• 25.07.2006, 14:59:08
  • /
  • OTS0140 OTW0140

GdG-Meidlinger: Arbeitsmedizinisches Institut ausbauen statt zerstören!

Prävention und Gesundheitsförderung könnten 3,6 Milliarden pro Jahr einsparen!

Wien (GdG/ÖGB) - Eindeutig sprach sich der geschäftsführende
Vorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten (GdG) heute,
Dienstag, gegen die geplante Schließung des Arbeitsmedizinischen
Instituts an der Wiener Medizin-Uni aus: "Schon jetzt muss sich
Österreich hochqualitatives Wissen in diesem Bereich aus dem Ausland
abzapfen. Statt die Arbeitsmedizin zu zerstören, sollte das Institut
ausgebaut werden!"++++

Aufgrund geminderter Arbeitsfähigkeit sind zur Zeit knapp 450.000
ÖsterreicherInnen in Pension. 160.000 von ihnen aufgrund von Muskel-
und Skeletterkrankungen, knapp 66.000 wegen psychiatrischer
Erkrankungen - Tendenz steigend. "Beide Bereiche sind zu einem großen
Teil auf Arbeitsbedingungen zurückzuführen. Angesichts dieser Zahlen
ist die geplante Schließung der Arbeitsmedizin absolut
unverständlich", erklärte Meidlinger.

Eine IHS-Studie hat außerdem ergeben, dass durch Prävention und
Gesundheitsförderung jährlich bis zu 3,6 Milliarden Euro eingespart
werden könnten. "Rund 50 Prozent der Erkrankungen ließen sich allein
durch die Reduktion von Stress am Arbeitsplatz reduzieren. Der ÖGB
hat sich daher immer für eine bessere Ausbildung der Arbeitsmediziner
eingesetzt", betonte Meidlinger.

Mit der Schließung des Instituts würde Österreich als einziger
Industriestaat weltweit auf eine Lehrkanzel für Arbeitsmedizin
verzichten. Statt universitärer Fachärzte gäbe es nur noch die
Kurzausbildung (drei Monate) für fertige Mediziner. Meidlinger:
"Wissen über Arbeitsplatzprobleme ist bei diesen AbsolventInnen durch
die kurze Ausbildungsdauer bei ihrem Abschluss nur rudimentär
vorhanden und muss in der Praxis mühsam erworben werden." Die Praxis
in den Betrieben bestreiten tapfere ÄrztInnen - zum Beispiel jene,
die in der Österreichischen Gesellschaft der Arbeitsmedizin Mitglied

sind und den jährlichen Kongress besuchen. 

ÖGB, 25. Juli
2006                                                                          
Nr. 508

Rückfragehinweis:
GdG-Pressereferat,
(01) 313 16 - 83 616,
Informationen im Internet: www.gdg.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NGB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel