• 26.05.2006, 08:26:01
  • /
  • OTS0007 OTW0007

Neue Hoffnung für Patientinnen mit aggressiver Brustkrebsform durch Antikörpertherapie

EU-Zulassung für Herceptin(R) bei HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium erteilt

Wien (OTS) - Das Rückfallrisiko kann um 46% gesenkt werden, die
Heilungschancen bei HER2-positivem Brustkrebs, einer besonders
aggressiven Brustkrebsform, können dadurch deutlich verbessert
werden. Wie der auf Krebstherapien spezialisierte Pharmakonzern Roche
heute bekannt gab, erteilte die Europäische Kommission der
Antikörpertherapie Herceptin(R) (Trastuzumab) außergewöhnlich rasch
die Zulassung für die Behandlung von Patientinnen mit HER2-positivem
Brustkrebs im Frühstadium im Anschluss an eine Operation und eine
Standard-Chemotherapie.

HER2-positiv: Aggressiver Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. 8% bis 9%
aller Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens daran. Weltweit trifft
die Diagnose Brustkrebs jährlich über eine Million Frauen, 400.000
sterben jedes Jahr daran.

Zirka 20% bis 30% aller Brustkrebspatientinnen sind von einer
besonders aggressiven Brustkrebsform betroffen: Beim so genanntem
HER2-positiven Brustkrebs schreitet das Wachstum des Tumors besonders
schnell voran, das Rückfallrisiko ist besonders hoch. Daher war die
Prognose für diese Patientinnen bisher bedeutend schlechter als für
HER2-negative Patientinnen.

Deutlich verbesserte Aussicht auf Heilung durch Antikörpertherapie

Mittels einer adjuvanten - zusätzlich zu Operation und Chemo- bzw.
Strahlentherapie - verabreichten Antikörpertherapie mittels
Herceptin(R) haben diese Patientinnen nun die gleiche oder teilweise
sogar bessere Prognose wie Frauen mit weniger aggressiven
Brustkrebsformen - so der Tumor frühzeitig erkannt und die
Herceptin(R)-Therapie rechtzeitig begonnen wird.

Rückfall-Risiko wird signifikant gesenkt

Die internationale HERA (HERceptin Adjuvant)-Studie zeigt
eindrucksvoll, dass mittels Herceptin(R)-Behandlung das
Rückfalls-Risiko beeindruckend gesenkt werden kann. Im Vergleich zu
einer alleinigen Standard-Chemotherapie konnte durch die zusätzliche
Gabe von Herceptin(R) im Anschluss an die Chemotherapie das Risiko
eines Rückfalls um beachtliche 46% gesenkt werden. Dieser
bemerkenswerte Nutzen konnte auch in drei weiteren groß angelegten
Studien, die international bzw. in den USA durchgeführt worden sind,
beobachtet werden.

Jede Brustkrebspatientin muss ihren HER2-Status kennen

Univ.-Prof. Dr. Günther Steger, Onkologe und Programmdirektor für
Adjuvante Therapie an der Medizinischen Universität/AKH-Wien: "Von
jeder Brustkrebspatientin muss der HER2 Status so früh wie möglich
bekannt sein. Denn nur wenn Herceptin(R) zeitgerecht zum Einsatz
kommt, kann die Prognose entscheidend verbessert werden. Daher haben
wir in Österreich kürzlich ein nationales klinisches
Forschungsprojekt gestartet, in dem die Herceptin(R)-Therapie bereits
vor der Brustkrebsoperation zum Einsatz kommt und das für alle
betroffenen Frauen in unserem Land zugänglich ist (Info:
www.abcsg.at). Auf Grund der vorliegenden adjuvanten
Studienergebnisse ist aber schon heute klar: Erhält eine Frau, deren
Tumor HER2-positiv ist, keine Herceptin(R)-Therapie angeboten, liegt
grobe Fahrlässigkeit vor."

William M. Burns, CEO der Division Pharma von Roche bestätigt: "Es
ist klar bewiesen: Herceptin(R) bietet bei einer möglichst frühen
Anwendung die besten langfristigen Überlebenschancen. Die so rasch
erfolgte Erteilung der Zulassung für Herceptin(R) in der EU ist
bemerkenswert und ist eine erfreuliche Neuigkeit sowohl für die
betroffenen Patientinnen als auch für Ärzte und Ärztinnen. Wir
arbeiten nun eng mit den nationalen Behörden zusammen, um die
Verfügbarkeit von Herceptin(R) in ganz Europa sicherzustellen."

Was bedeutet HER2-positiv?

HER2 ist ein Protein, das von einem spezifischen Gen mit
krebserzeugendem Potenzial gebildet wird. Bei HER2-positivem
Brustkrebs sind auf der Oberfläche der Krebszellen erhöhte Mengen
dieses HER2-Proteins vorhanden. Man spricht auch von einer
"HER2-Überexpression". Dies führt zu einer deutlichen Zunahme der
Teilungsaktivität der Tumorzellen, der Tumor wächst besonders schnell
und in der Folge kommt es auch zu einer raschen Metastasierung. Diese
Form von Brustkrebs ist aber nicht nur besonders aggressiv, sondern
spricht auch schlecht auf eine Chemotherapie an. Untersuchungen haben
gezeigt, dass bei rund 20-30% aller Brustkrebspatientinnen ein
HER2-positiver Tumor vorliegt.
ZwT.: Zielgenauer Angriff mittels Antikörpertherapie
Während eine konventionelle Chemotherpie unspezifisch
antiproliferativ, also auf alle sich teilenden Zellen wirkt, setzt
eine Antikörpertherapie punktgenau an einem spezifischen Tumormerkmal
an ("Target" = Ziel). Dies hat den Vorteil, dass die für eine
Chemotherapie typischen Nebenwirkungen nicht auftreten und dass durch
das zielgenaue Ausschalten des Gens "das Übel an der Wurzel gepackt"
wird.

Das "Ziel" (Target) von Herceptin(R) ist der HER2-Rezeptor, seine
Funktion wird gehemmt. Neben seiner Wirksamkeit bei Brustkrebs im
Frühstadium hat Herceptin(R) bereits eine Verbesserung der
Überlebensdauer bei fortgeschrittenem (metastasierendem) Brustkrebs
bewiesen, indem seine Kombination mit einer Chemotherapie
Patientinnen eine bis zu einem Drittel längere Überlebenszeit
ermöglicht als die alleinige Chemotherapie.

Herceptin(R) wurde in der EU im Jahr 2000 zur Behandlung von
Patientinnen mit metastasierendem Brustkrebs zugelassen, bei denen
der Tumor das Protein HER2 überexprimiert. Seit 1998 ist Herceptin(R)
weltweit mehr als 230.000 Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs
verabreicht worden.

Bisher war Herceptin(R) in der EU für die Behandlung von
metastasierendem (fortgeschrittenem) HER2-positivem Brustkrebs
zugelassen. Mit der neuen Zulassung erhalten nun alle Patientinnen
mit dieser aggressiven Form von Brustkrebs und unabhängig vom Stadium
ihrer Krankheit Zugang zu dieser lebensverlängernden Therapie.

Über Roche

Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist ein global führendes,
forschungsorientiertes Healthcare-Unternehmen in den Bereichen Pharma
und Diagnostika. Mit innovativen Produkten und Dienstleistungen, die
der Früherkennung, Prävention, Diagnose und Behandlung von
Krankheiten dienen, trägt das Unternehmen auf breiter Basis zur
Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität von Menschen bei.
Roche ist einer der weltweit bedeutendsten Anbieter von Diagnostika,
der grösste Hersteller von Krebs- und Transplantationsmedikamenten
und nimmt in der Virologie eine Spitzenposition ein. 2005 erzielte
die Division Pharma einen Umsatz von 27,3 Milliarden Franken und die
Division Diagnostics Verkäufe von 8,2 Milliarden Franken. Roche
beschäftigt rund 70.000 Mitarbeitende in 150 Ländern und unterhält
Forschungs- und Entwicklungskooperationen und strategische Allianzen
mit zahlreichen Partnern. Hierzu gehören auch Mehrheitsbeteiligungen
an Genentech und Chugai. Weitere Informationen zur Roche-Gruppe
finden sich im Internet (www.roche.com).

Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.

Weitere Informationen:
- Über Genentech: www.gene.com
- Roche in Onkologie:
www.roche.com/pages/downloads/company/pdf/mboncology05d_b.pdf
- Roche Health Kiosk, Krebs: www.health-kiosk.ch/de/start_krebs
- Videoclips (in TV-Qualität, kostenlos): www.thenewsmarket.com.

Rückfragehinweis:

Rückfragenhinweis Roche: Roche-Pressetelefon 0664/84 16 617
   
   Rückfragen Presse             Rückfragen Presse
   Barbara Urban                 Harald Schenk
   medical media consulting      medical media consulting
   b.urban@kabsi.at              harald.schenk@chello.at
   Tel.: 0664/41 69 4 59         Tel.: 0664/160 75 99

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MMC

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel