1.700 neue Altglas-Hubbehälter bis Frühjahr 2007 - "Gib Glas!": Stadt Wien und AGR informieren über richtiges Glas-Sammeln
Wien (OTS) - "Neben dem klaren Bekenntnis zur Müllvermeidung ist
die Mülltrennung eine der wesentlichen Säulen des Wiener
Abfallwirtschaftskonzepts. Die Wienerinnen und Wiener nehmen das
bestehende große Angebot bei der Mülltrennung begeistert an und
leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Umwelt: Denn gesammelte
Altstoffe wie Glas und Papier werden wieder verwertet und sparen
damit wertvolle Rohstoffe und Energie bei der Produktion", betonte
die Wiener Umweltstadträtin Maga Ulli Sima heute, Donnerstag, in
einem gemeinsamen Mediengespräch mit Dr. Gerald Hirss-Werdisheim,
Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH (AGR).
Mehr als 170.000 Behälter warten in Wien auf den richtigen
Einwurf von Bioabfall, Plastikflaschen, Metall und weißem und buntem
Altglas. Sima: "Das System der getrennten Sammlung ist in Wien sehr
gut ausgebaut. Dennoch reagieren wir auf neue Entwicklungen und
verbessern das Angebot laufend. Mit den neuen Sammelbehältern für
Altglas erreichen wir eine Reihe von Verbesserungen: Der Einwurf und
die Entleerung werden leiser, was besonders die AnrainerInnen freuen
wird, die Behälter bieten mehr Platz, die Zahl der Entleerfahrten
kann deutlich reduziert werden und nicht zuletzt bekommt die
Industrie das Altglas in der von ihr bevorzugten Form - nämlich im
Ganzen." Bis zum Frühjahr 2007 werden 1.700 der neuen
Altglas-Sammelbehälter in Wien stehen. Im Vorjahr haben die
Wienerinnen und Wiener 24,790.000 Kilogramm Altglas gesammelt, die MA
48 geht davon aus, dass nach erfolgter Umstellung zwei Drittel des
Wiener Altglases über die neuen Hubbehälter gesammelt werden wird. In
Gebieten, wo die neuen Hubbehälter aus Platzgründen nicht aufgestellt
oder nicht entleert werden können - etwa aufgrund von Oberleitungen -
bleiben die bekannten Schüttbehälter erhalten.****
Neue Behälter - mehr Komfort, weniger Lärm
Die neuen Altglas-Sammelbehälter bestehen aus Metall. Durch ihre
Lärm dämmende mehrschichtige Wandstruktur und die installierten
Fallbremsen reduziert sich die Lärmbelästigung durch den Glaseinwurf
um die Hälfte. Ein neuer Behälter bietet genau so viel Platz wie vier
herkömmliche Kunststoffbehälter: Jeder der beiden Kammern - eine für
Weiß- und eine für Buntglas - hat ein Volumen von jeweils 1.500
Liter. Auch zu Spitzenzeiten wie etwa zu Silvester bieten die neuen
Tonnen genug Platz.
Die neuen Behälter machen auch neue Sammelfahrzeuge nötig. Diese
verfügen über einen Kran, mit dessen Hilfe der Fahrer die Behälter
entleert. Da das Glas in die - ebenfalls getrennten - Kammern des
Sammelfahrzeuges rutscht und nicht fällt, wird die Entleerung sehr
viel leiser. Durch das größere Volumen der neuen Behälter reduziert
sich auch die Zahl der Entleer-Fahrten: Die bisherigen Erfahrungen in
den Wiener Bezirken Floridsdorf und Donaustadt belegen eine
Halbierung der für die Entleerung notwendigen Lkw-Fahrten - also
weniger Verkehr und damit weniger Emissionen.
Glas-Recycling schont die Umwelt
"Glasrecycling", erläuterte AGR-Geschäftsführer Dr. Gerald
Hirss-Werdisheim, "ist ein gutes Beispiel für nachhaltige
Kreislaufwirtschaft und gelebten Umweltschutz. Insgesamt werden in
Österreich jährlich über 200.000 Tonnen Altglas gesammelt und
verwertet. Altglas ist der mengenmäßig wichtigste Rohstoff für die
Produktion von Glasverpackungen und kann 60 % und mehr der so
genannten Primärrohstoffe, das sind Quarzsand, Kalk, Dolomit und
Soda, ersetzen." Dabei wird überdies Energie eingespart, da Altglas
eine niedrigere Schmelztemperatur hat als die Primärrohstoffe. Die
jährlichen Strom- und Gaseinsparungen in den Glaswerken entsprechen
dem Jahresverbrauch einer Kleinstadt mit etwa 30.000 Haushalten. Die
Einsparung von Erdgas trägt zur Reduktion der CO2-Emissionen bei.
Durch die Verpackungsglassammlung und -verwertung konnte 2005 in
Österreich an Rohstoffen eingespart werden (Zahlenangaben gerundet):
o 145.000 Tonnen Quarzsand
o 47.000 Tonnen Kalk und Dolomit
o 36.000 Tonnen Soda
o 507.000 m3 Abbauvolumen
o 188.000 m3 Deponievolumen für Einwegglas
o 198 Mio. kWh elektrische Energie
o 5 Mio. m3 Erdgas
Würden die Glasverpackungen nicht gesammelt sondern deponiert
werden, so füllten wir allein in Österreich pro Jahr ein Fußballfeld
100 Meter hoch mit Glasflaschen.
Was wird daraus?
Mehr als 80 % der verkauften Glasverpackungen werden im
Glassammelsystem erfasst und in den Glaswerken verwertet. Das heißt,
fünf von sechs gekauften Glasverpackungen sind Rohstoff für die
Produktion neuer Glasflaschen, Konservengläser etc. Die übrigen
Glasverpackungen werden im Haushalt weiter verwendet oder landen
leider im Restmüll. Hirss-Werdisheim: "Kampagnen wie die jetzt in der
Stadt Wien gestartete sind enorm wichtig. Denn sie helfen mit, den
Anteil der Glasverpackungen im Restmüll zu verringern und damit
Abfall zu vermeiden."
Richtig sammeln - Qualität ist wichtiger Erfolgsfaktor
Bei der Produktion von Glasverpackungen wird 60 % und mehr
Altglas eingesetzt. Diese Einsatzquote könnte höher sein, wäre die
Qualität des Sammelgutes besser. Dazu Dr. Gerald Hirss-Werdisheim,
Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GMbH (AGR): "Nicht nur die
Quantität ist ausschlaggebend, vor allem die Qualität des Altglases
ist für die Wiederverwertung von großer Bedeutung. Nur
Glasverpackungen, also Flaschen, Konservengläser oder Parfumflakons,
gehören in die Altglassammelbehälter." Falsche Glasarten oder andere
Fremdstoffe erschweren den Recyclingprozess enorm oder machen ihn
mitunter sogar unmöglich. Die neuen Behälter und die informativen
Aufkleber verbessern die Altglasqualität ganz deutlich.
Hirss-Werdisheim weiter: "Die Glasflaschen bitte nicht mutwillig
zerschlagen. Denn vor dem Einschmelzen wird das Altglas händisch
aufbereitet, das heißt von Fremdstoffen befreit. Und das geht mit
ganzen Flaschen erheblich besser als mit Scherben oder Splittern."
Wann stehen die neuen Behälter?
Bis zum Frühjahr 2007 wird die Umstellung auf die neuen
Altglassammelbehälter in Wien abgeschlossen sein. Die 1.700 neuen
Behälter kommen überall dort zum Zug, wo es die Platzverhältnisse
zulassen, die Zufahrt für die neuen Sammelfahrzeuge machbar ist und
die Entleerung nicht durch Oberleitungen behindert wird.
Die Umstellung in den Bezirken Floridsdorf, Donaustadt,
Leopoldstadt und Brigittenau ist bereits erfolgt. Derzeit werden die
Bezirke Landstraße, Margareten und Simmering umgestellt. Weiters
folgen:
o Favoriten ab August 2006
o Meidling und Liesing ab Oktober 2006
o Hietzing, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus und Ottakring ab
Dezember 2006
o Hernals, Währing und Döbling ab Februar 2007
Breite Information der WienerInnen
Die Umstellung auf die neuen Sammelbehälter begleiten AGR und
Stadt Wien mit einer breiten Informations-Kampagne unter dem Motto
"Gib Glas!": Jeder Haushalt in den betroffenen Bezirken erhält den
gleichnamigen Folder, der über die neuen Sammelbehälter informiert
und zusätzlich daran erinnert, was in die Glastonnen gehört. Die
wichtigsten Regeln:
o Weiß- und Buntglas exakt trennen, auch nur leicht gefärbte Glasverpackungen gehören ins Buntglas. o Nur Verpackungsglas einwerfen, also etwa Flaschen oder Konservengläser. o Keine Verschlüsse wie Deckel, Kapseln o.ä. auf dem Verpackungsglas lassen, Etiketten stören hingegen nicht. o Keine anderen Keramik- oder Glasprodukte wie Trinkgläser, Spiegel-, Blei- oder Kristallglas einwerfen. Sie haben einen höheren Schmelzpunkt bzw. eine andere chemische Zusammensetzung als Glas, Fehlwürfe können das Recycling einer ganzen Ladung Altglas unmöglich machen. o Auch kaputte Glühbirnen haben im Altglas nichts verloren, sie gehören in den Restmüll. o Auch wenn die neuen Sammelbehälter wahre Lärmschlucker sind: Aus Rücksicht auf die AnrainerInnen bitte Altglas nur von 7 bis 20 Uhr einwerfen.
Zusätzlich informieren an Samstagen mobile Teams in den
Bezirken, in denen gerade umgestellt wird, über die neuen
Altglas-Sammelbehälter. Vor Lebensmittelgeschäften werden sie ihr
Promotion-Fahrrad aufstellen und alle Fragen zu den neuen Tonnen
beantworten. Auf die KundInnen warten auch kleine Leckereien,
selbstverständlich verpackt in Glas.
Ztwl.: Österreichs Altglassammlung ist top
Mehr als 200.000 Tonnen gebrauchte Glasverpackungen werden
jährlich gesammelt. 2005 waren es genau 206.590 Tonnen. Im
Durchschnitt sammelte 2005 jede Österreicherin/jeder Österreicher
über 23 kg gebrauchte Glasverpackungen. Das österreichische
Glasrecyclingsystem zählt international zu den erfolgreichsten.
Gesammelt und verwertet werden alle Arten und Formen gebrauchter
Glasverpackungen - und das seit über 30 Jahren. Glasrecycling ist
echtes Recycling: Glas kann unendlich oft eingeschmolzen und neu
geformt werden. Glas ist außerdem ein bewährtes Material für
Mehrwegverpackungen. Eine Glasflasche kann bis zu 60 Mal
wiederbefüllt werden, was ein enormer Beitrag zur Abfallvermeidung
und zum Umweltschutz ist. (Schluss) mpm/wög
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz: http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/ Mag. Karl Wögerer Tel.: 4000/81 359 Handy: 0664/826 82 15 mailto:woe@ggu.magwien.gv.at Monika Piber-Maslo Austria Glas Recycling GmbH Tel.: 214 49 00/31 E-Mail: piber-maslo@agr.at Fotos und Grafiken zum Download und kostenlosen Abdruck: www.agr.at, Link "Für die Presse"
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