• 14.08.2006, 17:48:19
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  • OTS0144 OTW0144

Vorschläge des BoeGK zum Thema Pflege- und Betreuungsnotstand

Wien (OTS) - Seit mehr als zehn Jahren werden die demographische
Entwicklung und der dazu erwartete Pflege- und Betreuungsnotstand von
den Pflegeberufsverbänden sowie den Hilfsorganisationen aufgezeigt.
Weder die Politiker vor, noch nach der politischen Wende haben jemals
darauf reagiert! Jetzt gibt es kurz vor der Nationalratswahl mediale
Hüftschüsse und Duelle, die nicht hilfreich sind.

Der Abbau von 10.000 und mehr Akutbetten in den Krankenanstalten
werden diskutiert, ist aber bisher nicht erfolgt. Die Zusammenführung
der politischen Verantwortung für den Sozialbereich ist ebenso
überfällig.

Diese Maßnahmen würden die so dringend nötigen Ressourcen und
einheitlichen Rahmenbedingungen, in einem der reichsten und
glücklichsten Länder der Welt (O-Ton der Regierung), schaffen für:

- den Ausbau und die Förderung einer Pflege und Betreuung zu Hause
 - den Ausbau von Senioren- und Pflegeheimen in einer zeitgemäßen 
   Form, Kurzzeitpflege, Tageszentren, Urlaubspflegebetten, 
   Betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften etc.
 - den Ausbau von Akutgeriatrie, Medizinischen Pflegebetten und 
   Remobilisationseinheiten
 - die Einrichtung eines Pflegefonds zur Unterstützung der privaten 
   Aufwendungen
 - die steuerliche Absetzbarkeit privater Aufwendungen
 - die Erhöhung des Pflegegeldes um zumindest den Wertverlust seit 
   der Einführung und Einstufung sowie regelmäßige Beratung durch 
   den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege.

In der derzeitigen Diskussion ist auch eine Differenzierung
zwischen Pflege und Betreuung erforderlich. Ein Teil des
Pflegenotstandes bezieht sich auf Betreuungsaufgaben.

Wenn die Diskussion zum Pflegenotstand ernsthaft geführt werden
soll, ist zur Erfüllung der zukünftigen Anforderungen an die
Pflegenden folgendes umzusetzen:

- die EU-gemäße Ausbildungsreform, wie sie die 
   Pflegeberufsverbände gemeinsam mit dem ÖGB vorschlagen
 - der Einsatz einer einheitlichen Personalbedarfsberechnung für 
   den Akut- und den Langzeitbereich
 - die Etablierung eines Entlassungsmanagement in den Krankenhäusern
 - die Einbindung der Pflegeberufsverbände in alle sozialen und 
   gesundheitlichen Belange
 - die Etablierung von Familien- und/oder Gemeindeschwestern/-
   pflegern

dringend umzusetzen.

Rückfragehinweis:
BoeGK
Franz Allmer, Präsident
Tel.: 0664/4643422
mailto:office@boegk.at
http://www.boegk.at

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