• 06.09.2006, 11:55:39
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NEUE UNTERSUCHUNG ZEIGT PROBLEME DER ÄRZTE IN EUROPA BEI DER BEHANDLUNG VON RAUCHEN UND NIKOTINABHÄNGIGKEIT

Ärzte sehen Rauchen als chronische Rückfallkrankheit, die Gesundheit langfristig stark beeinträchtigt - Signifikante Unterschiede zwischen rauchenden und nichtrauchenden Ärzten

Wien, Barcelona (OTS) - Ärzte in Europa sind mehrheitlich der
Ansicht, dass Rauchen die Gesundheit ihrer Patienten langfristig am
stärksten beeinträchtigt und in seinen gesundheitsschädlichen Folgen
deutlich vor Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, übermäßigem
Alkoholkonsum und Überernährung/Übergewicht zu reihen ist. Dieses
Ergebnis erbrachte eine der größten internationalen Untersuchungen
zur Haltung von Ärzten zu Nikotin und zur Raucherentwöhnung, die
heute anlässlich des World Congress of Cardiology der Europäischen
Gesellschaft für Kardiologie in Barcelona, Spanien, präsentiert
wurde. Tatsächlich erachtet eine überwältigende Mehrheit der Ärzte -
77% - das Rauchen als chronische und rezidivierende Krankheit.

Ungeachtet dieser Tatsache gibt allerdings mehr als die Hälfte
aller befragten Ärzte in Europa an, keine Zeit dafür zu haben,
Rauchern bei ihren Versuchen zur Raucherentwöhnung Unterstützung zu
leisten, und 37% erachten sich diesbezüglich als unzureichend
geschult, während 48% angeben, dass für sie andere und wichtigere
Aufgaben Priorität hätten. Eine überwiegende Mehrheit aller
europäischen Ärzte stimmt darin überein, dass Rauchen schwer zu
behandeln ist, und zwar schwieriger als Bluthochdruck oder erhöhtes
Cholesterin. und etwa gleich schwierig wie Fettleibigkeit oder
Übergewicht. Obwohl nahezu alle europäischen Ärzte zum Ausdruck
bringen, dass Rauchen ein Suchtverhalten darstellt, sind die meisten
gleichzeitig der Ansicht dass dem Raucher selbst die primäre
Verantwortung für das Aufgeben dieser Sucht obliegt und nicht dem
behandelnden Arzt.

"Was bei dieser Untersuchung besonders deutlich zum Ausdruck
kommt, sind die praktischen Probleme, mit denen Ärzte bei ihren
Versuchen, die Patienten bei der Raucherentwöhnung zu unterstützen,
konfrontiert sind" erklärte Prof. Robert West von Cancer Research in
Großbritannien. Während die erheblichen, mit dem Rauchen verbundenen
Gesundheitsrisiken heute bereits durchwegs bekannt sind, erweist sich
die Realität der Unterstützung der Patienten bei der
Raucherentwöhnung als wesentlich größere Herausforderung. Es ist von
vorrangiger Bedeutung, dass die Raucher bei Ihren
Entwöhnungsversuchen von ihren Ärzten praktische Unterstützung und
Beratung erhalten; daher ist es auch wichtig, dass wir auch die
entsprechenden Lehren aus Erkenntnissen wie diesen ziehen.

Erwähnenswert ist unter anderem auch der beachtliche
Meinungsunterschied in Europa zwischen Ärzten, die selbst rauchen,
und nichtrauchenden Ärzten. Von den Ärzten, die selbst Raucher sind,
sahen nur 57% das Rauchen als das gesundheitsschädlichste "Laster"
ihrer Patienten, während es unter den nichtrauchenden Ärzten 72%
waren; es ist daher anzunehmen, dass einige Ärzte, die rauchen, die
schädlichen Wirkungen des Rauchens unterschätzen.

Dialog zwischen Arzt und Patient

Obwohl ein erheblicher Prozentsatz aller europäischen Ärzten
angibt, dass sie ihre rauchenden Patienten bei jedem Arztbesuch oder
zumindest gelegentlich auf das Rauchen ansprechen, beschränken sich
diese Gespräche entweder auf eine Wiederholung bereits altbekannter
Gesundheitswarnungen oder auf die Einholung neuer Informationen,
jedoch weniger auf tatsächliche Maßnahmen und Strategien, die die
Raucherentwöhnung erleichtern sollen. Nur 43% unterstützen den
Raucher bei der Ausarbeitung eines Plans zur Raucherentwöhnung, 33%
empfehlen rezeptfreie Medikamente und 21% verschreiben ein
rezeptpflichtiges Medikament. Im Vergleich dazu zeigen sich die
nordamerikanischen Arztkollegen als deutlich proaktiver - mit 76%,
die ihren Patienten bei der Entwicklung eines Plans zur
Raucherentwöhnung helfen, und 57%, die ein Medikament verschreiben.

Auch in dieser Hinsicht lässt sich ein Unterschied zwischen
europäischen Ärzten, die selbst rauchen, und solchen, die nicht
rauchen, erkennen. Während 40% der nichtrauchenden europäischen Ärzte
das Rauchen mit ihren rauchenden Patienten bei jedem Arztbesuch
besprechen, tun dies unter den rauchenden Ärzten nur 33%. Es lassen
sich diesbezüglich auch global erhebliche Unterschiede erkennen.
Während der durchschnittliche Prozentsatz in Europa (rauchende und
nichtrauchende Ärzte) 38% beträgt, liegt er unter Ärzten in
Nordamerika bei 68% und in Asien bei nur 14%.

Eine überwältigende Mehrheit aller europäischen Ärzte versteht,
warum das Aufgeben des Rauchens so schwierig ist. Nahezu alle diese
Ärzte stimmen darin überein, dass Rauchen ein Suchtverhalten
darstellt und 77% sehen das Rauchen als chronische, rezidivierende
Krankheit. Tatsächlich sind 67% der Ansicht, dass Rauchen als
Krankheit eingestuft werden sollte und 60% geben an, dass dies für
noch mehr Raucher Anlass sein würde, das Rauchen aufzugeben.

"Um im Kampf gegen das Rauchen, das so viele Todesopfer fordert,
erfolgreich zu sein, müssen wir alle, Ärzte und Nicht-Ärzte, unsere
Haltung und Einstellung zum Rauchen neu überdenken," erklärte Prof.
Serena Tonstad von der Abteilung für Präventive Kardiologie an der
Universitätsklinik Ulleval, Norwegen. "Rauchen ist keineswegs ein
Zeichen eines schwachen Willens oder Charakters, sondern vielmehr
eine chronische Rückfallskrankheit in der Folge einer Nikotinsucht.
Viele Raucher dürften offensichtlich eine medizinische Behandlung für
diese Krankheit benötigen, da die meisten Raucher von inhaliertem
Nikotin abhängig sind. Bei einem von zwei Rauchern führt diese Sucht
letztendlich zu einem vorzeitigen Tod."

Mögliche Therapieoptionen

Die europäischen Ärzte sind offensichtlich der Ansicht, dass die
Raucher selbst die primäre Verantwortung für die Aufgabe dieser
krankhaften Sucht tragen - dies dürfte eventuell darauf
zurückzuführen sein, dass ihnen bisher keine ähnlich effektiven
Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen wie für Bluthochdruck oder
hohe Cholesterinwerte. Allerdings könnten die europäischen Ärzte auch
die Zahl der Raucher unterschätzen, die tatsächlich versuchen, dieses
Laster aufzugeben. Laut den Schätzungen der europäischen Ärzte bei
dieser Untersuchung versuchen durchschnittlich nur 16% ihrer
Patienten, das Rauchen aufzugeben. Tatsächlich, unternimmt hingegen
etwa ein Drittel aller Raucher jährlich einen Versuch, sich das
Rauchen abzugewöhnen.(1

Auf die Frage, was es ihnen leichter machen würde, Raucher bei der
Raucherentwöhnung zu unterstützen, hatten die Ärzte eine klare und
deutliche Antwort. Sie brachten übereinstimmend zum Ausdruck, dass
sie sich wirksamere Arzneimittel wünschten (74%), zusätzliche
Schulungen oder ein Coaching für die Motivation von Rauchern zur
Entwöhnung (77%) sowie eine vermehrte Veröffentlichung der
Erfolgraten bei der Raucherentwöhnung (73%).

"Die derzeitige Situation ist ein Circulus vitiosus - die Ärzte
sind sich zwar der Probleme und Risiken, die das Rauchen mit sich
bringt, durchaus bewusst, sie unterschätzen aber die Zahl der Raucher
unter ihren Patienten, die tatsächlich versuchen, das Rauchen
aufzugeben, und haben das Gefühl, dass ihnen nur ungenügende Mittel
zur Verfügung stehen, um diesem Problem Herr zu werden," erläuterte
Prof. West. "Sie schieben daher die Hauptverantwortung für die
Raucherentwöhnung auf die Raucher selbst und es ist hinlänglich
bekannt, dass es ohne entsprechende Unterstützung jährlich nur
weniger als 5% der Raucher schaffen, das Rauchen erfolgreich
aufzugeben. Falls wir im Kampf gegen diese weltweit führende und
vermeidbare Ursache für einen vorzeitigen Tod erfolgreich bestehen
wollen, müssen wir unsere Einstellung zum Rauchen und die Form der
Behandlung dieser Krankheit radikal überdenken."

Informationen zu STOP

Die von Pfizer gesponserte und von Harris Interactive
durchgeführte STOP-Untersuchung (Smoking: The Opinion of Physicians)
ist eine der größten weltweiten Untersuchungen und Umfragen, in der
Allgemeinpraktiker und Hausärzte zu ihrer Haltung zum Rauchen und zur
Raucherentwöhnung befragt wurden. Für die Umfrage wurden 2.836 Ärzte
aus 16 Ländern interviewt. An der Umfrage nahmen Ärzte in Kanada,
Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien, Japan, Korea, Mexiko,
den Niederlanden, Polen, Spanien, Schweden, der Schweiz, Türkei, dem
Vereinigten Königreich und den USA teil. Als "europäischen" Länder
wurden bei dieser Untersuchung Frankreich, Deutschland, Griechenland,
Italien, die Niederlande, Polen, Spanien, Schweden, die Schweiz, die
Türkei und das Vereinigte Königreich geführt. Insgesamt wurden in
Europa 2.047 Ärzte befragt.
STOP wurde von Pfizer gesponsert.

Literatur

1)World Health Organization. Policy Recommendations for Smoking
Cessation and Treatment of Tobacco Dependence. 2003. Available online
at
http://www.wpro.who.int/NR/rdonlyres/8D25E4D3-BB81-479E-8DF5-7BAF674D
B104/0/Policy Recommendations.pdf. Last accessed August 2006

Rückfragehinweis:

Pfizer Corporation Austria Gesellschaft m.b.H.,
   Floridsdorfer Hauptstraße 1, A-1210 Wien
   Dr. Georg Vana, Director Corporate Affairs
   Tel.: 01 52115 853
   mailto: georg.vana@pfizer.com
   http://www.pfizer.at

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