Ausgabe 11.08.2006
Klagenfurt (OTS) - Menschenströme, ein multikulturelles Kommen und
Gehen, Sprachen-vielfalt, Anreisen, Abschiede, Ferienerinnerungen:
Das war Heathrow Airport, die europäische Drehscheibe für den
internationalen Luftverkehr. An diesem Ort der Bewegung regierten
gestern Angst, Frustration und lähmender Stillstand.
Getränkeflaschen gefüllt mit Flüssigsprengstoff geistern durch die
Köpfe, Erinnerungen an die Anschläge vom Vorjahr nahe dem Britischen
Museum werden wach.
Ein gedanklich durchlebtes Terror-Szenario, das noch nicht
Realität wurde. Das Aufatmen bleibt im Halse stecken, das
Denkmögliche wiegt schwerer als das Verwirklichte, seit dem 11.
September und seit den hilflosen und inadäquaten politischen
Reaktionen darauf. Diese Ohnmacht trat gestern via Kommentar aus
US-Regierungskreisen in Erscheinung: "Wir sind im Krieg". Jener
"gegen den Terrorismus", den Bush vor Jahren ausrief und noch immer
ausruft?
Dazwischen lagen Afghanistan, der Irak, Stigmatisierungen von
Staaten wie Syrien und des Iran als "Achse des Bösen", Todesopfer,
Folter, Zerstörung und wankende Schein-Demokratien. Der Terror blieb
und er blieb staatenlos. Ein Phänomen, dem man konventionell den
Krieg erklären kann, um Macht zu demonstrieren, nicht aber um
irgendetwas zu verhindern.
Rückfragehinweis:
Neue Kärntner Tageszeitung Viktringer Ring 28 9020 Klagenfurt Mag. Michaela Geistler-Quendler Tel.: 0463/5866-514 E-Mail: michaela.geistler-quendler@ktz.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | KTI