• 06.09.2006, 15:25:24
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12 Ziesel beziehen Gehege im Garten des NÖ Landesmuseums

Mit Zieseln werden hier erstmals lebende Säugetiere gezeigt

St. Pölten (NLK) - Das NÖ Landesmuseum in St. Pölten setzt sich
auch für die Erhaltung bedrohter Tierarten ein. In diesem Sinne wird
hier in erster Linie seltenen heimischen Fischen, Amphibien und
Reptilien ein Zuhause geboten. In diesem Sommer nimmt man sich im
Landesmuseum erstmals auch des Schutzes einer Säugetierart an,
nämlich der Ziesel. Im Museumsgarten wurde während der letzten Wochen
ein Zieselgehege errichtet, das bereits von fünf Exemplaren dieser
kurzschwänzigen, tagaktiven Erdhörnchen bevölkert wird. Sieben
weitere Tiere werden morgen, 7. September, um ca. 12.30 Uhr in ihrem
neuen Zuhause ausgesetzt; interessierte BesucherInnen sind
eingeladen, dieser Aktion beizuwohnen.

Ziesel, die 4 bis 6 Jahre alt werden und in der kalten Jahreszeit
einen Winterschlaf halten, gelten heute als stark gefährdete Art.
Dafür verantwortlich sind zum einen so genannte "Schwoaferl-Prämien",
die früher für jeden abgelieferten Zieselschwanz bezahlt wurden. Zum
anderen hat sich auch der ursprüngliche Lebensraum der Tiere in den
vergangenen Jahrzehnten drastisch verändert. So wurden etwa Trocken-
oder Halbtrockenrasen nach Auflassung der Weidewirtschaft bzw. nach
Einstellung der Mahd vielfach in Äcker verwandelt bzw. aufgeforstet.
Dabei wurden ehemals große Ziesel-Kolonien in viele kleine
aufgesplittert, die sich auf Grund populationsgenetischer
Gesetzmäßigkeiten kaum halten konnten. Rasenböschungen, Feld- und
Wegraine, Dämme und dergleichen boten dem Ziesel nur noch kleinräumig
bzw. zeitweise einen geeigneten Lebensraum.

Heute sind Ziesel oft mehr oder weniger geduldete Zaungäste von
Golfern, Segelfliegern, Campern und Sportlern und leben demnach auf
gehölzarmen, kurzrasigen Flächen, die dem ursprünglichen Lebensraum
der Tiere sehr ähnlich sind.
Auch vom NÖ Naturschutzbund wird seit dem Vorjahr ein Projekt zum
Schutz des Ziesels durchgeführt. Im Rahmen dieses Projekts wurden von
April bis August 2005 180 Vorkommen von Zieselpopulationen in
Niederösterreich überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass viele
dieser Standorte von den Tieren nicht mehr besiedelt werden. Weiters
fand man heraus, dass Zieselpopulationen heute vor allem im Raum
Krems, im südöstlichen Weinviertel, im Arbesthaler Hügelland und im
Raum Wiener Neustadt zu finden sind.

Abgesehen von den Zieseln hat das NÖ Landesmuseum momentan noch
andere seltene Tiere zu bieten. Eine besondere Attraktion ist dabei
ein blauer Laubfrosch, der in der Natur auf Grund fehlender Tarnung
kaum eine Überlebenschance hätte. Weiters haben die selten gewordenen
"Bitterlinge" des Landesmuseums heuer gelaicht; der Nachwuchs kann
derzeit ebenso im Museum besichtigt werden. Nachwuchs gab es in
diesem Jahr auch bei den Sumpfschildkröten. Sobald die Jungtiere ein
gewisses Alter bzw. eine gewisse Größe erreicht haben und damit ein
Überleben der Tiere in der freien Natur möglich ist, werden diese
ausgewildert.

Nähere Informationen: NÖ Landesmuseum, Telefon 02742/90 80 90-100,
e-mail info@landesmuseum.net, www.landesmuseum.net.

Rückfragehinweis:
Niederösterreichische Landesregierung
Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit und Pressedienst
Tel.: 02742/9005-12156
http://www.noe.gv.at/nlk

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