresstrommenge von rund drei Millionen Kilowattstunden
entspricht.****

"Für das Trinkwasser besteht überhaupt keine Gefahr", räumt
Sailer alle Sorgen aus. Im Kraftwerk Wien-Mauer kommt eine
Francis-Turbine zum Einsatz, bei der das Wasser selbst für die
Abdichtung von den Maschinenteilen sorgt. Wasserwerke-Chef Sailer:
"Da das Kraftwerk unmittelbar in den Trinkwasserkreislauf eingebaut
ist, war es uns wichtig, dass wir einen Partner finden, der sich mit
Wasserversorgung auskennt. Mit Siemens arbeiten wir seit Jahrzehnten
erfolgreich zusammen. Das Unternehmen ist entscheidend am
Überwachungs- und Steuerungssystem des Wiener Wassernetzes
beteiligt."

Wiener Wasserwerke: Ökostrom seit 75 Jahren

Die Erzeugung von Strom aus Trinkwasser hat bei den Wiener
Wasserwerken eine große Tradition. Die entlegenen Orte in den
Quellgebieten der Hochquellenleitungen hatten lange Zeit keine
Chance, an die weit entfernten Stromnetze angeschlossen zu werden. In
den 30er-Jahren des vorigen Jahrhunderts begann man, die durch den
Bau der Wasserversorgung entstandenen kurzen und steilen
Gefällestufen ("Abstürze") vorerst für die Stromversorgung der
lokalen Bevölkerung zu nutzen. So entstanden zwischen 1930 und 1936
die vier Kraftwerke im steirischen Wildalpen. In den
Quellschutzgebieten und entlang der beiden Hochquellenleitungen
erzeugen heute 13 Trinkwasserkraftwerke pro Jahr rund 65 Millionen
Kilowattstunden an elektrischer Energie - damit könnte der
Strombedarf einer Stadt wie St. Pölten gedeckt werden. (Schluss) wög

Rückfragehinweis:

PID-Rathauskorrespondenz:
   http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
   Mag. Pia Verosta
   Siemens AG Österreich
   Tel.: 05 1707 22136
   mailto:pia.verosta@siemens.com
   
   Mag. Karl Wögerer
   Büro Umweltstadträtin Ulli Sima
   Tel.: 4000/81 359
   mailto:woe@ggu.magwien.gv.at

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