• 09.08.2006, 10:24:42
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Wehsely: Solidarität heißt konkrete Hilfe vor Ort

Stadt Wien präsentiert 3-Jahresbilanz der Auslandshilfe

Wien (OTS) - "Die Stadt Wien leistet wichtige konkrete Hilfe vor
Ort. Auslandshilfe ist für uns ein Akt der Solidarität - wir
verteilen keine Almosen. Bei der Entscheidung für oder gegen Projekte
spielen Umsetzbarkeit, Verankerung der umsetzenden NGOs vor Ort und
Wien-Bezug eine zentrale Rolle", betonte die für die Wiener
Auslandshilfe zuständige Stadträtin Sonja Wehsely am Mittwoch in
einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Oskar Wawra, Bereichsdirektor
für Internationale Beziehungen. Zu den wichtigsten Projekten der
letzten drei Jahre zählen die Wiener Tsunami-Opferhilfe mit insgesamt
2 Millionen Euro und die Unterstützung von Projekten gegen Frauen-
und Mädchenhandel in Ost- und Südosteuropa. Das jährliche Budget der
Auslandshilfe der Stadt Wien liegt bei rund 700.000 Euro.****

"Die Stadt Wien fördert im Rahmen ihrer Auslandshilfe gemäß
internationalen Standards - fair und transparent. Wir formulieren
Schwerpunkte, wo wir Handlungsbedarf sehen, und NGOs bewerben sich im
Rahmen von Ausschreibungen um die Fördergelder", so Oskar Wawra.

Tsunami-Opferhilfe: Wer schnell hilft, hilft doppelt

Die österreichischen Bundesländer hatten unmittelbar nach der
Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 eine Hilfeleistung in Höhe
von 10 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren zugesagt.
Als erstes Bundesland hatte die Stadt Wien ihren Anteil von 2
Millionen Euro bereits im April 2005 bereit gestellt. "Wer schnell
hilft, hilft doppelt", so Wehsely. Schwerpunkte der
Tsunami-Opferhilfe der Stadt Wien waren Bau und Wiederaufbau von
Unterkünften und Infrastruktur.

Frauen sind keine Ware

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden jährlich weltweit
rund 700.000 Frauen und Mädchen verschleppt. Allein in Europa werden
jedes Jahr rund 500.000 Frauen Opfer von Menschenhandel, am
schlimmsten betroffen sind Mädchen und Frauen aus Ost- und
Südosteuropa. Auf Initiative von Stadträtin Sonja Wehsely wurde im
Juli 2005 ein "Call für Maßnahmen gegen den Frauen- und
Mädchenhandel" ausgeschrieben. Institutionen der
Entwicklungszusammenarbeit und NGOs waren eingeladen,
Projektvorschläge für Maßnahmen gegen den zunehmenden Frauen- und
Mädchenhandel in Osteuropa einzureichen.

"Frauen sind keine Ware! Um den Frauen- und Mädchenhandel
wirksam zu bekämpfen, muss vor allem in den Herkunftsländern
angesetzt werden. Besonders gefährdete Frauen und Mädchen müssen in
den betroffenen Ländern aufgeklärt und gegen die falschen Versprechen
der Menschenhändler und Schlepper immunisiert werden", so Wehsely.
Finanziert wurden u. a. eine Medienkampagne von CARE Österreich zum
Thema Frauenhandel in Bulgarien; weiters ein Projekt der Caritas der
Erzdiözese Wien, die in Moldau Trainingsseminare für LehrerInnen aus
ländlichen Schulen und Seminare mit JuristInnen und
SozialarbeiterInnen für Mädchen, arbeitslose Frauen, LehrerInnen,
Krankenschwestern und lokale Behörden durchführte, sowie
Rechtsberatung für Frauen in Transnistrien durch das Hilfswerk
Austria.

Projekte 2004 bis 2006

2004 unterstützte die Stadt Wien humanitäre Projekte von
Afghanistan über die Ukraine bis Südafrika. Inhaltlich wurden die
Schwerpunkte auf den Auf- und Ausbau medizinischer Betreuung und auf
Bildungsprojekte gesetzt. In Moldau wurde eine Waisenhaus für Kinder
ausgebaut, in Pakistan ein Gesundheitszentrum unterstützt, in
Südafrika ein Dammprojekt finanziert und in der Ukraine ein
Kinderspielplatz errichtet.

2005 lagen die Schwerpunkte auf der Tsunami-Opferhilfe und den
Maßnahmen gegen Mädchen- und Frauenhandel, auf Soforthilfe in den
Hochwassergebieten Rumäniens, auf den Erdbebenregionen Pakistans und
den Hungergebieten Nigers.

2006 wurden bisher - neben der weiteren Umsetzung der
Tsunami-Opferhilfe - Projekte in Südafrika, im Irak, in Syrien,
Äthiopien, im Sudan und in Uganda gefördert. So wurde etwa ein
Projekt des österreichischen Vereins "WADI-Verband für Krisenhilfe
und solidarische Entwicklungszusammenarbeit" gefördert: Im Frühjahr
2004 eröffnete WADI drei Frauenzentren im kurdisch besiedelten
Nordirak. Alphabetisierungs- und Ausbildungskurse - u.a. zur
Radiojournalistin - werden angeboten. Ein mobiles soziales Team führt
in abgelegenen Gebieten Frauenversammlungen, Beratungen und
Filmvorführungen durch. Es sind dies die ersten Frauenprojekte seit
Jahren, die in dieser Region durchgeführt werden.

Projekte in der Türkei, in Bulgarien, Bosnien und Herzegowina,
Rumänien und der Ukraine sind geplant. Schwerpunkte liegen im Bereich
Frauengesundheit, Empowerment von Frauen und Unterstützung von Roma
und Sinti. CARE Österreich beabsichtigt etwa, gemeinsam mit CARE
International Bulgaria ein Aids/HIV-Präventionsprojekt mit Frauen und
Jugendlichen einer Roma-Gemeinde in Bulgarien durchzuführen, da
gerade in der Roma-Bevölkerung der Ansteckungsgrad mit HIV sehr hoch
ist. (Schluss) me

Rückfragehinweis:

PID-Rathauskorrespondenz:
   http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
   Mag. Michael Eipeldauer
   Tel.: 4000/81 853
   Handy: 0664/826 84 36
   mailto:eip@gif.magwien.gv.at

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