• 27.07.2006, 13:30:32
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AMS-Gründerprogramm schuf im Vorjahr über 4.000 neue Unternehmen

Überdurchschnittlich hohe Überlebensquote der Firmen: 87 % sind nach drei Jahren noch aktiv am Markt - Jede Neugründung schafft im Schnitt 1,3 zusätzliche Arbeitsplätze

AMS-Pressegespräch zum Thema: "Wie erfolgreich sind Gründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus?"

Wien (OTS) - Mit dem Unternehmensgründungsprogramm unterstützt das
Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslose Personen bei der Neugründung
existenzfähiger Betriebe und der Schaffung von Arbeitsplätzen. Das
Programm, das seit 1998 bundesweit angeboten wird, ist sehr
erfolgreich. In den letzten sechs Jahren hat sich die Zahl der über
das Gründerprogramm erfolgten Neugründungen pro Jahr von knapp 2.000
Gründungen im Jahr 1999 auf über 4.000 im Jahr 2005 mehr als
verdoppelt. "Im Vorjahr wurden bereits 13 Prozent aller Neugründungen
in Österreich von ehemals arbeitslosen Personen gegründet. Das
Gründerprogramm des AMS hat sich somit als wesentlicher Faktor in der
österreichischen
Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik etabliert", betonte Johannes
Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS) am Donnerstag vor
Journalisten.

Hohe Überlebensquote: 87 Prozent nach drei Jahren noch am Markt

Ausschlaggebend für den Erfolg des Programms sind nicht nur die
Teilnehmerzahlen, sondern vor allem die Nachhaltigkeit der
Unternehmensgründung. Das Institut für Bildungsforschung der
Wirtschaft (ibw) hat im Auftrag des Arbeitsmarktservice den
arbeitsmarktpolitischen Erfolg des Gründerprogramms evaluiert. Das
Ergebnis: Die Überlebensquote der von ehemals arbeitslosen Personen
gegründeten Betriebe ist sehr hoch. 87 Prozent der Unternehmen waren
drei Jahre nach der Gründung noch aktiv am Markt. Nach fünf Jahren
lag die Überlebensquote der Neugründungen immer noch bei 73 Prozent.
Sechs Prozent der Gründer waren nach fünf Jahren sowohl selbständig
als auch unselbständig erwerbstätig und nur weitere sechs Prozent
arbeitslos. Die restlichen 15 Prozent haben wieder eine
unselbständige Beschäftigung angenommen oder gingen in Pension oder
Karenz.

"Die Überlebensquote der Betriebe, die aus der Arbeitslosigkeit
heraus gegründet wurden, ist dabei sogar höher als die
durchschnittliche Überlebensquote der in Österreich gegründeten
Betriebe. Nach aktuellen Erhebungen der Wirtschaftskammer liegt die
Überlebensquote der in Österreich gegründeten Betriebe nach drei
Jahren bei 80,8 Prozent und nach fünf Jahren bei 71,7 Prozent. Beides
Spitzenwerte im internationalen Vergleich", so Kopf.

Jede Neugründung schafft 1,3 zusätzliche Arbeitsplätze

Neben der Nachhaltigkeit der Gründungen sind die
Beschäftigungseffekte, die von den Unternehmen erzielt werden, ein
weiterer Maßstab für den arbeitsmarktpolitischen Erfolg des
Programms. Nach fünf Jahren hat jede/r UnternehmensgründerIn - neben
seinem eigenen Arbeitsplatz - durchschnittlich

1,26 zusätzliche Vollzeitarbeitsplätze geschaffen. Bleiben diejenigen
UnternehmensgründerInnen, die zum Befragungszeitpunkt nicht mehr
selbständig waren, unberücksichtigt, so liegt der
Beschäftigungseffekt pro Neugründung sogar bei 1,5
Vollzeitarbeitsplätzen. Seit Einführung des Programms 1995 wurden
25.000 Unternehmen gegründet. Das Unternehmergründerprogramm hat
damit einen mehr als doppelt so hohen Nutzen bei der Reduktion von
Arbeitslosigkeit.

Typische Gründer sind um die 40 und haben Lehrausbildung

Das Gründerprogramm des AMS richtet sich ausschließlich an
arbeitslose Personen, die sich von sich aus selbständig machen wollen
und eine konkrete Geschäftsidee haben. Besonders wichtig für den
Geschäftserfolg ist die berufliche Eignung und notwendige
Branchenerfahrung. Zwei Drittel der Unternehmen werden von Männern
gegründet. Rund 63 Prozent der GründerInnen haben den Schritt in die
Selbständigkeit im Alter zwischen 30 und 45 Jahren gemacht. 45
Prozent der GründerInnen haben eine Lehrausbildung, 22 Prozent eine
höhere Ausbildung. Nach Branchen betrachtet sind mehr als die Hälfte
der Unternehmen im Bereich der unternehmensbezogenen
Dienstleistungen, im Handel, der sonstigen Produktion sowie im
Gesundheits- und Sozialwesen tätig.

AMS finanziert Unternehmensberater und Arbeitslosengeld

Das Unternehmensgründungsprogramm dauert sechs bis neun Monate.
Das AMS stellt dem Gründer einen Unternehmensberater zur Seite, der
die Unternehmensgründung begleitet. Der Weg in die Selbständigkeit
wird dabei in vier Phasen unterteilt: Zu Beginn geht es um die
Realisierbarkeit der Geschäftsidee und um die Prüfung der
persönlichen Voraussetzungen. Dann folgt die Phase der
Gründungsvorbereitung mit dem Einstieg in das Gründungsprogramm und
der begleitenden Unternehmensberatung. Während dieser Zeit erhalten
die potenziellen Jungunternehmer Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe
vom AMS weiter ausbezahlt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
erforderliche Qualifikationen zu erwerben. Die Kosten für die
Unternehmensberatung und die Weiterbildung trägt das AMS.
Detaillierte Informationen über die Teilnahme am Gründerprogramm
erhalten arbeitslose Personen in den regionalen Geschäftsstellen des
AMS.

Mit der Firma Crisu Brandschutztechnik, der Multimediaagentur
untitled productions und dem Restaurant "A Barraca" wurden vom AMS
drei Unternehmensgründer vorgestellt, die 2003 ihre Unternehmen
gegründet haben und seither erfolgreich am Markt tätig sind.

Bild(er) zu dieser Meldung finden Sie im AOM/Original Bild Service,
sowie im APA-OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Dr. Beate Sprenger
   Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
   AMS Österreich
   Treustraße 35-43, A-1200 Wien
   Tel.: 01 / 33 178 DW 522
   Mobil: 0664-4415148
   mailto:beate.sprenger@ams.at
   www.ams.at

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