WKÖ-Lehrgang: Bis zu 15 Prozent weniger Verbrauch möglich - Schwarzer: Energiepolitische Wünsche an die kommende Regierung
Wien (PWK503) - Die Wirtschaftkammer Österreich bildet im Rahmen
des EU-Projektes "European Energy Manager (EUREM)" in einem
hochkarätigen Lehrgang Energiemanager für Betriebe aus. Dieser
Modelllehrgang erfreut sich ausgezeichneter Resonanz in der
Wirtschaft - die WKÖ kann den Lehrgang in wenigen Wochen bereits zum
vierten Mal starten.
Energiepolitik und neue Wege in der Energiegewinnung werden ein
bestimmendes Thema der nächsten Jahre sein. Die Preistrends weisen
bei allen Energieträgern klar nach oben und die Versorgungssicherheit
wird auf europäischer sowie nationaler Ebene, aber auch in den
Betrieben, immer mehr zum Thema. "Entsprechende Gesetze zu erlassen
ist gut. Allen voran muss man aber in der Praxis etwas tun. Hier ist
die Wirtschaftskammer Österreich sehr aktiv, Energieeffizienz steht
ganz bewusst an der Spitze unserer energiepolitischen Strategien",
berichtete Stephan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und
Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, Freitag in einem
Pressegespräch. Vor diesem Hintergrund setze die Wirtschaftskammer
mit ihrem EUREM Programm ein aktives Zeichen für mehr
Energieeffizienz in Österreichs Betrieben.
Das Kernelement des Lehrgangs ist die betriebsspezifische
Projektarbeit zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in den
Unternehmen. Für jeden Betrieb wird ein maßgeschneidertes Paket
geschnürt um den Stromverbrauch und die Emissionen zu senken.
"Im Energiebereich liegt das Geld auf der Straße, der Energiemanager
hebt es auf", meinte die Leiterin des Kurses, Hermine
Dimitri-Regatschnig. Die Unternehmen seien oft selbst vom Ausmaß der
Einsparungen überrascht. Einen weiteren positiven Effekt sieht die
Kursleiterin bei den Mitarbeitern: "Das Programm führt zu einem
bewussteren Umgang mit Energie bei der täglichen Arbeit". In den
Projektarbeiten der bisher 76 qualifizierten Europäischen Energie
Manager aus Österreich wurden insgesamt Einsparungen von 169.664 MWh,
eine Reduktion von 48.875 Tonnen an CO2-Äquivalenten und
Kosteneinsparungen von 6,7 Millionen Euro pro Jahr offen gelegt. In
einigen Betrieben waren Energieeinsparungen von bis zu 15 Prozent
möglich.
"Die erzielten Ergebnisse können sich sehen lassen", sagt
Dimitri-Regatschnig. "Die enormen Energie- und
Kosteneinsparungspotenziale, bei durchwegs sehr kurzen
Amortisationszeiten, bewegen andere Firmen zum Mitmachen, es findet
ein intensiver Wissensaustausch statt". Die bisherigen Ergebnisse
würden beweisen, dass durch die Ausbildung von kompetenten
Energiemanagern ein enormer Beitrag zur Reduktion der Energiekosten
geleistet werden kann. Dadurch werde auch die Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen gestärkt und zur Sicherung der Standorte beigetragen.
Auch die Umwelt profitiere kräftig: "Durch die Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen kann viel für den Klimaschutz getan
werden", freut sich Schwarzer. "In diesem Sinne fordern wir, dass den
Betrieben mehr Anreize von staatlicher Seite geboten werden, Energie
einzusparen". Energieeffizienz solle auf jeden Fall ein Thema im
nächsten Regierungsprogramm sein, Anreize wie z.B. eine
Steuergutschrift für nachgewiesene Einsparungen könnten den Anstoß
für einen Bewusstseinswandel geben. Energieconsulting sei eine
Zukunftsbranche. Durch energiebewusste Haussanierungen könnten
österreichweit bis zu 5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden,
stellte Schwarzer fest.
Die meisten EUREM-Projektarbeiten wurden in den Themenbereichen
Gebäudeeffizienz und Heizungstechnik (20 von 76) und
Anlagenoptimierung (15 von 76) erstellt.
Das größte Kosteneinsparungspotenzial pro Projekt lag im Bereich
Anlagenoptimierung, gefolgt von Gebäudeeffizienz und
Energiedatenmanagement - die gleiche Reihung gilt in punkto
Energieeinsparung. Bezüglich Einsparungen von CO2-Äquivalenten
rangieren Prozesswärme und Wärmerückgewinnung an erster Stelle.
Betrachtet man die Amortisationszeiten, so waren die Bereiche
Prozesswärme/Wärmerückgewinnung und
Energiedatenmanagement/Energieeinkauf am lukrativsten.
(hp/od)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik Dr. Stephan Schwarzer Tel.: (+43) 0590 900-4195 E-Mail: stephan.schwarzer@wko.at eco4ward Mag. Hermine Dimitroff-Regatschnig Tel: (+43) 0316 72 08 15-350 E- Mail: hermine.dimitroff@eco4ward.at
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