• 28.07.2006, 10:03:05
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Pharmig: "Österreich kann von der Slowakei lernen!"

Slowakei senkt Mehrwertsteuer auf Medikamente von 19 auf 5 Prozent

Wien (OTS) - Immer mehr österreichische Patienten müssen ihre
Medikamente in der Apotheke selbst bezahlen, weil die Krankenkassen
in vielen Fällen die Kosten für die modernsten, innovativsten
Therapien nicht mehr übernehmen. Dabei sind die Österreicher ohnehin
bereits "Weltmeister" bei der Höhe des privaten Anteils an der
Finanzierung der Gesundheitsausgaben: Er beträgt derzeit rund 30
Prozent, wenn man Rezeptgebühr, Spitalsgebühren und ähnliche
Selbstbehalte sowie private Gesundheitsvorsorge zusammenrechnet. Die
Patienten, vor allem jene mit niedrigerem Einkommen, müssen daher
dringend entlastet werden. Am effektivsten lässt sich dieses Ziel
erreichen, indem die Mehrwertsteuer bei Medikamenten auf den
ermäßigten Steuersatz von 10 Prozent gesenkt wird.

Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber erklärt, wieso Medikamente
in Österreich niedriger besteuert werden sollten: "In vielen
europäischen Ländern gilt für Medikamente ein begünstigter
Mehrwertsteuersatz, in einigen sogar eine Steuerbefreiung. Nicht so
in Österreich: Hier zahlen die Patienten für Medikamente, die sie auf
eigene Kosten in der Apotheke kaufen, den Normalsatz von 20 Prozent
Mehrwertsteuer an den Finanzminister. Damit liegt Österreich
gemeinsam mit Ländern wie Dänemark (25 Prozent) im europäischen
Spitzenfeld. Der EU-Schnitt liegt bei 10 Prozent Mehrwertsteuer, die
meisten unserer Nachbarländer sind gegenüber ihren Patienten
wesentlich großzügiger als Österreich: In Ungarn und Tschechien
beträgt der Mehrwertsteuersatz für Medikamente 5 Prozent, in der
Schweiz sogar nur 2,4 Prozent. Und nun will auch die Slowakei den
Steuersatz ab 1. Jänner 2007 von 19 auf 5 Prozent senken - eine
richtungsweisende Entscheidung: Medikamente sind keine x-beliebigen
Konsumgüter, sondern müssen entsprechend ihrem besonderen Stellenwert
für die Gesellschaft behandelt werden."

Auch in Österreich gibt es einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 10
Prozent - dieser gilt derzeit allerdings nicht für Medikamente.
Einige Beispiele für Produkte mit ermäßigtem Steuersatz:
Illustrierte, Bücher und Lebensmittel - einschließlich Luxusprodukten
wie geräucherte Austern und Kaviar. Huber dazu abschließend: "Wir
fordern den Finanzminister einmal mehr auf, endlich auf unsere
Argumente einzugehen. Eine Halbierung des Mehrwertsteuersatzes auf 10
Prozent würde ihn zwar annähernd 100 Mio. Euro pro Jahr kosten.
Allerdings hat ihm allein der rasante Anstieg des Ölpreises im Jahr
2005 unerwartete Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen von 214 Millionen Euro
gebracht!"

Rückfragehinweis:

Mag. Gerlinde Gänsdorfer
   Leiterin Kommunikation 
   Pharmig - Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs 
   Garnisongasse 4/1/6, A-1090 Wien 
   Tel.: +43 (1) 40 60 290-20 
   E-Mail: gerlinde.gaensdorfer@pharmig.at 
   Web: www.pharmig.at

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