- 03.07.2006, 09:59:26
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ÖAMTC: Runflat-Reifen im Test - "Patschen" ist zweithäufigste Pannenursache
Vier Reifen im Test - Runflats schaffen Distanzen bis über 100 Kilometer ohne Luftdruck
Wien (OTS) - Wer beladen mit Urlaubsgepäck, womöglich bei Regen
oder in der Nacht und im schlimmsten Fall auch noch auf einer
Autobahnbaustelle einen "Patschen" hat, weiß wie unangenehm und vor
allem gefährlich eine Reifen-Panne sein kann. Abhilfe gibt es schon
länger - mit der Runflat-Reifen-Technologie. Der ÖAMTC hat bereits
2002 mit dem europaweit ersten Runflat-Reifen-Test die Initiative
ergriffen, um sicherheitserhöhende Zukunfts-Technologien möglichst
rasch zu verbreiten. Runflats haben eine verstärkte Seitenwand und
können daher luftlos bis zu einer Geschwindigkeit von 80 km/h
weiterfahren. "So schafft man zumindest noch den Weg bis in die
nächstgelegene Werkstatt und vermeidet unangenehme und nicht zuletzt
gefährliche Situationen auf der Straße", sagt ÖAMTC-Reifenexperte
Friedrich Eppel.
Da ein luftloser Runflat-Reifen nur schwer zu erkennen ist - der
Reifen sieht nicht nach "Patschen" aus und bei Geradeausfahrt merkt
man kaum Unterschiede - dürfen Runflats nur auf Fahrzeugen mit
Reifendruck-Kontrollsystemen montiert werden. Eine Nachrüstung ist
daher kaum möglich. Bisher ist aber nur BMW der ÖAMTC-Intitiative
gefolgt und lässt alle Autos serienmäßig mit Runflat-Technologie vom
Band rollen. Nun macht auch Opel mit dem Astra erstmals
Runflat-Reifen für jedermann leistbar.
Sicherheit im Pannenfall ist durch nichts zu ersetzen und
spricht klar für Runflat
Was diese "Hightech-Reifen" wirklich drauf haben, hat der ÖAMTC in
einem Vergleichstest zu herkömmlichen Pneus überprüft. "Wir haben
getestet, wie sich die aktuellsten Runflats im Vergleich zum
oftmaligen Testsieger Pirelli P7 verhalten", erklärt Eppel. Auf dem
Prüfstand waren der Michelin Primacy HP ZP, der Goodyear Eagle NCT5
RunOnFlat, der Dunlop SP Sport 01 DSST und der Continental
PremiumContact SSR. Mit dem Fazit: Der konventionelle P7 ist bei
nasser Fahrbahn den meisten Runflats überlegen, auf trockenem
Parcours wirft ihn seine weichere Gummimischung aber etwas zurück.
"Die Sicherheit, die der Runflat-Reifen im Pannenfall aber bietet,
ist durch nichts zu ersetzen", sagt der ÖAMTC-Reifenexperte.
Die Ergebnisse im Detail
In der Riege der Runflat-Reifen erweist sich der nagelneue Conti
SSR beim Nassgriff als Spitzenreiter. "Bei Aquaplaning schwächelt er
aber gegenüber dem Goodyear RunOnFlat ein wenig", weiß Eppel. Auf
trockener Fahrbahn gibt sich der Conti allerdings keine Blöße, doch
auch der Michelin hält gut mit. Interessant im Vergleichstest war der
Spurwechsel mit luftleerem rechten Hinterrad, was mit einem
konventionellen Reifen so gut wie unmöglich ist. "Im Ausweichtest
liegen Michelin und Conti fast gleichauf, Goodyear und Dunlop
brauchen mehr Platz für Korrekturmanöver, sind aber mit ESP sicher
beherrschbar", urteilt der ÖAMTC-Experte. Deutliche Verbesserungen
gibt es mittlerweile hinsichtlich Rollwiderstand und damit
Spritverbrauch, nur der Conti ist kein Leichtläufer. Runflats werden
durch ihre verstärkten Seitenwände oftmals härter empfunden als
konventionelle Reifen, doch auch hier zeigten sich deutliche
Fortschritte.
"Der Pannenlauf selbst verläuft aber nahezu perfekt. Opel
verspricht 80 Kilometer Notlauf ohne Luft bei 80 km/h. Wir konnten
aber problemlos die doppelte Distanz zurücklegen", erklärt Eppel. Vor
allem Michelin und Conti zeigten sich von der Tortur äußerlich
unbeeindruckt. Fahrgeschwindigkeit, Beladung und Kurvendisziplin
spielen für die maximal mögliche Fahrstrecke ein große Rolle.
Club fordert, automatische Reifendruckkontrolle muss Standard
werden
Autofahrer kontrollieren ihren Reifendruck viel zu wenig. Der
Luftverlust bei einem konventionellen Reifen fällt meist erst viel zu
spät auf, was eine tödliche Gefahr darstellen kann. "Wir fordern
schon seit langem eine automatische Reifendruckkontrolle für alle.
Dass man sich beim Kontrollieren des Reifendrucks immer noch
schmutzige Hände macht, grenzt im heutigen Elektronikzeitalter an
Anachronismus", so der ÖAMTC-Reifenexperte abschließend.
Alle Detailinformationen zum aktuellen ÖAMTC-Runflat-Reifentest
findet man auf der Homepage des Clubs unter
www.oeamtc.at/tests/reifen. Fotos zu dieser Meldung sind im
ÖAMTC-Fotoservice unter www.oeamtc.at/presse verfügbar.
Aviso an die Redaktionen:
Passend zur Materie findet am 2. Oktober 2006 in Wien das 4.
Symposium "Reifen und Fahrwerk" mit dem Thema Extended Mobility -
Abschied vom fünften Rad am Wagen statt.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Margret Handler
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at
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